FAKT 263

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Im ländlichen Indien kam es zu einer unglaublich grausamen Horrotat, bei der eine Gruppe Männer, unter ihnen mindestens zwei Polizisten, zwei junge Mädchen, töteten und anschließend an einem Mangobaum aufhängten.

Dorfbewohner fanden die Leichen der beiden Schwestern am Baum hängend, nur Stunden nachdem die beiden Mädchen von einem Feld nahe ihres Hauses im Dorf Katra im Staat Uttar Pradesh verschwunden waren. Der Polizeichef Atul Saxena teilte mit, dass die Mädchen, die 14 und 15 Jahre alt waren, in Ermangelung einer Toilette in ihrem Hause in die Felder gegangen waren.

Hunderte wütender Dorfbewohner verbrachten den ganzen Tag an dem Baum des Grauens, in stillem Protest gegen mutmaßliche Polizei-Untätigkeit in dem entsetzlichen Mordfall. Aufnahmen eines indischen Fernsehsenders zeigten bizarre Bilder der Bewohner, die unter dem Baum mit dem hängenden Leichen saßen und die Behörden davon abhielten, die Körper herunterzuholen, bis die Schuldigen verhaftet seien.

Später am Tag schließlich konnte die Polizei vier Männer festnehmen. Nach drei weiteren Verdächtigen sei man noch auf der Suche.

Die Autopsien der Mädchen bestätigten, dass sie massenvergewaltigt und erwürgt wurden, bevor man sie am Baum aufhängte, sagte Saxena weiter.

Die Bewohner des Dorfes klagten den Polizeichef der örtlichen Polizeistation an, einen Hinweis des Vaters der Mädchen ignoriert zu haben, der am Tag vor dem grauenhaften Verbrechen meldete, dass seine Töchter verschwunden wären. Der verantwortliche Beamte wurde inzwischen suspendiert.

Die Familie der Ermordeten gehört der sogenannten Dalit Gemeinschaft an, auch die "Unberührbaren" genannt, eine der niedrigsten Kasten in Indien.

Indien hatte erst kurz vorher seine Anti-Vergewaltigungsgesetze verschärft, und Massenvergewaltigungen unter Todesstrafe gestellt, auch in Fällen, in denen das Opfer überlebt hat. Das neue Gesetz wurde beschlossen, nachdem eine 23-jährige Frau in Neu-Delhi von einer Gruppe Männer in einem Bus vergewaltigt und getötet worden war und damit landesweite Protestwellen losbrachen.

Unterlagen zeigen, dass in Indien alle 22 Minuten eine Vergewaltigung verübt wird. Aktivisten meinen, dass die Zahl so "niedrig" sei, da die etablierte Toleranz für sexuelle Verbechen in der Kultur des Landes dafür sorge, dass viele Fälle gar nicht erst gemeldet würden. Frauen werden oft von der Familie oder der Polizei gezwungen, den sexuellen Übergriff zu verschweigen und diejenigen, die an die Öffentlichkeit gehen, sehen sich oft dem Spott und Hohn der Bevölkerung ausgesetzt und werden sozial stigmatisiert.

Der Vorsitzende der Samajwadi Partei, die regional sehr beliebt ist, sagte in einer Wahlkampfkundgebung, dass seine Partei gegen die Verschärfung des Vergewaltigungsgesetzes sei. "Jungs sind nunmal Jungs.", sagte Mulyam Singh Yadav. "Sie machen Fehler." (Zu solch einer menschenverachtenden Aussage fällt einem fast nichts mehr ein.)

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