Kapitel 24. Mitfahrgelegenheit

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Mit einer schnellen Handbewegung warf ich den Pfeil in den Sand neben mir, während sich meine andere an meiner Hüfte abstützte. Ich spürte das mein Körper nichts dagegen hatte ein wenig mit diesen Leuten zu spielen, aber meine Sinne fühlten sich geradezu benebelt. Hin und wieder trat der Duft der Blumen noch immer an mich heran, was mein Blut in gewisse Wallungen brachte. Ich musste vorsichtig sein, denn diese Personen waren zwar Feinde, aber dennoch Menschen, die nur zu leicht zu zerbrechen waren. Ein Teil von mir verspürte die gewohnte Entspannung, die ich immer verspürte, wenn ich Gegner gegenüber trat, die mir nichts anhaben konnten, aber ein anderer Teil von mir, der sich von Minute zu Minute mehr und mehr verspannte, wollte sie zerfetzen und ein wundervolles Blutbad anrichten. Der Drang danach war derart groß, dass ich mich sogar beinahe krampfhaft zurückhalten musste.

"Ich würde vorschlagen ihr tretet ein wenig zur Seite Professor, wenn ihr nicht möchtet das euch etwas passiert. Ich kann nicht dafür garantieren, dass ich mich zurückhalten kann, dafür bin ich im Moment zu aufgeregt". Der Professor, der zum Glück jahrelang mit dem Studium von Drachen verbracht hatte, schien meine Körpersprache durchaus gut einschätzen zu können, weshalb er bereits in sichere Entfernung getreten war, bevor ich überhaupt gesprochen hatte. Aber meine Worte sorgten dafür, dass er sich noch ein wenig weiter zurückzog, was in der momentanen Lage wohl nicht schaden konnte. Ich leckte mir über meine Reißzähne, die mir im Augenblick durchaus größer erschienen als sonst, wirklich kein so gutes Zeichen für unsere neuen Freunde, die anscheinend große Probleme damit hatten, die Lage einzuschätzen. Nun, aber das war immerhin etwas, was ich für mich nutzen konnte, um dem Ganzen schnell ein Ende zu setzten. Als Erstes war der Mann dran, der auf mich geschossen hatte und was für ein schöner Anblick es war zu sehen, wie seine Augen sich schockiert aufrissen, während er merkte, wie sein Kopf von seinen Schultern gerissen wurde.

Blut spritzte in einer Fontäne aus ihm heraus und färbte den Sand in einer ganz neuen Farbe. Ich trat einen Schritt zurück und auch wenn mich etwas Blut bereits getroffen hatte, wollte ich nicht weiter in Schusslinie stehen, denn immerhin war mir meine Sauberkeit wichtig. Während andere in Schreie ausbrachen, sich übergaben, da ihn der Anblick ihres kopflosen Kameraden anscheinend etwas zu nahe ans Gemüt getreten war und wieder andere sich mit erhobenen Waffen auf mich zubewegten, hatte ich bereits ausgesucht, wer als Nächster das Zeitliche segnen würde. Ich war derart auf Blut aus, dass ich mich nicht einmal damit befasst hatte, wie viele Leute gekommen waren, aber diese Information war auch nicht etwas, was sonderlich viel änderte. Person Nummer sechs hatte ich anscheinend gerade mit seinen Gedanken an einen anderen Ort geschickt, während fünf andere noch am Leben waren. Vier der Personen befanden sich direkt vor mir, während einer ein wenig abseits stand und seinen Mageninhalt spontan entleerte. Typisch Magier, sie waren es einfach nicht gewöhnt, dass Gewalt so nahe von ihren Augen passierte, da sie lieber auf Distanz kämpften. Den würde ich mir als letzten vornahmen, damit er vorher sehen konnte, wie alle anderen starben.

Ich mache mir nicht einmal die Mühe den Feuerkugeln aus seinem Stab auszuweichen, denn diese hatten wie alle Flammen nicht den geringsten Effekt bei mir, weswegen ich einfach genüsslich mit meiner Arbeit weiter machte. Nummer zwei war ein leichter Fang, da er anstatt seine Waffe zu ziehen, sich dafür entschieden hatte zu schreien, was wohl nicht die beste Idee gewesen war. Letztendlich war sein Kiefer nur wenige Sekunden später unnatürlich an seinem Körper hängend, da ich diesen kraftvoll nach unten gerissen hatte und da er mir kurz darauf vor die Füße fiel genauso wie der Rest seines Körpers war auch dieser Gegner wohl keine Gefahr mehr. Nummer drei versuchte mir mit seinem Schwert näherzukommen, welches er ein wenig zu spät gezogen hatte und dafür bezahlte er nun den Preis. Die Klinge zerbrach zwischen meinen Händen und der Rest, der von der Waffe übrig blieb, landete in seinem Brustkorb. Er sank zu Boden und auch wenn er nicht auf der Stelle starb, war ich mir sicher, dass es in den nächsten Sekunden passieren würde, weswegen ich ihn einfach liegen ließ, während ich mich um Mann Nummer vier kümmerte. Dieser hatte seinen Dolch ebenfalls gezogen, aber war leider etwas zu langsam, um mit meinen Bewegungen mitzuhalten, die durch die Mondblumen, die noch immer durch meinen Kopf schwirrten, noch schneller waren als sonst, jedenfalls kam es mir so vor.

Der eiserne Drachen Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt