FAKT 2

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Loreley

Dort wo der Rhein am tiefsten ist, wohnte einst ein wunderschönes Fräulein auf einer Klippe. Abends kam sie oft heraus, um den Sonnenuntergang zu sehen. Währenddessen sang sie mit einer solch lieblichen Stimme, dass die jungen Schiffer unten auf dem Fluss gebannt mit der Arbeit innehielten, um ihr zu lauschen. Viele Männer wurden wegen ihrer Unachtsamkeit in die Fluten gerissen und starben. Dieser Sage nach war Loreley die Tochter eines edlen Ritters. Eines Tages kam ein junger Ritter und machte dem jungen Mädchen den Hof (umwerben, flirten). Doch der Junge war ein Schürzenjäger (jemand der immer mit Frauen flirtet, um dann mit ihr zu schlafen). Kaum in seine Burg zurückgekehrt machte er schon einer Anderen den Hof und kehrte nicht zu Loreley zurück. Diese wartete bis zu ihrem Hochzeitstag vergeblich auf dessen Rückkehr. In jedem Schiff, das sich stromaufwärts näherte, vermutete Loreley den Liebsten. Doch sie täuschte sich jedes Mal. Ihr Herz war so gebrochen, dass sie sich vom Fels in die dunklen Fluten stürzte. Ihr alter Vater starb vor Trauer um sein kleines Töchterlein und seine Burg wurde von einem Unwetter bis auf die Grundfesten zerstört. Seither sucht Loreleys Geist die Felsen heim. Treulose Männer werden durch die sanften Klänge ihres Gesangs angelockt und von demgefährlichen Strudel abgelenkt, der sich vor ihnen im Rhein auftut, um sie in den Tod herabzuziehen. An der Stelle, wo Loreley einst ihr Leben verlor.

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