"Emily?" Leicht hob ich meinen Kopf. Joseph, Louis zweiter Bodyguard, stand im Treppenaufgang und musterte mich verhalten. "Yeah?" Meine übrigen Tränen aus dem Gesicht streichend rappelte ich mich langsam auf. "The promoter is waiting outside for the final payments." Informierte er mich."I'm coming." Murmelte ich. Meine Klamotten notdürftig glatt streichend griff ich nach meinem Laptop der in meiner Koje lag, ich würde die genauen Kostenaufstellungen brauchen. Joseph stand noch immer auf der Treppe. "Can I?" Fragend sah ich ihn an, als er keine Anstalten machte mich durch zu lassen. "Look at me." Kraftlos ließ ich zu, dass er mir den Daumen unter den Augen entlang strich und den wahrscheinlich verschmierten Mascara von meinen Wangen entfernte. "Better." Informierte er mich und trat zur Seite. "Thanks Joseph." Murmelte ich dankbar dafür, dass er die Vorkommnisse der letzten Minuten nicht ansprach.
~
2:08 am, der Bus rollte langsam von dem Arena Gelände. Seufzend löste ich meinen Blick von der Scheibe. "You've got everything you need, Ethan?" Fragend wandte ich mich an den Busfahrer. "I'm alright Emily, go to bed you look like you could use some sleep." Ich nickte nur. "Alright, see you in Paris." Ethan schmunzelte. "See you in Paris, Emily."
Noch immer leicht lächelnd schloss ich die zwischen Tür, die die Fahrerkabine vom Rest des Busses trennte. Adam und Joseph saßen noch am Tisch, beide ein Bier in der Hand. "Good night boys." Verabschiedete ich mich auch von ihnen für die Nacht.
Aus Louis Zimmer hörte man nicht einen Laut als ich die obere Etage des Busses betrat. Wahrscheinlich schlief er bereits. Zumindest hoffte ich es.
Mein Blick viel auf mein Handy. Es lag noch immer auf dem dunklen Teppich. Es vom Boden aufhebend verkroch ich mich in die angrenzende Lounge. Die Tür hinter schließend, machte ich es mir mit einer Wolldecke auf einem der Sofas gemütlich. Ein langer Riss zierte das Display meines Handys, es war ein Wunder das es überhaupt noch funktionierte. Zögernd entsperrte ich es. Sofort ploppte ein Pop up auf, Harry hatte eine weitere Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen.
Das schlechte Gewissen nagte an mir. Ich hatte noch nicht mal seine erste abgehört. Das Handy an mein Ohr hebend richtete ich meinen Blick aus dem Fenster. Louis war sowieso schon sauer auf mich, ich hatte also nichts mehr zu verlieren, falls er mich tatsächlich erwischen sollte.
Es raschelte eine Zeit lang bevor seine dunkle Stimme durchs Telefon drang. "Hey it's me, you're probably already up working..." Eine Weile hörte man nichts. Verwirrt hielt ich das Telefon von meinem Ohr weg, doch die Anzeige auf meinem Handy lief weiter. "I... you fell asleep on me last night, you're snoring slightly I don't know if anyone ever told you that, it's kinda cute..." Erneut war es eine Weile still und ich erwischte mich dabei wie sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen stahl.
„I wrote a few lines while listening to you sleeping and somehow I'm feeling the urge to play them to you while you actually listen, so here it is:..." Ich hielt die Luft an. Mein Herz raste so sehr dass ich das Gefühl hatte, es würde jede Sekunde aus meiner Brust springen.„Want you more than a melody
Let me inside
Wish I could get to know you..."Er spielte auf seiner Gitarre, es war simpel, rau, unvollständig, im Hintergrund raschelte es leicht und die Telefonleitung knackte zwischendurch.
„...Keep it sweet in your memory
I was just tongue-tied
And I don't wanna make you feel bad
But I've been trying hard not to talk to you..."
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Care for you. |H.S.|
FanfictionDie Entertainmentbranche ist ein hart umkämpftes Pflaster. Wo sich schillernde Popstars und verschwitzte Bühnentechniker die Klinke in die Hand drücken, ist es schwer herauszufinden, wem man wirklich vertrauen kann. Wie Emily Parker ausgerechnet da...