Kapitel 7

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Nachdem ich ein halbwegs essbaren Obstjoghurt gegessen und mich an die ganzen gaffenden Blicke der anderen gewöhnt hatte, liefen Cami und ich nun irgend einen Gang entlang. Ich wusste mal wieder nicht wo wir waren, nur das Vikki noch irgendetwas aus unserem Zimmer holen musste, weswegen sie schon vorgegangen war.

Cami und ich schlenderten nun zum Englischklassenzimmer, welches gefühlt am anderen Ende der Welt lag.
„ Oh man, wenn ich jeden Tag so viel laufen muss, kann ich auf Sport auch verzichten." sagte ich angestrengt, da wir schon knapp eine halbe Ewigkeit durch das Internat wanderten.
Warum musste das hier auch nur so groß sein?
Cami grinste mich wieder niedlich an.

„ Wenn du dich hier auskennst, ist es gar nicht so schlimm." sagte sie nur und wir liefen weiter durch die vielen Gänge, in denen wir immer mal wieder ein paar anderen Schülern über den Weg liefen, welche mich schräg musterten. Naja was hätte ich auch anderes erwartet?

Cami schien von außen ein ziemlich stiller und zurückhaltender Typ zu sein, das war nicht zu übersehen, doch umso mehr Zeit ich nun schon mit ihr verbrachte, umso offener wurde sie. Ihre offenere Seite gefiel mir auf jeden Fall besser an ihr.

Erneut liefen wir, wie schon so oft um eine weiter Ecke, doch wie immer hing ich meinen Gedanken hinterher, als ich merkte, wie ich in etwas oder eher gesagt jemanden herein lief. Ich traf auf etwas hartes, welches mich mit voller Wucht nach hinten stolpern ließ. Im letzten Moment konnte ich mich noch davon abhalten nicht hinzufallen und versuchte ziemlich unelegant mein Gleichgewicht wiederzufinden. „ Was zum..." zischte ich los, wie immer wenn ich wütend war.

Fast wäre ich wegen dem Trottel vor mir hingefallen, doch ich konnte immer noch nicht erkennen wer das vor mir war, da ich noch zu sehr damit beschäftigt war mein Gleichgewicht wieder zu finden.

Als ich wieder gerade auf zwei Beinen stand und mir meine dunklen Haare wieder hinter die Ohren strich, wagte ich einen ersten Blick auf die Person vor mir.
Diese schien mich genauso überrascht und durchdringlich zu Mustern, sodass mir die Spucke weg blieb.

Vor mir stand erneut ein durchtrainierter großer Typ. Er hatte beinah so dunkle Haare wie ich, jedoch noch dunklere Augen, welche mich nun ebenfalls wütend musterten. Seine Augen schienen fast schwarz zu glänzen und in Kombination mit seinen dichten Augenbrauen kam er ziemlich angsteinflößend rüber.

Seine markanten Gesichtszüge und sein Kiefer spannten sich bedrohlich an und er wandte nicht ein mal seinen Blick von mir ab. Mir wurde unter seinem durchbohrenden Blick ziemlich heiß und meine Handflächen fingen an zu schwitzen. Ich versuchte ihn genauso mit meinem Blick zu erdolchen und trotz meiner immer noch kalten und distanzierten Augen, gelang mir das anscheinend nicht so gut wie ihm.

„ Sag mal kannst du nicht aufpassen." knurrte er und unterbrach so das Blickduell zwischen uns. Ich knirschte erneut mit meinen Zähnen und unbewusste ballten sich meine Hände zu Fäusten.

„ Warum sollte ich, du bist doch in mich hinein gelaufen." keifte ich ihn an und verrenkte meine Augen zu Schlitzen. Insgeheim versucht ich kleine Giftpfeile auf ihn abzuschießen, um ihn damit zu töten.

Arrogant schnaubte er und kam mir einen Schritt näher. Wenn er jetzt erwartet, dass ich mich von ihm eingeschüchtert fühle und nach hinten treten würde, hatte er sich gewaltig geschnitten. Jeder normale Mensch würde ihm an meiner Stelle einfach aus dem Weg gehen, doch ich würde doch vor eine Möchtegern Badboy wie ihm nicht zurückschrecken. Erst jetzt fielen mir die vier anderen Jungs hinter ihm auf, welche sich ebenfalls bedrohlich vor mir Aufbauten.

„ Das war wohl eher andersrum." knurrte er mit seiner tiefen etwas rostigen Stimme. Ich schluckte einmal hart, um von der Gänsehaut, welche meinen Rücken herunter kroch abzulenken. Auf seine Stimme konnte ich mir keine andere Reaktion vorstellen, als die meine.

In the heart of the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt