Es war Sonntag Abend und ich lag in meinem Bett, also im Internat.
Ich wurde glücklicherweise heute morgen entlassen und seitdem stand ich unter Dauerbeobachtung von Cami und/oder Vikki.
Sie schienen sich wirklich Sorgen um mich zu machen sowie die anderen.
Doch irgendwie glaubte ich, dass es an meiner Erkrankung lag, welche der Arzt gestern bei mir diagnostizierte.Als Dr. Merphy gegangen war, blieb es erstmal ruhig, da niemand so genau wusste, was er jetzt sagen sollte.
Ich war ihnen jedoch dankbar dafür, dass sie mich nicht direkt darauf ansprachen oder mir einreden wollten Hilfe anzunehmen.
Ich brauchte keine Hilfe.
Alles was ich momentan brauchte, waren meine Freunde und vor allem Zayn.
Doch da stand ich direkt vor dem nächsten Problem.Zayn musste mich gestern Abend leider verlassen und sagte, dass er zu seiner Familie nach Arizona müsse.
Ich hatte ihn bis zu diesem Zeitpunkt noch nie über seine Familie reden hören.
Ich wurde neugierig, doch mir wurde auch bewusst, dass ich eigentlich recht wenig über Zayn oder sein Leben wusste.
Was war seine Lieblingsfarbe? Hatte er noch andere Hobbys? Oder hatte er Geschwister?
All diese Fragen brannten mir auf der Zunge, doch Zayn schien es recht eilig gehabt zu haben, weswegen er sich nur kurz von mir verabschieden konnte.Naja was heißt kurz? Ich glaube wir hatten mehrere Minuten rumgeknutscht und allein, als ich an seine Berührungen und seine weichen Lippen dachte, wurde mir ganz flau im Magen. Natürlich auf eine positive Art.
Dennoch kam mir irgendwie alles so irreal vor. Als würde ich alles nur träumen.
Noch vor wenigen Wochen hätte ich, wenn mir jemand sagen würde, dass ich solche Gefühle für Zayn Black, den Badboy der Schule, entwickeln könnte, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt.Ich wusste auch nicht, wie er es geschafft hatte, dass ich heute schon das Krankenhaus verlassen konnte und niemand irgendwelche Fragen, wegen der Schusswunde gestellt hatte.
Nichtmal jemand aus dem Internat. Anscheinend fiel es kaum auf, dass ich zwei Nächte nicht hier gewesen war.
Naja, mir sollte es recht sein und da ich zu den Oberstufenschülern gehörte, schien nicht mehr so viel auf uns geachtet zu werden.Das erklärte auch, dass andauernd irgendwelche Partys geschmissen wurden und fast jeder Oberstufenschüler bis nach Nachtruhe weg blieb.
Ich schaute schon das zehnte mal, seitdem ich wieder hier war auf mein Handy und hoffte einfach nur einen gewissen Namen auf dem Display erleuchten zu sehen.
Ich wusste nicht, ob ich auf Zayn sauer sein sollte, da er schließlich mit nicht viel Erklärung einfach verschwunden war, jedoch hätte ich es auch nicht anders von ihm erwartet.
Er war einfach Zayn...Mein Blick glitt auf die Uhr und es war bereits 22:13 Uhr, doch müde war ich kaum.
Vikki öffnete gerade die Tür des Bads und kam mit einem Handtuch um ihren Kopf gewickelt aus diesem hinaus.
Sie hüpfte im Slalom über all die Klamotten, welche überall auf dem Boden verteilt waren in Unterwäsche rüber zu ihrem Schrank.
Dort suchte sie sich ein großes Shirt, wobei ich mir sicher war, dass es Hunter gehörte, und eine schlabbrige Stoffhose hinaus.Ich beobachtete sie, wie sie sich schnell das Shirt überwarf und sich die Hose über ihre Beine zog.
Plötzlich fing sie meinen Blick auf und sie verzog ihre Mundwinkel zu einem Grinsen.
Sie lief auf mich zu und schmiss sich neben mich auf mein Bett als wäre es ihres.
„ Okay Kace, wir haben noch nicht über dich und Zayn gesprochen. Und zugegebenermaßen sind Cami und ich ziemlich enttäuscht, dass du uns nichts von euch erzählt hast." sagte sie und legte ihre beiden Arme unter ihren Kopf.Ich drehte meinen Kopf zu ihr und schaute sie nun an.
„ Da gibt's ja auch nicht viel zu erzählen." log ich vor mich hin. Ich wusste zwar immer noch nicht, ob Vikki über die Drogenübergabe Bescheid wusste, doch ich wollte sie damit nicht unnötig belasten.
Sie lachte ironisch auf.
„ Also auf der Party am Freitag sah das echt anders aus." sagte sie grinsend.
Fragend zog ich meine Augenbrauen zusammen.„ Mhm?" fragte ich nun auffordernd.
„ Ich dachte echt ich halluziniere, als ich gesehen habe, wie Zayn sich um dich gekümmert hatte. Wie er dich so schützend in den Arm genommen hat und dich getröstet hatte, als würde er all den Schmerz mit dir fühlen.
Weißt du, ich gehe schon seit knapp vier Jahren mit Zayn auf eine Schule und wir hatten bis auf Hunter nie wirklich eine Verbindung zueinander.
Doch jeder weiß, dass Zayn niemand ist, der sich um die Gefühle vor allem von Mädchen schert oder sie gar mit Respekt behandelt."Bei ihren Worten war ich ziemlich überrascht.
Nicht, dass ich nicht wusste das Zayn ein ziemlicher Eisbrocken war und sich am liebsten mit jedem prügeln würde.
Auch um seine Aggressionen wusste ich, doch ich hatte die Party gar nicht so wahr genommen.
Für mich war es selbstverständlich, dass ich mich bei ihm sicher fühlte und mit allem was Vikki sagte, hatte sie scheinbar recht, da ich seine Anwesenheit genauso empfand.„ Man hat gesehen, dass du zu den wenigen Leuten gehörst, die ihm wichtig sind und die scheinbar zu ihm durchdringen. Ich glaube du veränderst ihn." sagte sie nachdenklich.
Auch ich dachte über ihre Worte nach und irgendwie machte es mich glücklich, dass scheinbar nicht nur er Kontrolle und Einfluss auf mich hatte, sondern ich auch auf ihn.
Es gab mir ein Gefühl, als könne ich wirklich für ihn da sein.„ Nie hätte ich mir das mit euch beiden erdenken können, jedoch passt ihr jetzt so wie ich euch sehe echt gut zusammen." sagte sie lächelnd und wendete sich von mir ab, indem sie zur Decke starrte.
Bei ihren Worten breitete sich eine Wärme in mir aus und ich konnte mir ein zufriedenes Lächeln nicht verdrängen.
Die Beziehung zu Zayn oder was auch immer das war schien so verkorkst, fühlte sich aber richtiger an als alles was ich bereits erlebt hatte.
Ich hoffte nur, dass er es genauso sah wie ich.
Mit den Gedanken an den braunhaarigen Badboy schlief ich mit einem Kribbeln in meinem Bauch ein.
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In the heart of the Badboy
Teen FictionKacey Robinson, auch Kace, war seit dem Tod ihrer Mutter auf die Schiefe Bahn geraten. Drogen, Partys, Verbrechen... alles alltäglich für Kace. Doch ihr nicht gerade vorbildlicher Lebensstil stoppte prompt, nachdem sie von der dritten Schule flog. I...