Draußen dämmerte es schon. Der Wecker verriet mir, dass es halb fünf in der Früh war. Viel zu früh. Ich schloss wieder die Augen und atmete erschöpft aus. Zayn lag neben mir. Er schlief. Seine Hand lag auf meinem Oberschenkel und umgriff diesen. Ich grinste. Ich dachte an vorhin. An den Sex mit Zayn. Ich hatte mit ihm geschlafen und es war der beste Sex den ich je hatte. Auch wenn ich davon noch nicht so viel hatte, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass es noch besser ging. Und ich wusste nicht, wie ich jemals genug davon bekommen könnte.
Ich bekam mein Grinsen nicht aus dem Gesicht. Meine Augen lagen auf Zayn's Gesicht. Es war entspannt. Seine Augen geschlossen und sein Mund leicht geöffnet. Ich könnte ihn Stundenlang anschauen. In diesem Moment war ich mir mehr als nur sicher, dass ich ihn mehr liebte als irgendeinen anderen Menschen auf dieser Welt. Ich wusste nichtmal, dass ich fähig war eine solche Liebe zu empfinden. Ich hoffte nur, dass Zayn wusste wie viel er mir bedeutete.
Ein kratzen in meinem Hals holte mich aus meinen Gedanken. Mein Hals war knochentrocken. Kein Wunder nach dem ganzen Knutschen. Ich schaute mich um. Kein Wasser in Sicht. Ich wollte Zayn nicht wecken, doch es war auch gar nicht so leicht seinem Griff zu entkommen. Doch dann schaffte ich es. Ich tippelte mit leisen Schritten zur Tür. Wieder nur in Zayn's Tshirt schloss ich die Tür hinter mir und machte mich auf den Weg zur Küche. Es dauerte länger als ich dachte, da ich vergessen hatte wie groß dieses Haus war. Dann kam noch dazu, dass es ziemlich dunkel war, weil ich kein Licht anmachen und andere wecken wollte.
In der Küche nahm ich mir ein Glas und hielt es unter den Wasserhahn. Immer noch grinste ich wie eine Idiotin. Nie hatte jemand einen solchen Einfluss auf mich gehabt. Aber obwohl ich eigentlich tiefe Trauer empfinden müsste, war ich glücklich. Es war verzwickt. In Gedanken schaute ich auf das Wasser in meinem Glas. Meine Haare standen von meinem Kopf kreuz und quer. Sie sahen total durchgenudelt aus. Woher das wohl kam... schon wieder musste ich lachen über meinen eigenen gar nicht mal so lustigen Gedanken. Ich war einfach verliebt.
Anders konnte ich mir auch nicht erklären, warum ich es nicht hörte. Warum ich so unaufmerksam war. Denn gerade als ich das Glas wieder wegstellen wollte, umgriff eine Große Hand meinen Hals. Mein Herz setzte aus. Es war nämlich kein zärtlicher Griff wie ich ihn von Zayn kannte. Sowieso wusste ich genau, dass es nicht Zayn war, der mich gerade nach hinten zog. Ich wollte schreien, doch wurde von einer anderen Hand die schmerzhaft meinen Mund umfasste davon abgehalten.
Dumpfe Schreie entflohen meinen Mund, doch niemals so laut, als dass sie irgendwer hören konnte. Was war hier los? Wer zog mich da gerade an seine Brust, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte? Angst schoss in meinen Körper. Pure Angst. Doch plötzlich wurde ich herum geschleudert. Meine Schreie verstummten für eine Sekunde, dar mir der Schock in die Glieder fuhr. Mit riesigen Augen starrte ich in das Gesicht meines Gegenüber.
Nico?????
Wie an dem Tag wo er sich zu Mae und mir in die Küche gesellte, blickten er mir mit seine giftgrünen Augen entgegen.Er sagte nichts. Sein Blick verriet mir auch nicht, was er vorhatte oder in was ich hier reingeraten war. Doch die Verwirrung war mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben, was auch der einzige Grund dafür war, dass er mich einfach so mit sich mitziehen konnte. Dabei fiel das Glas, aus dem ich gerade noch Wasser getrunken hatte auf die kalten Fliesen und zersprang. Ich flehte, dass es irgendwer gehört haben könnte. Doch es war sowieso zu spät. Nico zerrte mich mit sich hinaus. Nicht durch die Haupttür, sonder hinten über die Terrasse.
Als ich mir endlich meiner Situation bewusst wurde fing ich wieder an zu schreien. Es brachte nicht viel, da wir bereits draußen waren. Doch hier hatte ich die Möglichkeit wegzurennen. Ich fing an mich zu wehren, wollte mich dem festen Griff von Nico entziehen. Doch er war so viel stärker als ich und dazu auch noch größer und älter. Das war unfair. Ohne zu zögern biss ich ihm in seine Hand, die er immer noch auf meinen Mund presste. Es funktionierte. Vor Schmerzen zischte er auf und ließ eine Millisekunde locker.
Diese einzige Chance nutzte ich. Ich nahm meine Beine in die Hand und rannte. Ich war zu beschäftigt damit um mein Leben zu rennen, als dass auch nur ein Wort meinen Mund verlassen konnte. Nur einen Augenblick später nahm Nico die Verfolgung auf. Ich hechelte nach Luft. Mein Adrenalin schoss in meine Adern. Ich stand unter Strom, aufgrund von Angst und Schreck. Mein Ziel war der Wald, welcher direkt an das riesige Grundstück der Black's angrenzte. Barfuß sprintete ich über die Rasenfläche, in der Hoffnung ich würde zwischen den Bäumen Schutz finden.
Doch als ich die Lichter bemerkte, war es schon zu spät. Ich rannte geradewegs in die Falle. Vor mir standen drei andere Typen. Alle schwarz gekleidet. Ich konnte keines ihrer Gesichter erkennen, da es so dunkel war. Doch was mich stehen bleiben ließ war die Knarre, die einer der drei Männer direkt auf mich gerichtet hatte.
„ Bleib lieber stehen und halt deine Klappe." sagte er ruhig und zielte überzeugt direkt auf meinen Kopf. Mein Herz pochte von dem Sprint und der Angst.Doch niemals würde ich weinen. Ich würde niemals Schwäche zeigen. Aber ich war wie gelähmt. Ich traute dem Mann vor mir zu, dass er abdrücken würde. Und ich war noch nicht bereit zu sterben. Ich war nicht bereit das Glück aufzugeben, das ich in Zayn gefunden hatte. Ich hob meine Hände. Immer noch schwer atmend.
Der Mann kam mit großen Schritten auf mich zu. Ich wich nicht zurück. Ich hatte keine Angst. Jedenfalls redete ich mir das immer wieder ein. Doch mein Körper zitterte. Es war einfach nur kalt.Als der Mann bei mir ankam, machte er kurzen Prozess. Das letzte was ich sah war seine Hand, wie er sie hob und... ein Schmerz. Ein starker Schmerz durchflutete meinen Kopf. Ich ging zu Boden und merkte nur noch, wie heißes Blut meine Schläfe hinunter lief.
„ Bleib liegen." die tiefe Stimme des Mannes hallte nur noch verschwommen in meinem dröhnenden Kopf nach, bevor alles schwarz wurde. Ich schloss meine Augen.
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In the heart of the Badboy
Teen FictionKacey Robinson, auch Kace, war seit dem Tod ihrer Mutter auf die Schiefe Bahn geraten. Drogen, Partys, Verbrechen... alles alltäglich für Kace. Doch ihr nicht gerade vorbildlicher Lebensstil stoppte prompt, nachdem sie von der dritten Schule flog. I...