„ Ja alles gut Mom... ja ich komme euch bald besuchen... sag Nathan und Mae, dass ich sie vermisse... ich dich auch." damit legte ich auf und ließ mein Handy wieder in meine Hosentasche gleiten.
Ein Seufzer verließ meine Kehle und ich raufte mir durch meine ungestylten Haare.
„ Aaaaw is ja süß." kam es von einer tiefen Stimme hinter mir.
Mein kompletter Körper spannte sich an und meine Hände ballten sich zu Fäusten.
Langsam drehte ich mich zur Quelle der Stimme und schaute in ein etwas älteres Gesicht.„ Du bist zu spät." sagte ich mit fester Stimme und meine Augen strahlten nichts anderes als Emotionslosigkeit aus.
Diese Haltung hatte ich im Laufe der Jahre perfektioniert.
Meine bedrohliche Haltung schien auf meinen Gegenüber zu wirken, denn ich konnte klare Unsicherheit in seinem Gesicht erkennen.
Anfänger!„ Wie auch immer hast du das Zeug." sagte er und schien sichtlich seinen noch anfänglichen Mut zusammen nehmen zu müssen.
Zwar war er bestimmt ein paar Jahre älter als ich, was mich aber nicht im geringsten beeindruckte, vor allem wenn er so sichtlich eingeschüchtert von mir war.
Ich antwortete mit einem kurzen Nicken und kramte eine kleine Tüte aus meiner Tasche.
Diese warf ich ihm lässig zu und er fing sie gekonnt mit einer Hand auf.Kurz fokussierte ich seine Freunde, welche im Hintergrund scheinbar auf ihn warteten und mir skeptische Blicke zuwarfen.
Die waren sicher nicht gefährlich. Ich hatte schon mit ganz anderen Typen zutun gehabt, dagegen waren die hier ein Witz.
Der Typ vor mir fing an ebenfalls in seiner Tasche herumzuwühlen und ich ging fest davon aus, dass er nach dem Geld suchte.
„ Hier." sagte er und überreichte es mir unauffällig.
Ich nahm es an und schob es direkt in die Innentasche meiner Lederjacke. Mit einem weiteren Nicken verabschiedete ich mich und rauschte an ihm vorbei.Das war ein Szenario, welches ich so und anders schon unzählige Male durchgeführt hatte.
Schnellen Schrittes lief ich aus der Dunkelheit hinaus auf den Club zu, vor welchem schon unzählige Menschen standen.
Hunter hatte mir geschrieben, dass sie bereits drinnen waren, weswegen ich nur an der langen Schlange vor dem Club vorbeilief.
„ Hey Zayn." sagte Harry, der Türsteher, den ich schon seit Jahren kannte.Er arbeitete einst für meinen Vater, ist dann aber ausgestiegen.
„ Hey Harry." sagte ich und begrüßte ihn mit einem Handschlag.
„ Wie geht's Luke?" fragte ich nach seinem gerade mal einjährigen Sohn. Direkt fing Harry an zu lachen und runzelte die Stirn.
„ Er ist genau wie seine Mutter. Laut, aber süß." sagt er lachend und auch ich musste leicht grinsen.„ Deine Freunde sind schon drinnen." sagte er und nickte mit dem Kopf Richtung Eingang.
„ Alles klar." antwortete ich und er verabschiedete sich, indem er mir nochmal brüderlich auf die Schulter schlug.
Ohne die anderen Leute zu beachten, lief ich in den stickigen und vollen Club hinein und steuerte direkt die VIP- Lounge an.
Wir hatten einen Stammtisch, weswegen ich auch genau wusste, wo sich die anderen jetzt befanden.Schnell nahm ich eine Stufe nach der anderen, zeigte dem Typ schnell die VIP-Card und ging dann über die überfüllte Fläche, bis zum Ende.
Direkt neben der Theke saßen die andere an unserem Stammtisch und schon von weitem konnte ich sie erkennen.
Doch eine Person stach mir direkt ins Auge.
Scheiße, was machte Kacey denn hier? Gehört sie jetzt zu unserer Clique, oder was?
Ihre langen fast schwarzen Haare fielen über ihre Schulter und sie stand mit dem Rücken zu mir.Ich musste einmal kurz schlucken, als ich an ihrem Körper heruntersah und ihr schwarzes Kleid betrachtete.
Warum musste sie es mir denn auch nur so schwer machen?Ich lief auf den runden Tisch zu und Leo erfasste mich als erster mit seinem Blick.
Er fing an zu strahlen und winkte mich zu ihm rüber.
Ich setzte mich neben ihm, wobei ich Kacey leicht anrempelte, die spätestens jetzt meine Anwesenheit bemerkt haben müsste.
Ich spürte, wie ihre eiskalten Augen meinen Bewegungen folgten und es war so schwer ihren Blick nicht erwidern zu können.Dabei konnte ich mich auf nichts anderes konzentrieren, als auf sie.
Als wäre sie die einzige im Raum, die ich wirklich wahrnahm und das machte es noch schwerer so zu tun, als würde ich sie nicht wahrnehmen.
Ich schlug kurz mit Noah und Hunter ein und begrüßte auch Leo kurz mit einem Handschlag.
„ Na Alter, warum hat das so lange gedauert?" fragte Leo laut, um die Musik übertönen zu können.
„ Der Typ kam zu spät." antwortete ich ihm, worauf er nur verständnisvoll nickte.
Leo drückte mir direkt ein Glas in die Hand, welches ich dankbar entgegennahm.
Das brauchte ich jetzt echt.Ein Mädchen, welches ich noch nie zuvor gesehen hatte, setzte sich direkt neben mich und umklammerte meinen Arm.
Ich versuchte sie soweit es ging zu ignorieren, was mir echt leicht viel, da ich mich eh nur auf eine gewisse Person konzentrieren konnte.Als ich merkte, dass sie nicht mehr stand, sondern jetzt direkt auf der anderen Seite des runden Tisches saß, wagte ich es in ihre Richtung zu schauen.
Kacey saß zwischen Cami und Celvin, welcher einen Arm um sie gelegt hatte und ihr gerade irgendetwas ins Ohr flüsterte.
Ich konnte Kacey's Reaktion nicht ganz bewerten, da ich nicht erkannte, ob sie Celvin wirklich mochte oder einfach nur genervt von ihm war.Es würde mich zwar wundern, wenn ein Mädchen zu Celvin Nein sagen würde, da er bei uns als absoluter Aufreißer galt, doch an Kace schien er nicht heranzukommen.
Besser so!
Ich wusste wie Celvin tickte. Sein Motto war ' einmal ficken, weiterschicken ' und Kace hatte wirklich etwas besseres verdient.Doch seit gestern Nacht war ich mir sogar sicher, dass sie schlau genug war, um nicht auf einen Macho wie Celvin reinzufallen.
Seit gestern Nacht...
Ich musste die ganze Zeit daran denken, wie wir Stundenlang geredet hatten. Auch war ich mir echt sicher, dass ich sie extrem nervös machte, was sie aber niemals zugeben würde und was mich auch echt wunderte.Wenn ich andere Mädchen so angefasst hätte, wie sie gestern, würden diese mich direkt heiraten wollen, doch sie konnte mir einfach so wiederstehen.
Ich wurde aus ihr einfach nicht schlau. Sie war wie ein großes Rätsel, was es zu lösen galt, doch die Lösung war gefährlich.
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In the heart of the Badboy
Teen FictionKacey Robinson, auch Kace, war seit dem Tod ihrer Mutter auf die Schiefe Bahn geraten. Drogen, Partys, Verbrechen... alles alltäglich für Kace. Doch ihr nicht gerade vorbildlicher Lebensstil stoppte prompt, nachdem sie von der dritten Schule flog. I...