Kapitel 74

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Nachdem wir gelandet waren, lief ich Hand in Hand mit Zayn durch den riesigen Flughafen, der zu den Feiertagen hin brechend voll war. Zayn erzählte mir gerade, dass er früher ein recht guter Kickboxer  war, aber dann aufhören musste, als er auf Internat kam.

,,Das wundert mich nicht, bei den ganzen Prügeleien" murmelte ich vor mich hin. Darauf schüttelte Zayn nur schmunzelnd seinen Kopf. Okay, das ist echt unfair. Während ich wahrscheinlich wie eine Vogelscheuche aussah, sah er mit seinen verstrubelten Haaren, der grauen Jogginghose und dem enganliegenden weißen Tshirt immer noch aus wie ein Gott.

Er hatte seine große Trainingstasche um seine Schulter hängen und zog meinen auch nicht gerade kleinen Koffer mit seiner linken Hand hinter sich her, während er mit der rechten meine umgriff.

,,Mein Bruder müsste hier irgendwo am Haupteingang auf uns warten." sagte er und blickte sich in dem Getümmel um. Mir war schon, seitdem wir den Flieger verlassen hatten, aufgefallen, dass es echt verdammt warm hier in Arizona war. Aber eigentlich ja nichts neues.

,,Bruderherz!" kam es von einer männlichen Stimme aus der Menschenmenge und kurz darauf konnte ich der Stimme auch schon ein Gesicht zuordnen. Ein großer Junge mit ebenso dunklen Haaren wie Zayn und einer ähnlichen Statue. Wow, die sehen sich aber mal echt ähnlich. Er kam mit großen Schritten auf uns zu. Zayn fing an breit zu grinsen und ließ sanft meine Hand los, um ebenfalls auf seinen Bruder zuzulaufen. Sie trafen sich in der Mitte und umarmten sich brüderlich.

Lächelnd beobachtete ich die beiden Brüder. Man konnte direkt sehen, dass sie eine starke Verbindung zueinander haben, die weit über ihre biologische Verbindung hinausging. Nachdem sie sich losließen fiel der Blick seines Bruders geradewegs auf mich und erneut bildete sich ein verschmitztes Grinsen auf seinen Lippen. Genau das gleiche wie bei Zayn.

,,Ach und du musst das mysteriöse Mädchen sein, das meinem kleinen Bruder den Kopf verdreht hat." sagte er lachend als er bei mir angekommen war und reichte mir zum Gruß die Hand. Diese Ähnlichkeit war verblüffend, doch vom Wesen her schien er das genaue Gegenteil. Er war ziemlich offen und nett gegenüber anderen, was man von Zayn eher nicht behaupten konnte. Lachend nahm ich seine Hand an.

,,Ja, ich heiße Kacey, aber alle nennen mich Kace." sagte ich grinsend und ließ mich von seiner Laune anstecken. Zayn's Bruder lächelte und nahm meine Hand auf dessen Handrücken er, wie im 18. Jahrhundert, einen Kuss hauchte.

,,Schön dich kennenzulernen, ich heiße Nathan, aber alle nennen mich Nate." sagte er und schon wieder musste ich lachen. Okay, jetzt bin ich mir sicher, dass er vom Verhalten her wirklich das komplette Gegenteil war.

,,Okay Nate, lass den Scheiß" sagte Zayn augenverdrehend und zog Nathan von mir weg.

,,OhOh, da ist wohl jemand eifersüchtig." sagte Nate lachend und zwinkerte mir zu. Als Antwort bekam er von Zayn einen Klaps auf den Hinterkopf.

,,Können wir dann, ich bin am Verhungern." sagte Zayn und legte seinen Arm um meine Schultern, um mich mit sich zu ziehen. Nathan nahm netterweise meinen Koffer und in der Mitte der beiden Brüder lief ich in die pralle Sonne auf den Parkplatz in Richtung eines schwarzen Jeeps.

Nach einer zwanzig Minütigen Fahrt, in der Nate mir so gut wie jede Geschichte aus seiner Kindheit mit Zayn erzählte, kamen wir vor einem großen Silberschimmernden Einfahrtstor zum Stehen.

Mit einem Knopfdruck öffnete sich das Tor und wir fuhren auf ein riesiges Grundstück, welches meinem sehr ähnelte.
Eine große Villa erstreckte sich umrandet von einer großen Rasenfläche, die eher einem Park ähnelte.

Ich wusste ja, dass Zayn's Familie ebenfalls reich war, aber dass sie ähnlich reich wie wir waren, verwundert mich.
Nicht viele Leute, die ich nicht vorher schonmal auf einer Gala oder anderen Events gesehen habe, besitzen genauso viel Geld wie meine Familie.

„ Willkommen in unserem bescheidenen Heim." sagte Nate grinsend und hob meinen Koffer und meine Tasche aus dem Kofferraum.
Ich schaute mich auf dem Kieshof vor dem riesigen Gebäude um.
„ Wow, ihr habt's hier echt schön." sagte ich und wendete mich wieder den beiden Brüdern zu.

„ Ich kann dich gleich mal rumführen wenn du möchtest." flüsterte Zayn mir ins Ohr, was mir direkt eine Gänsehaut verpasste.
Ich finde es immer wieder verblüffen und auch ein bisschen gruselig, was für eine Wirkung ein anderer Mensch auf meinen Körper haben kann.

Meine Mundwinkel hoben sich und ich nickte ihm zu.
„ Aaw ihr seid ja so süß." sagte Nate übertrieben und lächelte uns verschmitzt an.
Zayn nahm meine Hand und zog mich Augenrollend mit ihm mit.

Also ich fand Nate ja echt total lustig, obwohl ich Zayn auch verstehen konnte, warum er andauernd so genervt von ihm war. Geschwister halt!
Nicht dass ich wüsste wie es ist, Geschwister zu haben, doch die beiden erinnerten mich irgendwie an Shawn und mich.

In the heart of the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt