FAKT 87

555 23 2
                                    

Ein gängiges Motiv in Horrorfilmen ist das des Spukhauses. Ein altes verlassenes Anwesen wird scheinbar günstig von den glücklichen Neubesitzern erworben. Doch nach den ersten 15 Minuten des romantischen Familienglücks ist die Idylle in der Regel vorbei. Es passieren seltsame, unerklärliche Dinge und der Film nimmt an Fahrt auf. Begnügen sich Poltergeister anfangs noch mit verzeihbaren Scherzen, wie dem Schmieren von Zahnpasta unter Türklinken oder dem frechen An- und Ausschalten von Fernsehern und Radios, um den Stromverbrauch in die Höhe zu treiben, so vergeht einem spätestens dann das Lachen, wenn Möbel und andere Gegenstände ohne erkennbaren Grund durch das Haus fliegen oder gruselige kleine Mädchen am Ende des Flurs oder im Spiegel auftauchen. Doch es gibt auch im echten Leben einige Gebäude, die erst Bewohnern und dann Immobilienmaklern schlaflose Nächte bereiten können.

Eines davon stand bis 2009 in der Nähe der Hohensyburg bei Dortmund. Zahlreiche Legenden und Gerüchte rankten sich um die Vorgeschichte des verlassenen Hauses auf dem 20.000 Quadratmeter großen Grundstück. So soll ein kopfloser Reiter dort in den Nächten sein Unwesen getrieben haben. Auch von einem Pfarrer, der verrückt geworden und erst seine Familie und dann sich selbst umgebracht haben soll, wird gesprochen. Andere erzählen von geheimen Sektentreffen oder davon, dass in jeder Nacht Blut von den Wänden läuft, was zumindest für den Amoklauf einer völlig entnervten Putzfrau ein plausibler Grund wäre.

Der einzig verlässliche Fakt dürfte jedoch sein, dass wenn alle Internet-Geschichten um das „Spukhaus Hohensyburg" wahr sein sollten, auch die 20.000 Quadratmeter des Grundstücks nicht genug Platz bieten würden, um alle Geister, Dämonen und Sektenspinner zu beherbergen, die sich dort wohl regelmäßig aufgehalten haben.

Zumindest haben all diese Gerüchte und Legenden in der Vergangenheit zahlreiche „Grusel-Touristen" angezogen, welche sich (teilweise mit Gewalt) Zugang zu dem unbewohnten Gebäude verschafften, um der Sache auf den Grund zu gehen. Der Besitzer ließ das Haus auf vielerlei Arten sichern, um es vor dem unbefugten Zugang zu schützen.

Da das Haus allerdings nie wirklich genutzt wurde, stellte sich zunehmend die Frage, warum das Haus für so viel Geld abgeriegelt wurde. Den Grund werden wir wohl nicht mehr erfahren, da das Gebäude im Jahr 2009 schließlich abgerissen wurde. Aber wer weiß ... vielleicht treibt der Reiter dort noch immer sein Unwesen ...

HorrorfaktenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt