Horrorfakten

FAKT 215

Slender Man kennt nach den erfolgreichen Survival-Horror-Computerspielen der letzten Jahre fast jeder spiel- und gruselbegeisterte Internetuser. So auch zwei Zwölfjährige aus den USA. Diese stehen jetzt im US-Bundesstaat Wisconsin vor Gericht weil sie versucht haben sollen, eine Freundin umzubringen. Das Opfer wurde von Fahrradfahrern schwer verletzt am Straßenrand gefunden. Die beiden Mädchen sagten aus, Slender Man hätte ihnen die Tat befohlen. Ursprünglich sah der Plan vor, die Gleichaltrige zum Übernachten einzuladen und im Schlaf zu erstechen. Da die beiden dies jedoch nicht über sich brachten, änderten sie ihr Vorgehen. Nun sollte der Mord bei einem Parkspaziergang am darauffolgenden Tag in einer öffentlichen Toilette geschehen. Aber auch dazu sahen sich die Minderjährigen nicht imstande. Schließlich gingen sie in den Wald, wo eine der beiden das Opfer umstieß und sich auf sie setzte. Als dies jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis führte, ergriffen die Angreiferinnen die Flucht und ließen die verletzte Freundin liegen. Diese schleppte sich bis zur nächsten Straße, wo sie gefunden wurde. Da sie ihre Peiniger zweifelsfrei identifizierte, befinden diese sich jetzt in einer Jugendstrafanstalt, ihnen drohen bis zu 60 Jahre Haft. Die Kaution wurde bis auf weiteres auf 500.000 $ festgelegt, ihr Anwalt will das mildernde Jugendstrafrecht gelten machen. Er plädiert auf eine Geisteskrankheit und erhofft eine Einweisung in eine psychatrische Klinik. Somit wäre mal wieder bewiesen: Selbst die harmlose und vollkomen gewaltfreie Suche nach Notizzetteln kann unter den falschen Bedingungen regelrecht ausarten und Körpergefährdung nach sich ziehen. Also, immer schön in der Realität bleiben und nicht zu viel Zeit mit Computerspeilen verbringen – wobei in der Zeit am PC zumindest niemand verletzt werden kann, wenn man‘s genau nimmt…
(Das Bild oben zeigt die beiden Mädchen die den Mord begehen wollten)