Es gibt Orte auf dieser Welt, die uns fremder vorkommen als alles, was wir uns in unseren schlimmsten Alpträumen erdenken könnten. Orte, die unsere Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Orte, die schweres Atmen und und Paranoia verursachen, bevor überhaupt etwas geschehen ist. Deshalb laufen wir auf den dunklen, staubigen Stufen alter Schlösser und Häuser, durchqueren die Korridore von Irrenanstalten und Tunnel, in der Hoffnung, einen flüchtigen Blick auf etwas Andersweltliche zu werfen. Doch manchmal wünschten wir, dies nicht zu tun. Manchmal übermannt uns die Neugierde am Anfang und wird dann von einem Gefühl verdrängt, welches kein menschliches Wesen jemals fühlen möchte: absoluten Schrecken.
Wir hören Schreie in der Nacht, Fußschritte im Flur. Wir sehen Schatten vorbeiflitzen und beobachten den Nebel, der eine furchtbar bekannte Gestalt annimmt. Wir atmen, beten und gehen leise weiter. Wir schreien, fluchen und wir rennen. Einige geisterhafte Begegnungen sind mysteriös, andere gewalttätig, alle angsteinflößend. Warum dann bestehen wir darauf, Orte wie diese zu untersuchen? Lediglich die pure Neugier bringt uns soweit und danach brauchen wir eine viel tiefer gehende Antriebskraft, um weiterzumachen. Würden sie eine Nacht allein in folgendem Spukhaus verbringen?
Das Riddle House
Der Tod zieht seine Kreise im und um das Riddle House seit es im frühen 20. Jahrhundert erbaut wurde. Das Haus, welches zuerst als Beerdigungsinstitut und später als private Residenz genutzt wurde, hat in dieser Zeit eine Menge Tragisches erlebt.
Doch was macht gerade dieses Spukhaus so besonders verblüffend? In den 1980er Jahren wurde das gesamte Gebäude abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut und glaubt man den Berichten von heute, sind die wütenden Wesen, die darin lebten, ebenfalls mitgezogen.
Im Jahre 1905 wurde es als viktorianisches Haus in der 327 Acacia Street in West Palm Beach, Florida errichtet. Ursprünglich als Gatekeeper's Cottage bezeichnet, diente es als Heim für die Aufseher des gegenüberliegenden Woodlawn Friedhofs.
Da es vor einem Jahrhundert nicht unüblich war, dass Familien ihre geliebten Verstorbenen mit teurem Schmuck, den sie im Leben besaßen, begruben, war Grabräuberei ein großes Problem und die Bewohner von Gatekeeper's Cottage wurden dafür bezahlt, ein Auge auf die Möchtegern-Kriminellen zu werfen.
Dunkle Vergangenheit und gespenstische Überlieferungen
Die erste Geister-Legende, die mit diesem scheinbar normalen Haus einhergeht, ist die eines großen Mannes namens "Buck", der einst für den Friedhof arbeitete. Lokale Legenden behaupten, dass Buck in der Stadt im Verlaufe eines außer Kontrolle geratenen Streitgespräches getötet worden war. Man hat Bucks Geist oft gesehen, wie er auf dem Grundstück um das Haus und auf der Veranda herumlief, wo Friedhofsmitarbeiter oft ihr Mittagessen einnahmen.
In den 1920er Jahren wurde Karl Riddle der erste Stadtdirektor und Leiter öffentlicher Angelegenheiten. Die Stadt West Palm Beach bot Riddle das frühere Gatekeeper's Cottage als Wohnhaus an. Zusätzlich zu seinen Pflichten als Stadtdirektor musste Riddle nun auch den Friedhof überwachen. Während seiner Amtszeit im Haus, bekam einer von Riddles Angestellten finanzielle Schwierigkeiten. Er wirkte niedergeschlagen und zurückgezogen von seiner Familie. Als er keinen Ausweg mehr sah, erhängte er sich an den Dachsparren auf dem Dachboden des Hauses. Nach dieser Tragödie wurde der Dachbalken, an dem Seil hing, aus dem Dachstuhl entfernt.
Dieser Selbstmord war wie ein Katalysator für die dunkleren Spuke, die darauf folgten. In Karl Riddles persönlichem Tagebuch ist zu lesen, dass seine Familie Schwierigkeiten hatte, Haushaltspersonal im Haus zu beschäftigen. Die Angestellten berichteten von Kettenrasseln auf den Treppenstufen und murmelnden Stimmen. Viele kündigten und kehrten nie zurück.
Das Riddle House in jüngster Zeit
Nachdem Riddle und seine Familie ausgezogen waren, kamen und gingen mehrere Geschäfte bevor das Gebäude schließlich vom West Palm Beach Atlantic College als Studentinnen-Wohnheim genutzt wurde. 1980 war das
Gebäude verlassen, verfiel nach und nach und wurde von der Stadt schlussendlich für den Abriss vorgesehen.
Doch das Schicksal hatte andere Pläne für das Riddle-Spukhaus. Die Stadt schenkte das Haus John Riddle, dem Neffen Karls, und er ließ es erhalten. Das Haus in der 327 Acacia Street wurde abgebaut und im Yesteryear Village, einem Geschichtspark, wiedererrichtet und zur ständigen Ausstellung gemacht.
Berichte paranormaler Aktivitäten
Während des Wiederaufbaus von Riddle House begannen die dunklen Erscheinungen wiederzukehren. Wenn die Zimmermänner am Morgen zur Baustelle zurückkehrten, sahen sie, dass jemand oder etwas ihre Werkzeuge vom Dach auf den Boden geworfen hatte. Die Fenster im dritten Stock waren auf mysteriöse Weise zerbrochen. Einmal sogar mussten die Rekonstruktionsarbeiten für ein halbes Jahr unterbrochen werden, da die Arbeiter so verängstigt waren, von dem, was sie im Haus erlebt hatten.
Während der privaten Enthüllung des Riddle House im Yesteryear Village tauchten auch zwei unerwartete Gäste an der Rezeption auf. In Trachtenkleidung des frühen 20. Jahrhunderts gekleidet, wurden die beiden von vielen Besuchern als sehr flott beschrieben. Die Anwesenden nahmen an, dass es um Schauspieler handelte. Als man dann schließlich ein Originalfoto des Riddle House enthüllte, waren die Besucher schockiert, die beiden ungewöhnlichen Gäste auf dem Foto zu sehen. Doch das geisterhafte Paar konnte man nirgends finden.
Das Riddle House ist eines der aktivsten Geisterhäuser in Südflorida. Ein Besucher zum Beispiel, der eine private Tour gebucht hatte, wurde auf der Treppe von einem Stück Holz am Kopf getroffen. Das Holz schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Ein Wartungsarbeiter wurde angegriffen, während er gerade das Gebäude reinigte und weigert sich bis heute, das Haus wieder zu betreten. Andere Zeugen behaupten, einen hängenden Puppen-Torso im Dachbodenfenster gesehen zu haben erfuhren erst später, dass solch eine Puppe im Dachboden nicht existiere. Sicherheitsdienst-Mitarbeiter haben gesehen, wie die Hauslichter an un aus gegangen sind und sehr viele meiden das Haus.
Orte wie dieser können Erinnerungen speichern, lange nachdem die Bewohner des Gebäudes bereits gestorben oder ausgezogen sind. Selbst wenn ein Haus an einen komplett anderen Ort versetzt worden ist, sind einige Wesen an das Gebäude und die umliegende Gegend gebunden. Die Gründe hierfür werden wohl für immer ein Rätsel bleiben.
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Horrorfakten
RandomDer Titel sagt doch schon alles ;) viel Spaß beim Lesen (bei Kritik, Fehlern o. ä. einfach anschreiben)