- Los Angeles ~ Meetings -
05:46 pmMein Kopf rauchte, während sich meine Schultern schmerzhaft vom langen stillsitzen verkrampften. Stundenlang hatten wir uns nur im Kreis gedreht. Auf ein Meeting folgte das nächste, immer wieder andere Vertreter und doch waren es jedes Mal dieselben bedeutungslosen Floskeln.
Die Uhr über der Tür zeigte bereits Viertel vor sechs und ich hatte noch immer kein Lebenszeichen von Sofie. In jeder noch so kleinen Pause hatte ich versucht, sie zu erreichen, doch jeder meiner Anrufe landete bisher direkt auf ihrer Mailbox. Kein Wunder. Mittlerweile war es in Hamburg 02:45 Uhr mitten in der Nacht. Nicht das ich wusste, wie genau ich ihr erklären sollte, dass ich nicht in Nashville sein würde, wenn sie übermorgen dort landete.
Nashville. Konzert 48 von 58. Nummer 49 würde in Washington sein, rund tausend Kilometer Entfernung und ganze 12 ganze Stunden Fahrt mit den Tourbussen. Louis würde bereits am Abend fliegen, um den freien Tag für Promo zur Verfügung zu stehen. Ein Seufzen unterdrückend, richtete ich meinen Blick wieder auf die mit endlosen roten Kommentaren versehenden Verträge auf dem Tisch vor mir. Das alles war offiziell nicht mehr mein Problem.
Das leise Klacken der schließenden Tür ließ mich von meinem Handy aufsehen. Mark hatte sie hinter den letzten Anzugträgern geschlossen, abwartend kam sein Blick nun auf mir zum Liegen. "Alright, what do you think?"
Die ehrliche Antwort? Keiner hatte mich bisher wirklich überzeugt. Machten wir uns nichts vor, das Geld stand im Mittelpunkt und dieses machte man eben am schnellsten mit eingängigen Popsingles. Nicht das ich auch nur annähernd genug Ahnung von diesem Teil des Business hatte, um irgendetwas wirklich beurteilen zu können.
"I don't think Louis will sign any of those." Stirnrunzelnd deutete ich auf die Unterlagen. Aus den Augenwinkel konnte ich sehen, wie Mark kurz innehielt, bevor er seufzend erneut gegenüber von mir an dem großen Konferenztisch Platz nahm. Es war nicht die Antwort, die er sich von mir erhofft hatte.
"I'm listening. Your arguments?"
"Capitol Records, three singles in the first 18 month. More than half of the recording budget for his second Album directly depending on the income from these singles. He could rather directly start producing on his own if he signs that deal.
A&E Records a clean line policy? Louis can't even manage two sentences in a row without swearing. If you ask me, they didn't even bother who they were submitting this contract to.
Universal Music UK an A list portfolio of songrwriters each of them several number ones under their belts. But just writing him a perfect pop single to be played on the radio didn't worked under Syco slash Sony so why should it work now?" Mir durch die Haare fahrend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. Es war sprichwörtlich die Auswahl zwischen Pest und Cholera.
"What about Island US? He would have the complete creative control over his music. An open list of Songwriters as well as Musicians in their portfolio." Fragend deutete er auf den Vertrag.
"But the refundings are even worse than those offered in Sonys amended contract." Den bitteren Ton in meiner Stimme unterdrückend, versuchte ich meine Gedanken zu sortieren. Mark war definitiv nicht der Richtige, um meine Frustration über den Verlauf der letzten Stunden an ihm auszulassen.
"Louis is fed up with the industry. He doesn't care if his music is played on the radio. He is living for this connection with his fans, those tour moments. He loves those big tour songs, guitars, a bit more alternative." Es klang noch naiver, wenn ich es laut aussprach.
"Emily you can't keep a career alive with just going on tour. And you won't find a record label, if you tell them he has no interest in album sales, cause simply as it is, that's what they are making their money with." Er hatte recht, das war mir klar. Das änderte unser Problem nur leider nicht.
"It worked before with One Direction. Their songs were never played on the radio, at least in no relation to their success." Merkte ich an. Nicht gewillt, von meinem Standpunkt abzurücken.
"Because they had millions of Albums sales regardless. Louis doesn't have those fan numbers anymore."
"He has enough fans to sell out venues across the world after a five year long break. Tell me one artist who can do that!?"
Eine Antwort erhielt ich von ihm nicht. Nachdenklich ließ Mark stattdessen seinen Blick an mir vorbei aus der großen Fensterfront schweifen. Die atemberaubende Skyline LA's hatte mich heute morgen kurz erstarren lassen. »If you want an A List deal, you need to treat them like A listers « war Marks einziger Kommentar gewesen.
"You called this whole ordeal an application campaign, so I guess it's time to start applying. Tell them what we got to offer and see what they have to say. If it doesn't work out, we can still choose one of those." Halbherzig deutete er auf die Verträge. Er schien genauso wenig überzeugt wie ich.
"Who do you have in mind?" Fragte ich interessiert. Alle großen Labels lagen bereits ausgebreitet auf dem Tisch zwischen uns.
"BMG Rights, they were founded after Bertelsmann sold his stakes of a joint venture called Sony BMG back to Sony due to different views on certain work ethnic's. I'll get in contact with them. Hold yourself ready to fly back home. They're sitting in Berlin." Seine eigenen Notizen zusammenraffend, war er schon halb aus dem Raum, bevor ich überhaupt von meinem eigenen Stuhl aufstehen konnte.
"Wait. Mark, before you leave. If Louis isn't signed to Sony any longer what happens to the damages? Those disclosure agreements? The Larry Stylinson policy?" Es war eine Frage, die mir seit Stunden nicht mehr aus dem Kopf ging. Naiv war ich davon ausgegangen, dass sie wie Louis Vertrag einfach keinen Bestand mehr hatten.
"About five lawyers, working for one of the best law firms in London, are currently trying to work out what Louis departure means for certain aspects of his own and the bands contracts. All we know at this point is, that Sony has no longer any legal foundation for those damages that Louis was paying for the departure of the others. As for the rest, we will see." Erleichtert nickte ich und erhob mich ebenfalls. Es war zumindest ein Anfang.
"Emily, I need you to keep in mind that not all aspects of those restrictions were bad. Louis needed to cut ties with everything Harry Styles related to be able to build up his own career. I don't deny the fact that some extends of those restrictions are hideous, but even I wouldn't advise him to drop all of them. His solo career is still way to fragile to take part in a reunion. He couldn't come back from that. Actually I don't believe either of their solo careers would survive a reunion at this point."
Stirnrunzelnd begann ich ebenfalls meine Sachen zusammenzupacken, ich war mir nicht sicher ob Louis genauso darüber dachte. "Did you talk to Louis about this?"
"More than once, but I get the feeling you understand the extant of my words better than he does." Ich seufzte, leider tat ich das nach heute nur all zu gut.
"I'll see you bright and early tomorrow." Stumm beobachtete ich, wie Mark den Konferenzraum mit einem letzten Nicken in meine Richtung verließ.
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Care for you. |H.S.|
FanfictionDie Entertainmentbranche ist ein hart umkämpftes Pflaster. Wo sich schillernde Popstars und verschwitzte Bühnentechniker die Klinke in die Hand drücken, ist es schwer herauszufinden, wem man wirklich vertrauen kann. Wie Emily Parker ausgerechnet da...