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Die ganze Wut von gestern Abend darüber, dass Nick mich anscheinend mit kindlichen Spielchen aus meinem Job ekeln wollte und bereits am ersten Tag meinen Boss auf mich losgehetzt hatte, war verschwunden. Was mir mittlerweile eher Sorgen bereitete war Louis selbst. Es war nicht sein Besuch und der daraufgefolgte Wutausbruch in meinem Hotelzimmer. Nein an seiner Stelle hätte ich nach Nicks Anruf wohl ähnlich reagiert, schließlich kannte er mich nicht. Woher sollte er wissen, dass ich nicht doch seinen Sohn von der Tour verbannt hatte, wie er es so schön ausgedrückt hatte. Was mir allerdings Kopfzerbrechen bereitete, war seine Reaktion auf Harrys Pullover. Ich wusste Louis war angeblich nicht gut auf Harry zu sprechen, das hatte Mark bei unserem ersten Gespräch mehr als deutlich gemacht, ich wäre nicht hier wenn Louis wüsste dass Harry seine Finger im Spiel hatte. Und nach Louis Reaktion auf meinen Pullover gestern Abend, hatte ich auch keine Zweifel mehr daran.

Harry Styles und Louis Tomlinson, man musste die beiden Namen nur zusammen auf Google eingeben und man bekam eine endlose Zahl an Verschwörungstheorien ausgespuckt. Was auf Google die Print Medien erledigten, hatten auf YouTube die Fans übernommen. Ein Larry Stylinson Beweisvideo reihte sich an das nächste. Es war wie mit jeder Verschwörungstheorie, je mehr man über sie erfuhr, je mehr man sich hineinsteigerte desto lauter wurde die kleine Stimme im Kopf die einem sagte, dass vielleicht doch ein Funken Wahrheit an dem ganzen dran war. "He once knew." Das waren Harrys Worte gewesen als ich ihn damals gefragt hatte, ob Louis wusste wie sehr er sich um ihn sorgte und genau diese Worte waren der Grund warum ich mich jetzt auf dem Weg in die oberste Etage befand.

Mark Gillespie hatte für die Dauer seines Aufenthaltes in London sein Büro, nicht wie ich in der 3. Etage sondern beim Chef höchstpersönlich. Kaum war ich aus dem Aufzug gestiegen, erwartete mich auch schon Jules, eine der Sekretärinnen die ich von meinem letzten Besuch hier oben in Erinnerung hatte.

"Mr. Gillespie, is already waiting for you." Ich war also bereits angekündigt worden. Innerlich verfluchte ich mich dafür, unten am Empfangstresen nach dem Standort von Marks Büro gefragt zu haben, hatte ich doch fest auf meinen Überraschungsmoment gezählt um an die Informationen zu kommen die ich wollte. Jules führte mich zu einem der kleinen Büro Räume hier oben und ließ mich nach ihr eintreten. Leise bedankte ich mich bei ihr, bevor sie die Tür hinter mir wieder schloss und mich mit Mark alleine ließ.

"Emily good that you're here. I wanted to talk to you anyway. I'm catching a plane back to LA in a few hours so you will be in charge around here." Völlig aus dem Konzept gebracht, stockte ich kurz in meiner Bewegung mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch zu setzten. Ich hatte nicht gewusst, dass Mark so schnell verschwinden würde. Ehrlich gesagt hatte ich fest damit gerechnet, dass er noch mindestens bis nächste Woche in London sein würde aber wenn ich mich in dem Büro hier so umsah, war er schon halb aus der Tür. Nicht ein Zettel, nicht eine Notiz, nichts deutete daraufhin das jemand in diesem Büro tatsächlich arbeitete.

"You impressed me yesterday, I didn't expect you to be ahead of the plans so fast. I'm certain you will keep things under control around here." Zuversichtlich sah er mich an. Ich und alles unter Kontrolle? Nick hasste mich aus einem mir unbegreiflichen Grund und Louis hatte mich gestern Abend fast gefeuert, obwohl ich mir noch immer nicht sicher war ob er dass wirklich konnte oder ob es nur eine leere Drohung seinerseits gewesen war.

"I'm really honored to hear this, but it doesn't seem like everyone around here is sharing your impression on me. Yesterday evening, Louis Tomlinson payed me quite the interesting visit at my hotel room. He was furious and convinced that I already sabotaged his tour, an impression he got after Nick Peers had called him. You know something about that?" Mark's Blick wurde nachdenklich, eine Weile schwieg er bevor er sich in seinem Bürosessel zurücklehnte und schließlich doch antwortete.

"Nick is part of Sonys tour planning department for years now, if you wouldn't have taken the job of Louis Tourmanager it would have been his. But I honestly thought he would be more mature about this." Erklärte er. Also hatte ich Nick den Job vor der Nase weggeschnappt und deswegen konnte er mich nicht ausstehen. Wenigstens kannte ich jetzt den Grund für seine Abneigung mir gegenüber.

"But this little childish disput isn't the reason why you're here Emily, isn't it?" Ich stockte, war ich wirklich so leicht zu durchschauen gewesen?

"What do you know about Larry Stylinson?" Angriff war schließlich die beste Verteidigung oder nicht? Mark schmunzelte amüsiert, als hätte er tatsächlich mit der Frage gerechnet.

"A theory some of the One Direction fans created, about Louis and Harry being in a secret relationship. Some of them are quite passionate about it." Sein Blick hatte fast schon etwas herausforderndes, glaubte er wirklich ich würde ihm das abnehmen? Wenn er Spielen wollte meinetwegen.

"A nice PR answer, it lacks a bit in presentation but that's nothing that can't be fixed." Ich schmunzelte jetzt ebenfalls.

"Last time we talked you mentioned the both of them aren't quite fond of each other. And yet im here. Because Harry Styles is worried about Louis Tomlinson, while Louis hates everything Harry Styles related with a great passion. Excuse my rudness but I think I deserve an answer, not next week, not tommorow, right know. So tell me, what do you know about Larry Stylinson?" Hakte ich weiter nach. Wenn das was ich vermutete stimmte, dann würde er es mir nicht einfach so erzählen.

"I'm not sure that's something you want to get yourself involved with, Emily. And I'm not saying this to get the easy way out. I could let you in, that's not the point, but I honestly think it would make your work with Louis even harder then it already is. Louis is someone who needs his time to trust people, life teached him that. I talked to him, after your job interview and he was surprisingly happy with "my" decision to hire you instead of Nick. But after what you've told me a few minutes ago, I believe you've already witnessed what happens when he feels betrayed in his trust, especially  by someone who's part of his management." Er machte eine kurze Pause bevor er langsam weiter sprach.

"Eventually he will come around on his own but if he doesn't, take my advice and stay away from this topic as far as you can." Er wählte seine Worte mit Bedacht, er wollte nicht zu viel sagen und trotzdem wollte er, dass ich nachvollziehen konnte was er meinte. Und das schlimme war, ich konnte es. Ich war so fest entschlossen gewesen, dieses Büro mit dem Wissen über die Wahrheit hinter dem Mythos Larry Stylinson zu verlassen, dass ich es nicht fassen konnte, wie schnell er mir den Wind aus den Segeln genommen hatte. Mein Blick schweifte zum Fenster, man konnte den blauen Himmel sehen. Seit heute Morgen verdeckten nur ab und zu kleine Wolken die Sonne. Ein für London so untypisches Wetter.

"I'm not sure how, if I'm honest." Formulierte ich schließlich meine Sorge.

"Sure for now I can pretend I don't know Harry, but what happens if he figures out how I got the job? What if Harry calls me or sends me a message while Louis is around? These things are always coming out, in one way or another." Ich wollte Louis nicht belügen, es bereitete mir schon jetzt Magenschmerzen. Kurz hatte ich gedacht ich könnte es Louis einfach sagen, aber nach gestern war das zumindest vorerst keine Option. Nicht wenn ich nicht gleich wieder meine Koffer packen wollte. Auch Mark schien eine Weile über meine Worte nachzudenken.

"I'm not sure if there is a right way to do this Emily, but you're smart, you will figure something out. Maybe not right now, but eventually along the way." Ich seufzte, ein genauer Vorschlag wie ich mich verhalten sollte, wäre mir lieber gewesen.

"I'm sorry if this is not the answer you hoped for. But is there anything else I can do for you, Emily?" Aufrichtig musterte er mich.

"A million things and yet nothing." Schmunzelnd erhob ich mich. Ich war schon zu lange hier oben und ich konnte es wahrlich nicht gebrauchen das Nick weitere Unwahrheiten über mich verbreitete. Mark lachte leise und erhob sich ebenfalls. "We've all started at one point and we've all made our share of mistakes."

„Quite a poetic book you swallowed there." Grinsend wandte ich mich in Richtung Tür.

"I will see you at the concert in LA Emily, until then don't get yourself fired." Ich schmunzelte, ja das könnte eine Herausforderung werden.

"I'll try my best." Versicherte ich ihm und wandte mich zum gehen.

"Oh and Emily, don't believe everything you see online, there are way to many people with way to much imagination."

Care for you. |H.S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt