Care for you. |H.S.|

22

- Paris ~ InterContinental Le Grand -
Off-Day

~13:43 pm~

Es war offiziell: Zahlen machten mich Wahnsinnig. Seit Stunden brütete ich nun über dieser scheiß Excel Tabelle und war noch immer nicht fertig. In eineinhalb Stunden erwartete Mark spätestens den Budgetreport der letzten Woche und ich hatte mittlerweile das Gefühl mehr Fehler einzubauen, als glaubhafte Zahlen einzutragen. Vielleicht hätte ich den Informatik Kurs in der Schule doch besser belegen sollen. Mein klingelndes Handy ließ mich meinen Blick von der neuesten Fehlermeldung abwenden. Es war mein Arbeits Handy, eine unbekannte Nummer.

"Emily Parker?" Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Briana Jungwirth, here. You're Louis Tourmanager right? He gave me this number for emergencies."
„Ehm yes I am. What can I do for you Briana?" Fragte ich überraschst von dem Anruf der jungen Mutter.
"Is Louis alright? He missed two scheduled FaceTime calls with Freddie. He never did before." Ich schluckte. Nicht das auch noch. "Im sorry that's probably my fault his schedule was really hectic over the last few days and in addition I had to add a few things on top of that. I'm sure it wasn't on purpose." Es erschreckte mich selbst wie leicht die Lüge über meinen Lippen kam. Louis hatte neben vocal coaching und einer Trainingseinheit mit Joseph keine Termine heute. Dafür hatte ich heute morgen noch selbst gesorgt. In der Hoffnung, dass ein annähernd freier Tag die Wogen zwischen uns wieder ein wenig glätten würde.
"Oh okay, I was worried. Tour stress and everything." Ein Unterton schwang in ihrer Stimme mit den ich nicht ganz deuten konnte.
"I will talk with him. I'm sure he will call you in a few minutes."
"Thank you."
"No problem Briana."

Angespannt maschierte ich über den Hotelflur, heute morgen im Bus hatte Louis noch immer kein Wort mit mir geredet, es konnte also nur besser werden. An Louis Suite angekommen, hielt ich inne und klopfte. Keine Antwort. Seufzend zog ich seine Hotelzimmerkarte aus meiner Hosentasche und öffnete die Tür.

"Louis? It's me, Emily." Machte ich mich bemerkbar, noch immer erhielt ich keine Antwort. In der Suite herrschte absolute Stille und als ich sein Schlafzimmer betrat wusste ich auch warum.

Louis lag auf seinem Bett, seine Arme fest um ein Kissen geschlungen, schlief er. Er sah jünger aus, so unglaublich verletzlich. Wüsste ich nicht, dass Freddie am anderen Ende der Welt saß und auf einen Anruf von seinem Dad wartete, hätte ich es wahrscheinlich nicht übers Herz gebracht ihn zu wecken.

Vorsichtig setzte ich mich auf die Bettkante und rüttelte leicht an seiner Schulter. "Louis wake up." Erschrocken zuckte er bestimmt 2 cm zusammen, bevor er sich ruckartig zu mir umdrehte. Tief atmete er ein. "Fuck Emily, never do that again!"

Ich schmunzelte leicht. "Sorry." Entschuldigte ich mich halbherzig. Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Grinsen auf meine Lippen schlich, Louis erschrockener Gesichtsausdruck war einfach urkomisch.

Eine Hand auf seine Brust legend ließ er sich wieder in die Kissen fallen. Seine Augen waren gerötet, er hatte geweint. "Briana called me, she was worried. You missed two of her calls." Teilte ich ihm den Grund für mein Eindringen mit. Ich sah wie er schluckte, den Blick weiter starr an die Decke gerichtet.

„I know, I ignored them." Ich seufzte.

„You wanna tell me why?" Er schüttelte langsam den Kopf. Ich nickte leicht, ich hatte nichts anderes erwartet.

Dann eben anders. Unter Louis fragendem Blick befreite ich mich von meinen Schuhen und setzte mich neben ihn ans Kopfende. Ebenfalls ein Kissen in meine Arme schließend schloss ich die Augen. „What are you doing Em?"