Kapitel 5. Im Tod vereint

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Ich konnte die verwirrten Blicke des Inquisitors sehen, aber nach einer Weile wurden ihre Gesichtszüge weiter und sie seufzte nur.

"Warum verblüfft mich diese Lage überhaupt noch...wie auch immer wir sollten-". Sie stockte einen Moment, bevor sie zu der Dame sah, die noch immer an ihrer blutigen Nase arbeitete und sich dabei nicht im Geringsten auf Freya konzentrierte. Die rothaarige Elfin drehte sich wieder zu mir und nickte dann in Richtung der verletzten Frau.

"Was in aller Welt ist mit ihr passiert, sie sieht aus, als hätte sie ein Bronto erwischt!" Ich folgte ihrem Blick und zuckte dann sanft mit den Schultern.

"Ach das war ich, aber ich ging auch anfangs davon aus, dass die beiden mich umbringen wollten...was sie auch wollten, aber das hat schnell wieder erledigt. Die beiden haben ein gutes Herz und haben nicht gelogen, als sie mir sagten, dass sie sich uns anschließen wollen. Ich denke, sie wären beide eine Bereicherung für uns. Ich bin sicher, dass eure Meisterspionin alles über sie herausfindet, was es zu finden gibt, bevor die beiden überhaupt einen Fuß in die Feste setzten können. Und ich bin mir ebenfalls sehr sicher, dass sie auch beide wissen, was für sie dabei auf dem Spiel steht". Für einen Moment war es ruhig, aber dann hörte man ein erneutes Seufzen aus dem Mund des Inquisitors.

"Nun gut...ich werde Leliana nach Recherchen fragen, aber die beiden dürfen uns begleiten, wenn ihr so ein gutes Gefühl habt...allerdings stelle ich sie in eure Verantwortung, jedenfalls fürs Erste". Ich nickte, mit einem Lächeln auf den Lippen und auch die beiden Schwestern wirkten hin- und hergerissen von der lieblichen Elfe. Beide standen auf und verneigten sich respektvoll vor Freya, aber auch vor mir. Ich konnte die Dankbarkeit ihn ihren Augen strahlen sehen. Eigentlich hätte ich es für besser befunden, hätten die beiden sich erst mal zurückgezogen in das Lager, in dem auch die anderen Leute der Inquisition waren und auch Freya wirkte, als wäre dies für sie die bessere Lösung gewesen, aber zu dieser kam es leider nicht. Die beiden Schwester blieben sehr standhaft, als sie mitbekamen, dass wir uns zu dem Lager aufmachen wollten, wo ihre Leute lebten und die unseren gefangen hielten und zu einem gewissen Teil konnte ich diese Entscheidung nachvollziehen. Sie wollten einen Schlussstrich ziehen und keine losen Enden in ihren zukünftigen Leben haben, außerdem spürte ich, dass sie sich Sorgen um unsere Leute machten, aber auch um die ihren sollte diese Situation in einem Kampf enden. Die Möglichkeit bestand, dass wir mit ihrem Folk in einem Kampf gerieten und auch die Möglichkeit, dass sie beide angegriffen werden würde, sollte ihr Stamm ihre zukünftige Treue zu der Inquisition als einen Verrat sehen. Diese Lage war mehr als heikel, aber dennoch ließen sich die beiden nicht umstimmen, was ich auf eine gewisse Art und Weise sehr beeindruckend fand. Ihre Herzen waren stark. Da wir ihren ihre beschlossene Entscheidung nicht ausreden konnten, blieb uns nichts anderes übrig, als sie mit uns mitgehen zu lassen und darauf zu achten, dass ihnen nichts passierte und sie nichts Dummes anstellten.

Wir machten uns also nun zu siebt auf zu dem Lager der beiden Damen und ich nutzte den Weg für einige Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten.

"Euer Anführer...was ist das für ein Mann? Womit müssen wir rechnen, wenn wir in eurem Lager ankommen? Wird er uns sofort angreifen oder wird er mit sich reden lassen? Wie denkt ihr, geht es unseren Leuten? Wie viele sind es?" Immer nachdem ich eine Frage beendet hatte, kam mir bereits die nächste in den Sinn, aber die beiden Schwestern hörten mir aufmerksam zu und versuchten mir so gut wie möglich zu antworten, auch wenn ich deutlich hören konnte, dass ein sorgenvoller Unterton in ihrer Stimme mitschwang. Sie sahen beide für einen Moment zu Boden bevor die Schwester anfing zu reden, dessen Nase ich nicht demoliert hatte. Mittlerweile hatte ich sogar erfahren dürfen, dass ihre beiden Namen Senna und Sora lauteten.

"Es ist schwer zu sagen, wir sind ein recht abgeschnittenes Volk, welches sich nicht gerne mit anderen zusammensetzt, um Dinge zu bereden. Wir betreiben keinen Handel und wir versuchen auch nicht wirklich Beziehungen zu der Außenwelt aufzubauen. Laut meinem Anführer sind dort draußen nämlich nur Verräter und Mörder, etwas anderes lässt er sich nicht sagen. Wir verdienen genug Gold mit Raub und Erpressung, um uns über Wasser zu halten, aber das ist nicht gerade das Leben, auf das ich und meine Schwester gehofft hatten. Ich nehme an, deswegen hat unser Anführer auch eure Leute entführt. Die Inquisition ist zu etwas sehr Großem geworden, etwas, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Er will es nicht zugeben, aber die Inquisition und ihr Inquisitor machen ihm Angst. Er empfindet nicht wirtlich etwas Positives für...nun für euch alle. Ich nickte zu ihren Worten und wollte gerade weiterreden, da tauchte plötzlich eine Stimme auf, die ich bis jetzt nur kaum gehört hatte. Ihre Schwester Senna meldete sich zu Wort, mit einem spöttischen Schnaufen, welches mich aufmerksam werden ließ.

Der eiserne Drachen Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt