Kapitel 18. Nicht schon wieder

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Ich verabschiedete mich von der lieblichen Lady und ging dann meines Weges. Allerdings erreichte mich kurze Zeit später ein Soldat mit einer Nachricht vom Inquisitor, dass ich mich so bald wie möglich bei ihr melden sollte, da das Treffen mit Hawks Kontakt einfach nicht warten konnte. Zum einen bewunderte ich, um wie viele Dinge Freya es schaffte, sich zu kümmern, aber auf der anderen Seite war ich auch ein kleines bisschen besorgt, vor allem als ich sie sah. Ich konnte deutlich Schatten unter ihren Augen erkennen, was mir sagte, dass sie entweder unruhig oder auch zu wenig schlief, was beides nicht gut war. Freya bemerkte schnell, dass ich um sie herum tigerte, was sie anscheinend nervös zu machen schien, da sich mich sehr genau beobachtete, bis ich letztendlich vor ihrem Schreibtisch in die Knie ging.

"Ihr braucht mehr Schlaf Inquisitor, ihr seht einfach furchtbar aus, wenn ich euch das sagen darf". Leicht empört hob sie eine Augenbraue und öffnete ihren Mund, bevor sie ihn wieder schloss und seufzte.

"Nun, da ihr es bereits gesagt habt, lässt es sich sowieso nicht mehr rückgängig machen und wenn ich nur halb so schlimm aussehe wie ich mich fühle, dann kann ich eure Worte durchaus verstehen. Allerdings kann ich auch noch schlafen, wenn ich tot bin, also lasst und keine Zeit damit verlieren, diesen Kontakt zu treffen und uns die Informationen einzuholen, die wir brauchen". Sie versuchte sich aufzusetzen, stolperte dabei aber wieder wie ein nasser Sack in ihren Sitz zurück, wo sie mehrere Sekunden brauchte, um zu realisieren, was soeben passiert war. Jetzt war ich derjenige, der eine Augenbraue nach oben zog und den Kopf schüttelte.

"Ihr müsst euch ein wenig ausruhen, ihr nützt uns nichts, wenn ihr nicht einmal mehr Worte in eurem Kopf bilden könnt und bevor ihr mir jetzt sagt, das jede Sekunde zählt, wenn es um Corypheus geht, kann ich euch sagen, das mir das durchaus bewusst ist, ihr euch aber dennoch jedenfalls für einige Stunden ausruhen müsst, bevor ihr uns zusammenbrecht. Wenn ihr nicht funktioniert, tut es diese Organisation nämlich auch nicht. Mehr oder weniger glücklich ließ sie es zu, dass ich sie sanft zu ihrem Schlafbereich führte, wobei ich doch mehr Kraft aufwenden musste, als ich vermutet hatte. Für eine so kleine Person hatte sie doch überraschend viel Kraft und schnell war sie zudem auch noch! Sanft auf dem Bett platziert verschränkte sie die Arme miteinander und sah mich mit einem wütenden Funkeln an, welches sich allerdings mit dem eines wütenden Kätzchens vergleichen ließ, welchem ich heldenhaft standhielt. Natürlich bemerkte ich ihre kläglichen Versuche, dem gemütlichen Bett zu entkommen, allerdings wurden diese derart schnell von mir vereitelt, das sie keine andere Möglichkeit hatte, als sich hinzulegen und zu ruhen.

"Wisst ihr, es gab meine Elfe, die euch sehr ähnlich sah und auch einen ähnlichen Charakter hatte wie ihr. Sie hat sich immer für allen und jeden verantwortlich gefühlt und hatte Nerven aus Stahl und einen Dickkopf wie keine andere. Ihr hättet euch sicherlich gut mit ihr verstanden, es ist erfrischend, das ihr mich so sehr an sie-". Ich stoppte in meinem Satz, als ich ein sanftes Schnorcheln vernahm, welches natürlich von dem Inquisitor neben mir kam. Ich blickte in das schlafende Gesicht und lächelte, während ich sie sanft und vorsichtig zudeckte.

"Ich habe damals auch nie einschlafen wollen, aber ihre Stimme hatte irgendwie diese Art von Magie, die einen sofort zur Ruhe gebracht hat. Vielleicht hab ich doch mehr von ihr als ich dachte". Ich nahm neben ihr auf einem Stuhl platz und begnügte mich mit einem ihrer Bücher, während sie in aller Ruhe schlief. Zwischendurch sorgte ich dafür, dass ein flackerndes Feuer im Kamin den Raum erhellte und warm hielt, damit es ihr an nichts fehlte. Auch alle Besucher, die versuchten, den Inquisitor zu stören, wurden von mir fortgeschickt, damit diese arme Elfe wenigstens für wenige Stunden schlafen konnte. Ich betrachtete sie für einige Augenblicke und musste mir eingestehen, das Cullen wirklich ein großes Glück hatte. Sie war eine wunderschöne Elfe und hatte einiges an Mut und Kraft, etwas, was ich sehr bewunderte. Ein sanftes Lächeln trat auf meine Lippen, während ich ihr eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht strich. Allerdings wurde meine Ruhe durch ein Geräusch gestört, welches derart nahe war, das sich mir die Nackenhaare sträubten. Da war etwas oder besser gesagt jemand mit uns in diesem Zimmer. Jemand, der uns beobachtete und den ich anscheinend viel zu spät erst bemerkt hatte. Innerlich fluchte ich über mich selbst und allmählich stellte ich mir die Frage, wie viele Überraschungen ich noch in der Feste erleben würde. Langsam stand ich auf, ohne dabei auch nur das kleinste Geräusch zu machen und ohne den Inquisitor zu wecken, die nichtsahnend noch immer seelenruhig schlief, was ich auch vorerst dabei belassen wollte. Allerdings gab es da noch etwas, was mich stark beunruhigte.

Der eiserne Drachen Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt