Cole
Als ich Saphira voller Bandagen in diesem Krankenhausbett sah, hätte ich weinen können.
Solche Eltern hat sie echt nicht verdient. Überhaupt so ein Leben hat sie nicht verdient. Keiner hat das.
Wäre dieses Meeting nicht gewesen, wäre ich wirklich gern länger geblieben. Aber absagen konnte ich es leider nicht. Dafür war es zu wichtig. Und verschoben konnte es auch nicht werden.
Der mögliche Investor für das neue Projekt hat uns nur diese eine Möglichkeit gegeben.Am Ende hat er seine Zusage zwar mündlich und schriftlich gegeben, aber so ganz feiern konnte ich es nicht.
Es fehlt einfach was. Nämlich Saphira, die mir bestimmt freude-strahlend gratuliert hätte.
Ich hatte mir Felsenfest vorgenommen, sie am nächsten Tag zu besuchen, denn zweimal an einem Tag wäre glaube ich etwas viel gewesen.
Aber hätte ich gewusst, dass dafür keine Zeit ist und ich sie mehrere Tage nicht sehen konnte, wäre ich doch ein zweites Mal ins Krankenhaus gegangen.Ich war froh, dass meine Mutter Jayden für ein paar Tage zu sich genommen hat. Bei all dem Stress in der Firma hätte ich nicht gewusst, wie ich mich um ihn kümmern sollte.
Als ich endlich Zeit hatte, Saphira zu besuchen, war eine Woche vergangen.
Und hier kam die Schocknachricht: sie wurde vor gut einer Stunde entlassen.Warum hat sie sich denn nicht bei mir gemeldet? Ich hätte sie doch holen können. Da ich sie aber unbedingt sehen wollte, bin ich zu ihr nach Hause gefahren, nur um festzustellen, dass ihr Nachname nicht mehr unten auf der Klingel steht. Also habe ich bei Nachbarn geklingelt. Diese konnten mir nur sagen, dass ihre Wohnung am Tag zuvor leergeräumt wurde. Zum Glück haben sie mir die Nummer des Vermieters. Der konnte mir aber auch nichts sagen. Nur dass sie von jetzt auf gleich gekündigt hat und Geld für einen weiteren Monat überwiesen hatte.
Dann blieb mir nur noch ihre Freundin. Ich hoffte, dass sie zu Hause war und wie es der Zufall so wollte kam sie gerade vom Einkaufen mit ihrem Sohn zurück.
Natürlich fragte ich sie ebenfalls, wo Saphira hin ist, aber auch sie konnte mir keine Antwort geben, sondern zeigte mir nur ihr Handy, auf dem eine SMS zu sehen ist, die sie von ihrer Freundin bekommen hatte.
Enttäuscht und verzweifelt machte ich mich also auf den Weg nach Hause, wo meine Mutter schon mit verschränkten armen auf mich wartete.
"Also? Wo warst du?"
"Ich habe nach Saphira gesucht." Gestand ich ihr ohne groß um den heißen Brei zu reden.
Und bevor sie weiter nachbohren konnte, erzählt ich ihr von meinem morgen."Das habe ich mir schon fast gedacht." Seufzte meine Mutter letztendlich.
"Wie?" Jetzt war ich verwirrt.
"Ich habe heute morgen einen Brief im Briefkasten gehabt. Ehrlich gesagt weiß ich echt nicht, wie sie wissen konnte wo ich wohne, aber das spielt jetzt keine Rolle. Auf der Rückseite stand jedenfalls nur Saphira's Name. Im Brief selber stand, dass sie uns nicht länger in ihre Angelegenheiten reinziehen will."
"Also ist sie wirklich weg?"
"Das war aber noch nicht alles. Es war ebenfalls ein Brief an dich adressiert drin."
Sie überreichte mit einen verschlossenen Umschlag, den ich sogleich öffnete.Und was ich da las konnte ich nicht fassen.
Lieber Cole
Ich wollte mich für all die Zeit, in der Du mir beigestanden hast, bedanken.
Leider fehlt mir der nötige Mut, um dir die folgenden Zeilen persönlich zu sagen, aber ich hoffe, dass Du sie Dir dennoch durchliest.
Erst einmal das schlechte:
Scheinbar war ich doch schwanger. Der Test den ich machte zeigte zwar ein negatives Ergebnis, aber als ich im Krankenhaus aufwachte, wurde mir bestätigt, dass ich doch schwanger war.
Deine Mutter hatte Recht.
Leider hat der Fötus das ganze nicht überlebt. Und hätte ich gewusst, dass ich schwanger bin, hätte ich mich nie in solch eine Gefahr begeben.Aber vielleicht war es das beste.
So kannst Du mich besser vergessen.
Ich wäre gern bei Dir und Jayden geblieben, aber ich will euch nicht mehr in Gefahr bringen. Also habe ich es für das beste gehalten, leise zu verschwinden und euch nicht weiter in Gefahr zu bringen.
Mein Vater ist zwar im Gefängnis, aber ich weiß nicht, ob er es irgendwie schaffen könnte, über aussenstehende an euch ran zu kommen.
Du wirst sicherlich eine neue Assistentin oder Assistenten finden.Also bitte verzeih mir.
In Liebe,
Saphira Ilona GreendaleSofort gab ich den Brief meiner Mutter, welche ihn sich direkt durch las. Und anhand ihrer schockierten Miene konnte ich erkennen, dass sie ebenfalls nichts von dieser Schwangerschaft wusste.
"Ich habe es nur vermutet, aber dass sie wirklich schwanger war... Das arme Ding..." Ein paar Tränen traten ihr in die Augen.
"Wo Saph...?" Konnte ich Jayden's verschlafene Stimme aus Richtung seines Kinderzimmers hören. Langsam und seine Augen reibend kam er auf mich zu.
"Ihr geht es leider noch nicht so gut. Damit du nicht krank wirst, hat sie gesagt, dass es besser wäre, wenn sie noch etwas länger im Krankenhaus bleibt." Hab ich ihn angelächelt.Zum Glück hat er mir die Lüge abgenommen.
"Mal schauen, was die Zukunft für uns bereit hält." Hörte ich meine Mutter sagen.
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Und Ende der Geschichte!
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Kleiner Spaß. Es ist noch nicht ganz zu Ende.
:)
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little help
RomanceSie wurde von ihrer Familie verstoßen. Er ist der Chef der berühmtesten und reichsten Firma. Zwei Welten, die plötzlich aufeinander treffen. Beide haben ein Geheimnis. Start: 21.12.16 Ende: 26.07.22