„Also noch einmal von vorne. Du willst mir erzählen, du hast gerade gute 20 Minuten mit Harry Styles geface timed, nach dem du nach Hause gekommen bist und über ein fucking Job Angebot als Tourmanager in deinem Flur gestolpert bist?" Selber überfordert mit der Situation beobachtete ich, wie sie mit den Armen fuchtelnd vor mir auf und ab ging.
„So ungefähr ist es passiert. Könntest du dich bitte hinsetzen, du machst mich nervös." Sich zu mir aufs Sofa fallen lassend sah sie mich an.
„Emily der Typ steht sowas von auf dich." Genervt verdrehte ich meine Augen.
„Fängt das schon wieder an?"
„Emily guck mich an, ihr seit euch vor fast einem halben Jahr das erste Mal begegnet und seit dem schickt er dir Merch von ihm, lädt dich auf seine Konzerte ein, verbringt den Abend mit dir, lässt dich in der ersten Klasse nach Hause fliegen und jetzt nach drei Monaten absoluter Funkstille, besorgt er dir einen Job von dem du sonst nur Träumen könntest." Ich schluckte hatte sie Recht? Tat er das alles nur um mich ins Bett zu bekommen, war das alles ein ausgeklügelter Plan?
„Er hat mir den Job gegeben, weil er sich sorgen um seinen Freund macht." Sofie seufzte und legte ihre Hände auf meinen Schultern ab.
„Emily wenn er sich sorgen um seinen Bandkollegen macht, dann sorgt er dafür, dass jemand den Job bekommt der Erfahrung hat, der weiß was er tut, jemanden aus der Branche und wenn nicht dass, dann zumindest jemanden den er mehr als 2-mal in seinem Leben gesehen hat." Sie hatte Recht. Harry hatte so ernst geklungen, so besorgt, ich wollte ihm glauben aber seine Erklärung machte einfach keinen Sinn.
„Also soll ich den Job nicht annehmen?" Fragte ich zögernd und griff nach dem Vertrag der noch immer auf dem Tisch vor uns lag.
„Natürlich nimmst du den Job an! So eine Chance bekommst du nie wieder in deinem Leben Emily." Zweifelnd starrte ich auf den Vertrag.
„Angenommen das ist wirklich eine Masche und ich nehme den Job an, was ist wenn er denkt ich stehe in seiner Schuld und will keine Ahnung, dass ich mich irgendwie revanchiere."
„Sollte es jemals so weit kommen, trittst du ihm einfach so hart in die Eier, dass er heulend am Boden liegt und dann rufst du mich an und ich komme mit Lukas, Jason und John vorbei und bringen dem Popsternchen Manieren bei." Ich schmunzelte und verdrehte die Augen.
„Im Ernst, dass ist deine Chance Emily und wenn es scheiße ist, kündigst du und kommst wieder her."
„Dann hol ich mal mein Laptop und schreib denen."
„Und ich bestell die Pizza und dann erzählst du mir noch mal ganz genau, was das mit dem Model in Unterwäsche auf sich hatte." Den Kopf über sie schüttelnd, holte ich meinen Laptop und setzte mich wieder aufs Sofa und öffnete mein Email Programm.
„Ich hab gerade mal überlegt, willst ihnen wirklich eine Email schreiben? Das hier scheint direkt die Telefonnummer von diesem Matt Vines zu sein, wahrscheinlich ist es besser wenn du morgen früh einfach direkt anrufst, dann erfährst du gleich mehr."
„Damit hast du wahrscheinlich Recht, irgendwann muss ich ja auch persönlich überzeugen." Stimmte ich ihr zu und klappte den Laptop wieder zu.
„Also da wir das geklärt haben, ich will alles über diesen Anruf wissen." Ich schmunzelte über ihre unbändige Neugier.
„Erzähl mir lieber was da gestern noch mit Lukas lief nach dem wir gegangen sind, so wie ihr den ganzen Abend aufeinander gehockt habt, kannst du mir nicht erzählen, dass da nichts lief."
„Okay aber nur wenn du anfängst." „
„Ich weiß gar nicht was du hören möchtest, ich kam nach Hause und hab wie gesagt den Brief gefunden. Ich wusste, nur Harry konnte dahinter stecken also habe ich ihm eine direct Message geschickt und darauf gewartet, dass er Antwortet. Das hat er auch nach 2 Stunden getan und mich aufgefordert ihm meine Nummer zu schicken und dann hat er mich über Face Time angerufen. Das Bild war wacklig und ich konnte im Hintergrund nur eine blonde Schönheit in Unterwäsche erkennen, was sollte ich denn denken Sofie! Ich hab ihm gesagt, wenn er beschäftigt ist kann er mich auch wann anders anrufen. Daraufhin meinte er nur, dass wenn er in der Weise mit jemanden beschäftigt wäre mich garantiert nicht Anrufen würde. Verdammt ich war rot wie eine Tomate, jetzt lach doch nicht so." Empört beobachtete ich wie meine beste Freundin sich vor Lachen auf dem Boden kugelte.
„In solche Situationen kannst auch nur du dich bringen." Teilte sie mir auch direkt mit, als sie sich endlich beruhigte.
„Sagt die richtige, hab ich gestern wirklich Lukas Hand unter der Decke verschwinden sehen? Sofie also wirklich während wir alle im Wohnzimmer saßen?" Ich konnte förmlich sehen wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich, sie sah mich an wie ein Fisch wenn ich ehrlich bin.
„Das, das war ganz anders..." Das klingeln der Haustür unterbrach ihre erbärmlichen Erklärungsversuch.
„Ich hole die Pizza und du kannst dir ja schonmal eine Ausrede ausdenken, bei der ich wenigstens so tun kann als würde ich sie dir glauben." Grinsend stand ich auf und ging zur Tür um die Pizza entgegen zu nehmen. Mit zwei dampfenden Kartons und zwei Wein gläsern beladen, betrat ich schließlich wieder das Wohnzimmer.
Sofie hatte sich in der Zeit auf das Sofa gesetzt, die Beine überschlagen, die Hände auf den Knien abgelegt und sah mich mit einem pikierten Blick an. Eine Augenbraue wegen ihrer Show hochziehend, stellte ich alles auf den kleinen Tisch ab.
„Ich bin wirklich erzürnt über so eine inadäquate Äußerung, nicht nach allem was ich bereits für dich getan habe."
„Bist du fertig?" den Kopf schüttelnd hielt ich ihr eins der Weingläser hin.
„Ja, mir sind leider in der kurzen Zeit, nicht mehr hochgestochene Wörter eingefallen."
„Gut, dann kannst du dich ja wieder mit mir zusammen auf das Niveau eines Hartz IV Empfängers begeben und dir diese Pizza mit mir rein schaufeln."
„Schon dabei."
„Weißt du, ich werde dich vermissen wenn das ganze funktioniert, diese Abende an denen wir einfach nur quatsch machen." Müde legte ich meinen Kopf auf ihrer Schulter ab.
„Du bist nicht aus der Welt, außerdem wie lange geht so eine Tour? 1 Jahr? Dann bist du wieder hier und London ist nicht gerade weit weg. Ich werde dir schon genug auf die Nerven gehen."
~
Der nächste Morgen kam schneller als mir lieb war, nach einem Müsli und einem Becher Kaffee konnte ich das Telefonat auch nicht mehr vor mir herschieben. „Okay, dann rufe ich da jetzt an." Murmelte ich mir selber Mut zu und sah auf den Notizblock vor mir. Nervös lauschte ich dem Tuten der Leitung, dass war ja unerträglich.
"Matt Vines." Meldete sich eine dunkle Männerstimme.
"Emily Parker. I received your job offer yesterday and wanted to inform you, that I'm honored to take it. But I have a few things I would like to discuss, before finally agreeing to the contract."
"Thats Good news to hear, we have aswell a few things from our side to go over. I would like to schedule a meeting, how about Friday at my office? 2pm?" Erschrocken sah ich auf meinen Kalender am Kühlschrank, wir hatten Dienstag. Der wollte, dass ich Freitag nach London kam? Mal eben so?
"This Friday? I'll need to book a flight first but that should be alright." Stimmte ich ein wenig überfordert zu.
"Fantastic, please bring your ID Card, criminal record certificate and the signed contract with you. I'm looking forward to see you Mrs. Parker." Informierte er mich.
"Thank you for the oppertunity Mr. Vines. I'm looking forward to Friday. Have a nice Day." Verabschiedete ich mich überrascht und leicht überfordert von der kürze des Gesprächs und der Absprache des Termins.
Scheiße, wie sollte ich dass denn alles bis Freitag regeln. Ich hatte keine Ahnung von einem Vertrag als Tourmanger, woher sollte ich bis dahin wissen ob die Klauseln überhaupt rechtens waren und dann die ganzen Sachen mit dem Amt. Gut ein polizeiliches Führungszeugnis hatte ich noch und die Sachen mit dem Umzug könnte ich wohl auch noch danach Regeln aber wie ich mir sicher sein konnte, worauf ich im Vertrag achten müsste, war mir ein absolutes Rätsel.
Harry, er war der einzige der mir einfiel, der mir damit helfen könnte.
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Care for you. |H.S.|
FanficDie Entertainmentbranche ist ein hart umkämpftes Pflaster. Wo sich schillernde Popstars und verschwitzte Bühnentechniker die Klinke in die Hand drücken, ist es schwer herauszufinden, wem man wirklich vertrauen kann. Wie Emily Parker ausgerechnet da...