Kapitel 26

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Also ich weiß ja nicht, aber irgendwie werde ich in letzter Zeit ständig von irgendwem geweckt.
Hab ich in meinem früheren Leben irgendwas angestellt und wurde daraufhin verflucht oder so?

Denn am nächsten Morgen werde ich mal wieder geweckt. Diesmal von Jayden, der seine kleinen Hände in meinem Gesicht hat.
Ich kann nicht anders, als ihn bei seinem süßen hundeblick an zu lächeln. Wie kann man ihm auch böse sein?

"Na süßer? Ausgeschlafen." statt zu antworten grinst er nur.
"Das heißt dann wohl ja."
Diesmal bewegt er seinen Kopf auf und ab.

Da fällt mir ein.... Wo ist Cole?
Suchend schaue ich mich um. Nirgendwo zu sehen.
Und dann höre ich es. Wasser. Er ist wohl duschen gegangen.

"Bist du schon lange wach, Jayden?"
"Nein."
"Ok. Wie wär's  wenn wir was essen gehen?"
"JAA!!!"

Kaum dass ich aufstehe geht auch schon die Tür zum Badezimmer auf und Cole steht in der Tür. In nichts als ein Handtuch gehüllt.... Mit immer noch nassen Haaren, welche tropfen... Und durch Zufall tropft genau gerade ein tropfen runter auf seine Brust und läuft langsam herunter.
Schluckend und mit wahrscheinlich roten Wangen schaue ich schnell weg, bevor ich noch irgendwas peinliches sage.
"G...Guten Morgen....." sage ich etwas leise.
Kurz räusperte er sich, ehe er mir ebenfalls einen guten morgen wünscht.
"Ich hätte vielleicht doch meine Klamotten mit ins bad nehmen sollen."
Redet er vor sich hin und ich kann hören, wie er etwas näher kommt, bevor ich das Geräusch eines sich öffnenden Koffers höre.

Erst nachdem ich die Tür zu gehen höre und Jayden mir mit der Hand auf die Schulter haut, drehe ich mich teilweise wieder zurück, bis ich ihn ansehe.
Irgendwie hat er ein schelmisches grinsen im gesicht.
So als ob er verstehen könnte wie ich mich fühle und etwas Mitleid mit mir hat.

Aber was weiß ich. Ein fast 2 jähriges Kind hat von so was bestimmt keine Ahnung.

Mein Geburtstag scheint dieses Jahr echt interessant zu werden, wenn ich schon so früh am Morgen überrascht werde.

Zusammen mit Jayden gehe ich in zur Couch und setze ihn da ab.
"Wie wär's mit etwas Fernsehen, bevor wir essen?"
Scheint als ob ihm diese Idee gefällt, denn seine Augen fangen an, zu funkeln.
"Ja!"
Lächelnd nehme ich die Fernbedienung und schalte den Fernseher an.
Sobald ich einen geeigneten Kindersender gefunden habe, lege ich die Fernbedienung ausser Reichweite und begebe mich zu meinem Koffer.
Als ich mich jedoch gerade runter beugen möchte, klingelt mein Handy.

Seufzend drehe ich mich zu dem Störenfried um und gehe hin.
Ohne zu gucken wer es sein könnte, gehe ich dran.
"Was gibt's?"
"Spricht man so etwa mit seinem Vater?"
Und wie als hätte ich mich verbrannt schmeiße ich mein Handy weg und gehe so lang zurück, bis ich etwas im Rücken fühle.
Aber nicht wie zu erwarten eine Wand, sondern etwas warmes.

Da ich jedoch zu schockiert bin um mich umzudrehen und nur auf mein Handy starren kann, merke ich nicht einmal, dass ich umgedreht werde und nicht mehr das Handy sehen kann.
"Hey..... Was ist denn los?"
Statt aber zu antworten fange ich an zu zittern.
Und das so lange, bis ich in den Arm genommen werde und mir leicht über den Kopf gestrichen wird.
"Alles wird gut...."
"Er.... Er hat... mich gefunden....."
"Wer?"
Da ich mich anscheinend wieder bewegen kann, schaue ich hoch.
Cole sieht mich besorgt an.
"Mein Vater......" Schon fange ich an, zu weinen und umarme ihn fest.

Dabei hat mein Geburtstag doch so gut angefangen.
"Keine Sorge. Er wird dir nichts tun können."
"Dann kennst du ihn schlecht."
"Ich würd mal sagen, ich kenne ihn überhaupt nicht." Sagt er mit etwas Humor.
"Das ist auch besser so."
"Aber auch wenn ich ihn nicht kenne, schafft er es nicht, in deine Nähe zu kommen."
Seufzend schüttle ich den Kopf, löse mich von Cole und setze mich aufs Bett.
"Du verstehst es nicht. Er hat es geschafft die Nummer herauszufinden, die ich erst seit wenigen Monaten habe. Nur du, James und Kate habt meine Nummer. Und wenn mich nicht alles täuscht, weiß er auch, wo ich wohne."
Cole setzt sich zu mir und nimmt meine Hand in seine.
"Hör zu. Egal was passiert, ich stehe hinter dir."
Statt zu antworten nicke ich einfach nur. Es hat eh keinen Zweck, mit ihm zu diskutieren.
"Gut. Du machst dich jetzt fertig, dann gehen wir zusammen was frühstücken und vergessen, was passiert ist. Ok?"
"Du hast recht."

Schnell nehme ich mir ein paar Sachen aus meinem Koffer und verschwinde ins Bad.
Beim umziehen kann ich nicht anders, als über den Vorfall gerade nachzudenken.
Ich war mal wieder selbstsüchtig und habe nur wn mich gedacht. Immer bereite ich anderen sorgen. 

Am besten halte ich mich ab jetzt von allen fern. Das ist das beste für alle.

Nachdem ich mich dann fertig gemacht habe, gehe ich ins Wohnzimmer. Beide stehen schon bereit und scheinen nur auf mich gewartet zu haben, denn sobald sie mich sehen halten sie mir meine Schuhe hin, damit es schneller geht.

Grinsend schlüpfe ich in meine Schuhe und wir machen uns auf ins Restaurant, das unten im Hotel ist.
Dort ist schon ein Frühstücksbuffet aufgestellt

Sobald wir uns alle 3 mit unseren nun vollen Tellern oder eher mit 2 vollen Tellern und einem fast halbvollen an einen Tisch gesetzt haben, essen wir.

Nach dem Essen sitzen wir noch eine Weile da und unterhalten uns über alles mögliche.

"Steht heute eigentlich irgendwas an?"
Frage ich nach einem kurzen Moment der Stille.
Kurz scheint er zu überlegen, denn er guckt an die Decke, ehe er sich mir wieder widmet.
"Nein. Heute ist ein entspannter Tag. Also genießen wir ihn, so lange es geht." lächelt er.
"Hört sich doch gut an. Sag mal...."
"Ja?"
"Könnte ich mir nachher mal kurz dein Handy ausleihen? Meins ist wie du ja weißt kaputt gegangen und ich müsste unbedingt mit Kate reden."
"Klar."
"Danke."

Nach einer Weile entschließen wir uns dann doch, wieder auf unser Zimmer zu gehen.

Oben angekommen gibt Cole mir auch gleich sein Handy und ich ziehe mich in unser Schlafzimmer zurück, wo ich die Tür zu mache. Sofort wähle ich Kates Nummer.

Nach dem dritten klingeln geht sie dran.
"Wer ist da und woher hast du meine Nummer?" kommt es sofort.
"Keine Sorge Kate." lache ich etwas.
"Ich bins nur."
"Ach. Saph! Warum rufst du von einer fremden Nummer an?"
"Nun.... Ich habe mein Handy ausversehen gegen die Wand geworfen...."
"Als ob das ausversehen war. Bestimmt hattest du einen triftigen Grund und wehe, du erzählst ihn mir nicht."
"Jaja... Schon gut Chefin.... Mein Erzeuger...." weiter komme ich nicht, denn auf der anderen Seite des höhrers kann man nur Fluchen hören.
"Was will der denn jetzt? Wo hat der überhaupt deine Nummer her??"
"Gute frage. Wahrscheinlich hat er diesen Bericht von mir und Cole im Fernsehen gesehen. Aber warum ich angerufen habe.... Könntest du mir einen gefallen tun?"
"Klar. Alles was du willst."
"Kannst du vielleicht diskret aus dem Fenster sehen und gucken, ob irgendwas komisches vor meinem Haus vor sich geht?"
"Ja warte." Ich kann hören, wie sie zum Fenster geht.
"Saph... Das wirst du nicht glauben, aber da sind tatsächlich ein paar komische gestalten."
Verdammt.
"Ok. Da die Leitung wahrscheinlich nicht sicher ist werde ich mich sofort auf den Weg machen."
"Ich muss mir aber keine sorgen machen, oder?"
"Nein."
"Na dann noch einen einigermaßen schönen restlichen Geburtstag."
"Als ob ich ihn jetzt noch genießen kann. Naja, bis später."

Kaum dass ich aufgelegt habe, höre ich ein klopfen.
"Kannst rein kommen."
Sofort geht die Tür auf und Cole steht im Raum.
"Alles Ok?"
"Ja, alles ok. Mach dir keine sorgen."
"Sicher?"
"Ja doch." lache ich. Auch wenn mir im Moment eher zum heulen ist.
"Also gut."
"Wir haben morgen noch ein Meeting, oder?" frage ich, um vom Thema abzulenken.
"Ja. Das letzte. Da es am morgen ist, können wir vorher schon unsere Sachen packen und direkt danach wieder nach Hause fliegen. Wir sind dann so gegen 17:30 Uhr wieder zurück und brauchen dann ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde. Je nach Verkehr."
Verstehend nicke ich.
"Danke nochmal für dein Handy." bedanke ich mich und reiche es ihm.
"Kein Problem. Ich werd James einfach fragen, ob er dir ein neues besorgt."
"Das ist nicht nötig. Kate meinte sie besorgt mir eins." Lüge ich.

Ich kann mich nicht immer auf ihn verlassen, sobald irgendwas schief geht.

"Bist du dir sicher?"
"Ja."
"Also gut. Dann kannst du mir ja direkt sagen, warum du mir nichts von deinem Geburtstag erzählt hast."

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Oh gott. Eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon vor 2 Wochen fertig haben und es tut mir auch leid, aber mir fiel bis jetzt nicht wirklich was ein.
Hoffe ihr seit mir nicht böse.

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