Kapitel 47. Lass Knacken

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Auch mit einem Lächeln schaffte ich es nicht den Zwerg davon zu überzeugen, dass es mir gut ging und auch die anderen sahen, wenn sie es sich leisten konnten, in meine Richtung. Ich musste zugeben, dass es sicherlich Tage gegeben hatte, an dem mein Körper in einer besseren Verfassung gewesen war, aber was konnte man denn schon machen. In diesem Moment gab es einfach weitaus Wichtigeres, um das wir uns kümmern mussten, wie zum Beispiel Ekelfresse und dessen Spinne, die mir ganz schön zugesetzt hatte. Varric begab sich wieder in den Kampf und mit Stolz konnte ich verlauten, dass die Mitglieder der Inquisition auch ohne mich ganz schön reinhauten, was mich aber auch nicht wunderte. Auch vor mir waren sie bereits in viele Kämpfe verwickelt gewesen und auch lange vor mir hatten sie gelernt miteinander zu funktionieren. Nun, wenn meine Gefährten sich um ein Monster kümmerten, war es an mir sich mit dem anderen zu beschäftigen.

Ich rappelte mich auf und ignorierte den Schmerz, der durch meinen Körper jagte. Sollte mein Körper sich doch beschweren soviel er wollte, ich hatte anderes zu tun. Ich wischte mir das Blut an meiner aufgekratzten Lippe mit meinem Handrücken fort und stellte mich provokant in Richtung gigantischer Spinne, die meine Einladung anscheinend sogar verstand. Von Freya, Dorian, Solas und auch Varric bekam ich nur einen Blick, der eindeutig die Fragte zwischen uns stellte, ob ich nun vollkommen den Verstand verloren hätte, aber diese Frage wurde gekonnt von mir ignoriert. Als Drache konnte man eben schon ein wenig größenwahnsinnig sein. Der Bulle hingegen schien meine Entscheidung, mich mit dem großen anzulegen recht amüsierend zu finden, da er mir riet ordentlich reinzuhauen.

Mein Gegner entschloss sich dazu, den ersten Angriff zu wagen und stieß mit seinen langen Beinen einen großen Felsbrocken in meine Nähe. Anstatt auszuweichen, lief ich auf die Steine und meinen Gegner zu, während sich kleine Feuerbälle um mich herum auftaten, die explosionsartig die Steine, die mir entgegenflogen, zerstörten. Die ersten Brocken zerfielen in kleine Stücke bevor sie mich erreichen konnten, aber da es immer mehr wurden, wusste ich, dass ein Fernangriff sie nicht lange aufhalten würde. Ich öffnete meine beiden Hände und ließ die kleinen Feuerbälle zu mir zurückkommen. Wieder bei mir formten sie sich zu zwei brennenden Schwertern, mit denen ich einen nach den anderen Felsbrocken in feine Teile zerschnitt. Einen der Steine hielt ich mit meiner Hand auf, wobei ein Stechen in meiner Schultern mich daran erinnerte, dass ich nicht ganz unverletzt war und das machte mich sauer. Mit einem Knurren warf ich den Felsen derart kräftig zurück, dass dieser eines der Beine der großen Spinne zerschlug, die daraufhin wütend aufschrie. Eigentlich hatte ich ja auf ihren Kopf gezielt, aber anscheinend hatte mir meine Schulter nicht erlaubt so direkt zu treffen.

Wie zuvor auch raste eines der anderen Spinnenbeine auf mich zu, aber dieses Mal wurde es aufgehalten. Eine gigantische Axt flog an meinem Gesicht vorbei und traf das Bein, welches mich beinahe erneut getroffen hätte. Mein Blick glitt zu Boden, wo meine Augen direkt, dass des Bullen trafen. Mit einem Grinsen im Gesicht nickte ich ihm dankend mit einem Lächeln zu, während ich mit meiner rechten Hand schnell in Richtung Axt griff, damit diese nicht in die Griffe unseres Gegners verschwinden konnte. Die Augen der Spinne waren auf mich gerichtet, was ich nutzte, um einen direkten Angriff vorzutäuschen. Allerdings warf ich im letzten Moment die Axt zurück in die Hände des Qunaris der diese daraufhin in den Rücken seines Gegners jagte, der wiederum nicht mit einem Angriff gerechnet hatte. Womit ich allerdings auch nicht gerechnet hatte, war die klebrige Spinnenseide, mit der ich plötzlich zurückgedrängt wurde, bevor sie mich letztendlich an einen Felsen klebte. Nun, es gab wohl für alles irgendwie ein erstes Mal. Tatsächlich war die Seide derart klebrig, dass ich mit purer Muskelkraft es nicht schaffte, mich auch nur ein kleines bisschen wegzubewegen, weswegen ich meine Taktik schnell ändern musste, da ich meinem Gegner keine Möglichkeit geben durfte, mich zu treffen.

Ich aktivierte sofort das Feuer in mir, was die dünnen Fäden sofort zum Schmelzen brachte. Ich duckte mich schnell, um einem Spinnenbein auszuweichen, welches die Zeit genutzt hatte, die ich festgeklebt war. Ich ging schnell wieder auf Distanz, um Abstand zwischen mich und meinen Gegner zu bringen. Plötzlich vernahm ich ein Brennen an meinen Armen, was mich dazu bewegte, sie kurz zu inspizierten. Zu meiner großen Verwunderung erkannte ich leichte Verätzungen an meiner Haut, die sich in einer dunklen Verfärbung zeigte. So schnell wie möglich warnte ich die anderen, die sofort zurückwichen, als die Fäden auch in ihre Nähe kamen. Dort wo die Seide auftrat, konnte man mehr oder weniger gruselig mit den Augen verfolgen, wie der Boden langsam zu schmelzen begann, was mich ein kleines bisschen unruhiger werden ließ.

Der eiserne Drachen Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt