Die Sonne schien auf mein Gesicht und weckte mich. Es war 07:34 Uhr. Obwohl es so früh war, trafen meine Gedanken direkt auf gestern Nacht. Ich grinste in mich hinein. Es war so unglaublich schön gewesen. Und ja, es war komisch von mir Sex als etwas unbeschreiblich schönes zu beschreiben, als etwas, was nicht nur dem Zweck diente. Mit Kace war alles anders. Ich konnte mir nicht mal mehr erklären, warum ich vorher so blind gewesen war und nicht wahrgenommen hatte, wie schön es war jemanden zu haben den man wirklich liebte. Stattdessen schlief ich mit jedem Mädchen was einfach nur gut aussah.
Aber diese Zeiten waren jetzt vorbei. Ich wollte das nicht mehr. Kace hatte mir gezeigt, dass es viel besser ging. Ich war süchtig nach ihr. Nach ihren Augen, ihrem Körper und vor allem ihrem Wesen. Sie war mir in vielerlei Hinsicht so ähnlich und dann wieder nicht. Doch genau das machte sie perfekt. Ich wollte niemanden, der genauso war wie ich. Das würde ich nicht ertragen, dennoch war es so als würde Kace genau wissen was ich brauchte. Als wäre sie die einzige, die mich wirklich kannte, die mich mit einem Blick lesen konnte.
Und ich war mir mehr als nur sicher... ich wollte jeden Tag neben ihr aufwachen, sie jeden Tag küssen, jeden Tag mit ihr teilen.
Es erschreckte mich, da ich mich so gar nicht kannte. Doch so war es mir recht. Kace machte mich zu einem besseren Menschen und ich wollte am liebsten für immer dieser Mensch bleiben.
Ich machte meine Augen auf, in der Hoffnung ihr verschlafenes Gesicht neben meinem erblicken zu können. Um nicht wieder ganz zu fühlen, denn sie füllte die Lücke, die Mae hinterlassen hatte.Doch verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Alles was ich erblickte war ein leeres Bett. Müde richtete ich mich auf und schaute mich im Zimmer um. Kacey's Geruch haftete noch auf den Kissen und der Bettdecke, doch von ihr war nicht zu sehen. Ich stand auf. Streckte mich kurz und lief in Boxershorts um das Bett herum zu meinem Badezimmer. Auch hier war sie nicht aufzufinden. Womöglich war sie in der Küche oder draußen. Also machte ich mich auf die Suche. Mir war bewusst, dass ich sie womöglich gleich finden würden, doch komischerweise machte sich ein schlechtes Gefühl in meinem Bauch breit. Mum und Nate schliefen noch. Verständlich wenn man bedachte, wie nervenaufreibend die letzten Tage waren. Auch wenn ich nicht wirklich glaubte, dass sie überhaupt schlafen konnten.
Ich joggte die Treppe hinunter und kam als erstes an der Terasse vorbei. Die Tür war offen. Erleichtert schritt ich nach draußen, da Kace wohl irgendwo hier sein musste.
„ Kace?" rief ich, als ich sie auf den ersten Blick nicht sehen konnte. Keine Antwort...
Nochmal rief ich und machte mich auf den Weg um das Haus. Als ich realisierte, dass sie wohl nicht draußen zu sein schien, spannte sich erneut mein ganzer Körper an. Die Tür war auf, doch von Kace keine Spur? Das war komisch.Mein Herz schlug immer schneller, doch es war zu diesem Zeitpunkt noch keine Panik die sich in mir breit machte. Ich ging in die Küche. Auch hier war Kace nicht aufzufinden. Ich ging um die Kochinsel herum, auf dem Weg nach draußen, als sich plötzlich ein Schmerz an meinem linken Fuß bemerkbar machte. Ich zischte auf.
Mein Blick suchte die Quelle des Schmerzes und schnell wurde ich fündig. Ein zerbrochenes Glas lag auf dem Boden und die Scherben waren überall verteilt. Die Verwirrung wurde nur noch größer. Doch mit einem Schlag schlug die Erkenntnis ein wie ein Blitz.Mein Körper spannte sich an, ich war Hellwach und ein Hauch von Panik machte sich in meinem Körper breit.
„ Fuck." mir dämmerte es. Alles schien nun einen Sinn zu ergeben. Ich rannte los. In die Richtung meines Zimmers. Mit schweren Atem griff ich nach meinem Handy, was auf meinem Nachtschrank lag. Schnell tippte ich Kaceys Nummer ein, doch alles was ich bekam war ein Piepen am anderen Ende der Leitung. Mein Blick fiel auf die andere Seite des Bettes und als ich Kaceys Handy dort zu sehen bekam, wurde mir beinahe übel. Wo war sie?Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich war hilflos. Obwohl ich nicht mehr rannte, ging meine Atmung schnell. Panik und Angst schoss in mich hinein. Das wäre nicht so wenn ich es nicht besser wissen würde. Doch Kacey lebte gefährlich und das wusste ich auch. Der Dealer, der sie bei der Übergabe erkannt hatte. Er kannte sie irgendwo her. Auch die Typen auf dem Boot, an dem Abend an dem wir uns das erste mal geküsst hatten und wo sie angeschossen wurde. Die Typen waren ganz üble Kerle und ich kannte sie.
Ich wollte mich gar nicht vorstellen, in welcher Gefahr Kacey geraten könnte wenn...
Ich lief erneut aus meinem Zimmer, den Flur hinunter zu Nate. Ohne zu klopfen öffnete ich die Tür. Mit Erstaunen musste ich feststellen dass er schlief, trotz dessen was passiert war und umso schwerer fiel es mir ihn jetzt wecken zu müssen. Doch mir fiel momentan nicht anderes ein. Ich brauchte die Hilfe meines großen Bruders.
„ Nate!" sagte ich. Ich war nicht laut. Dennoch öffnete er seine Augen und schaute mich an. Es wunderte mich nicht wirklich dass er keinen ruhigen Schlaf fand.„ Zayn?" Nate schien verwirrt als er mein Gesicht erblickte. Ich konnte es ihm nicht verübeln, denn mir war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und die Angst um Kacey stand mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
„ Alles gut? Was ist los?" Nate richtete sich aufmerksam in seinem Bett auf.
„ Kace... Sie... ich kann sie nicht finden." meine Stimme war zittrig und lächerlich schwach.
„ Was? Aber wie?" Nate brauchte mehr Kontext.
„ Ich kann sie nirgends finden und an ihr Handy geht sich auch nicht." redete ich weiter immer noch mit dieser beschissenen Stimme.„ Beruhig dich erstmal." sagte Nate mit einem festen Ton der mir Halt geben sollte.
„ Wie soll ich mich beruhigen, Kacey ist weg und du weißt genau was das bedeutet." unterbrach ich seinen Aufschwung von Besänftigung.
Nate zuckte hilflos mit den Schultern.
„ Habt ihr euch vielleicht gestritten? Und..." er wollte schon weiterreden aber ich unterbrach ihn erneut.
„ Nate sie ist weg. Wir haben uns nicht gestritten und du weißt genauso gut wie ich, wo sie ist!" schrie ich ihn an.Nate schien zu bemerken wie ernst die Situation war und legte seine Hand auf meine Schulter.
„ Okay. Wir werden sie finden. Mach dir keine Sorgen um sie."
Nate hatte gut reden. Wie sollte ich mich bitte nicht um sie sorgen? Das war doch alles bescheuert. Ich wollte auf irgendetwas einschlagen. Irgendwas kaputt machen. Meine Wut an etwas herauslassen. Doch Nate's Hand auf meiner Schulter beruhigte mich und hielt mich davon ab.„ Du weißt, dass unser komplettes Untergeschoss mit zur Sicherheit mit Kameras ausgestattet sind?" fragte Nate mich eher rhetorisch. Ich schüttelte jedoch den Kopf.
„ Komm mit, wir gucken was mit Kacey passiert ist." sagte Nate und zog mich hinter sich her aus seinem Zimmer raus.
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In the heart of the Badboy
Roman pour AdolescentsKacey Robinson, auch Kace, war seit dem Tod ihrer Mutter auf die Schiefe Bahn geraten. Drogen, Partys, Verbrechen... alles alltäglich für Kace. Doch ihr nicht gerade vorbildlicher Lebensstil stoppte prompt, nachdem sie von der dritten Schule flog. I...