„Und du bist dir sicher du kommst mit zwei Koffern aus?" Mit den Händen in die Hüften gestemmt lehnte Sofie im Türrahmen meines Schlafzimmers und musterte skeptisch, wie ich zwischen gefühlt meinem ganzen Kleiderschrank und wichtigen Unterlagen auf dem Boden saß und versuchte alles in die zwei roten Koffer zu bekommen.
Die letzten eineinhalb Wochen hatte ich damit verbracht von einem Amt zum anderen zu rennen, meine beiden kleinen Jobs zu kündigen und alles in Erfahrung zu bringen was ich für den Umzug erledigen musste. Nur um zu festzustellen das es deutlich mehr Kleinigkeiten waren als ich mir zunächst vorgestellt hatte.
„Ich muss, ich meine so viel brauche ich ja eigentlich erstmal auch nicht. Die Wohnung behalte ich, wer weiß ob ich nicht in zwei Wochen schon wieder zurückkomme. Ich muss ja schließlich keine Wohnkosten in London tragen, da kann ich es mir von dem Gehalt leisten, die Wohnung zumindest vorerst zu behalten. Dann habe ich auch erstmal nicht die ganzen Probleme mit den Finanzamt und den Steuern. Die Unterlagen brauch ich für die Beantragung meines Führerscheins und den ganzem anderen kram wie die Arbeitserlaubnis und so weiter, sowie meinen Laptop logischerweise zum Arbeiten. Nur leider nehmen diese ganzen kleinen unnützen Dinge wie Ladekabel und Adapter so viel Platz weg." Verzweifelt sah ich sie an.
Sie seufzte und bahnte sich ihren weg durch meine Klamotten Haufen hindurch, bis sie sich schließlich neben mir auf den Boden fallen ließ.
„Also diese ganzen Badezimmer Sachen kaufst du einfach dort. Nimm nur das wichtigste mit wie zum Beispiel Zahnbürste, Tampons und so weiter. Du brauchst auch keine Handtücher, die werden sie im Hotel schon haben." Konzentriert sortierte sie die Stapel mit Sachen die ich bereits fertig gepackt hatte wieder aus.
„Ich kann immer noch nicht fassen das ich dass tatsächlich tue. Mom hat fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich gestern zuhause war. Ich meine sie freuen sich, keine Frage aber es ist schon alles ziemlich plötzlich und schnell gegangen. Findest du nicht?" Überfordert lehnte ich mich gegen mein Bett und beobachte sie dabei, wie sie zwei meiner Blusen ordentlich in den Koffer legte.
„Es geht schnell, keine Frage. Aber Emily, wie ich schon tausendmal gesagt habe, wir bleiben alle hier. Und falls es scheiße ist und du nach Hause möchtest, kannst du jederzeit kündigen. Du behältst deine Wohnung und ich bin mir sicher meine Mom würde dich sofort wieder einstellen und auch Katlyn würde dich bestimmt wieder mit offenen Armen empfangen. Du hast nichts zu verlieren." Erwiderte sie und schenkte mir ein leichtes lächeln. Dankbar dafür, dass sie nicht aufhörte meine Zweifel auszuräumen, zog ich sie in eine halbe Umarmung.
„So und jetzt lass uns das fertig machen sonst wühlen Jason und Lukas noch durch deine Unterwäsche." Lachend warf sie mir einen meiner BHs an den Kopf. Ich grinste nur kopfschüttelnd über sie und griff nach dem Stapel mit meinen Hosen.
Wir hatten gerade beide Koffer zu gemacht und in die Ecke meines Zimmers verfrachtet, wo sie bis übermorgen stehen bleiben würden, wenn ich die letzten kleinen Sachen in sie rein quetschen musste, als mein Handy klingelte. Ein blick auf das Display sagte mir das es Harry war der mich anrief. Verwirrt, da ich nicht mit einem Anruf von ihm gerechnet hatte, nahm ich besagten entgegen.
"Emily Parker." Meldete ich mich und folgte Sofie in die Küche. Ich hatte alle für eine kleine Abschiedsfeier zu mir eingeladen und musste eigentlich noch ein paar Vorbereitungen dafür treffen.
"Harry here, how are you?" Verwirrt von seiner Frage, lehnte ich mich an die Küchenzeile und beobachtete Sofie dabei wie sie die bereitgestellten Süßigkeiten in Schüsseln umschüttete.
"I'm good. Really good, why are you calling?" Fragte ich noch immer überrascht von seinem plötzlichen Anruf. Sofie fuhr wie vom Blitz getroffen herum und sah mich mit großen Augen an. Verwirrt von ihrer Reaktion zog ich eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an.
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Care for you. |H.S.|
FanfictionDie Entertainmentbranche ist ein hart umkämpftes Pflaster. Wo sich schillernde Popstars und verschwitzte Bühnentechniker die Klinke in die Hand drücken, ist es schwer herauszufinden, wem man wirklich vertrauen kann. Wie Emily Parker ausgerechnet da...