Kapitel 19. Stroud

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Ich fuhr mir durch die Haare und blickte nach draußen über den Balkon, über die der Lord soeben verschwunden war. Hier liefen wirklich schon seltsame Persönlichkeiten herum. Eigentlich war ein Mann wie der Lord der Quizquisition jemand, dem es eigentlich nicht zu vertrauen galt, aber etwas in mir hatte das Gefühl, dass er nichts Böses mit sich brachte. Ich schüttelte seufzend meine weiteren Gedanken ab und widmete mich dem Bett, in dem der Inquisitor lag und langsamer aufzuwachen schien. Sanft setzte ich mich auf den Bettrand, der wie eine flauschige Wolke sich perfekt meinem Körper anpasste, was dafür sorge, dass ich langsam in den vielen weichen Bettlaken versank und mich nur mit Mühe und Not wieder herauskämpfen konnte, was anscheinend ein recht belustigender Anblick war, da ich Freyas müdes Kichern hörte.

"Schön euch nun mehr ausgeschlafen zu sehen Inquisitor, ich hoffe, ihr hattet angenehme Träume". Ihr verschlafenes Lächeln wurde ein wenig breiter und während sie sich in ihre Decke drückte, was ich zugegeben über die Maßen reizend fand, nickte sie mir zu und streckte sich ausgiebig.

"Ich hoffe ihr habt mir nicht die ganze Zeit beim Schlafen zugesehen, ich habe nämlich die Angewohnheit hin und wieder ein wenig zu schnarchen". Ein leichter Rotschimmer trat auf ihre Wangen und sie sah mich mit einem Blick an der Hoffnung ausstrahlte.

"Ich kann euch beruhigt sagen, dass ihr nicht geschnarcht habt, Inquisitor". In dem Moment als ich sah, wie sich ihre Gesichtsmuskeln ein wenig entspannten, schmiss ich noch ein freches "vielleicht ein bisschen gesabbert, aber nicht geschnarcht" hinterher, was dafür sorgte, dass sie sich beim Aufstehen in ihrer Decke verhakte und fluchend nach vorne wegfiel, wo sie von mir lachend aufgefangen wurde.

"Ihr solltet euch nicht so in meine Arme schmeißen, immerhin könnte es sein das Cullen zufällig vorbeikommt und ihr wollt doch nicht, das er uns so nahe beieinander sieht". Meine Stimme war nicht mehr als ein rauchiges Flüstern, was sie ins Stocken brachte, aber bereits nach wenigen Sekunden hatte sie wieder einen festen Blick im Gesicht und rappelte sie auf. Bestürzt und sicherlich auch mit einem gespielt beleidigtem Gemüt machte sie sich auf in ihr Badezimmer, um sich etwas zurechtzumachen, während ich draußen verweilte.

"Wir sollten uns heute mit dem Kontakt von Hawk treffen, um Weiteres klären zu können, das ist etwas, was wir nicht weiter aufschieben können. Eigentlich hätte ich mir auch diese Ruhe nicht gönnen dürfen, wäre sie nicht so verdammt wundervoll gewesen! Aber jetzt sollte ich mich wirklich langsam wieder an die Arbeit machen und das heißt das auch ihr euch wieder an die Arbeit machen müsst, denn ich möchte das ihr mich die ganze Zeit über begleitet". Ich hörte ihr zu und streichelte währenddessen einen der vielen Raben, die als Botengänger dienten.

"Ich begleite euch, wohin ihr auch geht, wenn ihr das wünscht und sorge dafür, das euch nichts geschieht, so habe ich es auch bei dem Mann in eurem Kleiderschrank gehalten, der danach eine Tasse Tee mit mir getrunken hat. Aber ihr habt recht, ich sollte mich jetzt wirklich wieder an die Arbeit machen, wir sehen uns, sobald ihr den Befehl zum Aufbruch gebt". Schnellen Schrittes eilte ich auch dem Raum und hörte noch, wie sie erstickt nach Luft rang und aus dem Badezimmer gestürmt kam, hoffentlich bekleidet. Allerdings konnte ich die vielen Fragen, die sie mir hinterherschrie, leider nicht mehr verstehen und auch weitere Fragen dies bezüglich würden in der Zukunft wohl eher auf taube Ohren treffen zumindest bis ich wusste, mit wem ich es genau zutun hatte. Während Freya sicherlich alles auf die kommende Reise vorbereitet, das ich das gleiche. Sie hatte mich mit der wichtigen Aufgabe betreut, sie Leute zusammenzutrommeln, bei denen ich der Meinung war, dass sie uns auf dieser Mission am besten zur Hand gehen könnten, was gar nicht so einfach war, da es schwer vorauszuahnen war, was genau alles in den kommenden Tagen passieren würde, aber ich tat mein bestes.

Solas war jemanden, den wir unbedingt dabei haben sollten, wenn es um Corypheus ging, den er schien sich besonders mit alter Magie und Runen besser auszukennen, als ich es tat. Auch hatte er sicherlich den einen oder anderen guten Tipp, der uns aus einer schwierigen Lage befreien konnte, also sollte er dabei sein. Bei Cole hatte ich seltsamerweise ein Gefühl, welches ich nicht ganz beschreiben konnte. Er war ein Geist und dadurch auf eine Weise mit dem Nichts verbunden, die ich mir nicht erklären konnte, daher konnte ich allerdings aber auch nicht sagen, ob es so eine gute Idee wäre ihn mitzunehmen. Sera hielt ich mit ihrem einzigartigen Charakter, wenn man es denn so nennen konnte, nicht geeignet für eine solche Mission. Cassandra wäre eine gute Möglichkeit, da sie keine Probleme damit hatte, Ruhe zu waren, einen eisernen Willen mit sich brachte und im Nahkampf bestens für alles gerüstet zu sein schien, allerdings konnte man das von Blackwall auch sagen, auch wenn da etwas an ihm war, was mich unruhig machte, was kein gutes Zeichen war.

Der eiserne Drachen Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt