Kapitel 13. Gefährten eines Champions

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Hawk nickte und sah dann von unseren Mauern auf den Hof der Feste. Für einen Moment wurde sein Blick glasig und ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. 

"Ich kann kaum beschreiben, wie sehr mich dieser Ort an Kirkwall erinnert. Diese Feste und Kirkwall haben zwar nicht viel gemeinsam, aber dennoch ist der Ausblick ähnlich wie der aus meinem Anwesen, welches meine Familie in der Stadt der Ketten hat oder vielleicht haben sie es schon verpfändet oder vielleicht wurde es zerstört, wie die vielen anderen Gebäude. Möglicherweise flog es in die Luft, wie die Kirche dort, wer weiß das schon. Ich bin damals nach der Auseinandersetzung fortgegangen, gemeinsam mit meinen Kameraden und ich bin nicht wieder zurückgekehrt. Kirkwall war für mich einfach kein Zuhause mehr, vielleicht war es das auch nie, sicherlich hätte es das auch nie werden können. Wir flohen damals aus unserer Heimat, in der ich mich meiner Schwester, meinem Bruder und meinen Eltern aufgewachsen war wegen der Dunklenbrut. Mein Vater starb und meine Schwester dann später auch auf dem Weg in die Stadt der Ketten. Mein Bruder und ich hatten schon immer eine gewisse Spannung zwischen uns gehabt, er war jünger als ich und wollte immer alles besser machen. Er schloss sich später den Templern an und ab da, sahen wir uns dann nur noch sehr selten. Meine Mutter ließ ebenfalls ihr Leben, das war, nachdem wir eine Weile dort gelebt hatten...und mein Onkel...nun...es gibt nichts Positives, was ich über ihn sagen könnte. Nach dem Krieg bin ich dann gegangen, gemeinsam mit meinen Gefährten und meinem Geliebten. Eine Weile sind wir alle zusammen geblieben, aber dann haben wir uns getrennt, alle außer ich und Fenris...er ist noch heute an meiner Seite und mein einziges Licht in dieser dunklen Zeit. Obwohl ich sagen würde, dass auch Varric zu so einer Person für mich geworden ist. Wenn man mit diesem Zwerg so lange unterwegs gewesen ist, wie ich, muss man ihn einfach mögen". Er sah zu dem Schützen, der sein Lächeln mit einer Herzlichkeit erwiderte, wie es nur die besten Freunde untereinander konnten, was mir selbst ein Schmunzeln auf die Lippen zauberte.

"Ich habe viel von den Leuten gehört, mit denen ihr unterwegs gewesen seid und ich habe auch in das Buch hinein gesehen, welches Varric später geschrieben hat über eure vielen Reisen. Wenn sie nur halb so abenteuerlich gewesen sind wie in Varrics Büchern beschrieben, dann wären sie mir sicherlich schnell ans Herz gewachsen. Jedenfalls die meisten". Ich sah zu Freya und legte den Kopf leicht schief, während ich in meinen Gedanken die Geschichten, die in dem Buch beschrieben waren, noch einmal durchging. Es gab wohl beinahe niemanden, der dieses Buch nicht kannte und auch ich hatte es vor einer ganzen Weile zum ersten Mal gelesen. Einige Charaktere waren darin vorgekommen und ich konnte mich noch an alle genaustens erinnern und ich stimmte dem Inquisitor zu. Einige waren auch mir ans Herz gewachsen und andere wiederum hatten in mir nur negative Gefühle ausgelöst. Hawk strahlte übers ganze Gesicht, auch wenn man einen gewissen Schmerz in seinen Augen sehen konnte.

"Diese Leute waren selbst in den schwärzesten Zeiten direkt an meiner Seite und ich verdanke ihnen sehr viel. Natürlich waren sie nicht immer leicht, aber dennoch waren sie meine Freunde und einige davon sind es noch immer. Meine kleine Schwester Bethany war wie ich ein Kind, welches mit Magie geboren wurde, allerdings schaffte sie es, wie ich bereits sagte, damals nicht bis nach Kirkwall. Sie wurde von der Dunklenbrut ermordet in einem Moment, wo ich sie nicht hatte retten können. Mein Bruder ging fort und meine Mutter starb einige Jahre später in Kirkwall und mein Vater lange davor. Danach blieben mir nicht viele Leute, die mir etwas bedeutet haben, aber ich hatte das Glück, eine neue Familie zu bekommen, das passiert nicht vielen". Ich nickte leicht auf seine Worte hin und kam nicht um den Gedanken herum, dass sein Leben bisher alles andere als leicht gewesen sein musste.

"Kurz bevor wir in Kirkwall ankamen, trafen wir die gute Aveline ich halte noch heute einen engen Kontakt mit ihr. Wir begegneten ihr gemeinsam mit ihrem Ehemann, aber er schaffte es leider nicht mit uns. Er war bereits an der Seuche dieser Monster erkrankt und nicht mehr in der Lage, mit uns zu kommen. Er starb dort draußen, genau wie meine Schwester. Aveline ist eine verdammt gute Kriegerin und stark wie ein Qunari. Sie hat es beinahe sofort geschafft, als Wache in Kirkwall Fuß zu fassen und ist später sogar zur Kommandantin aufgestiegen. Ich war damals sogar auf ihrer Hochzeit. Sie ist eine der wenigen, die nach dem Vorfall in Kirkwall auch dort geblieben ist, so wie ich es von Varric gehört habe, ist sie sogar noch bei der Wache und tut alles in ihrer Macht, damit die Bürger dieser Stadt diesmal auch wirklich vor allem sicher sein können. Ich bin sicher, sie macht eine ganz hervorragende Arbeit".

Der eiserne Drachen Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt