"Ach? Wolltet ihr irgendwo hin?"
Vor uns steht niemand anderes, als Cindy Enders. Cole's Mutter. Und lächelt uns an.Während Cole und ich sie geschockt ansehen, umarmt Jayden seine Großmutter
"Oma!!"
Diese nimmt ihn lächelnd auf den Arm.
"Na du? Wo soll's denn hingehen?"
"Park!" Antwortet Jayden.
"Na dann. Da würde ich gerne mit kommen."
"Ja!"Während ihrer kleinen Unterhaltung haben Cole und ich uns gefangen und schauen die beiden an. Cole setzt ein freundliches Lächeln auf, wobei meins etwas erzwungen ist. Aber was will man schon erwarten, wenn man so eine Nachricht bekommt?
"Dann sollten wir Mal so langsam gehen, bevor die ganzen Kinder weg sind." Sagt Cole.
Somit machen wir uns nun zu viert auf den Weg in den Park.Nach ca. 2 Stunden hatte Jayden keine Lust mehr und war total müde, also sind wir wieder zurück gegangen. Was ich in der Zeit bemerkt habe, waren Cindys blicke. Meist sahen sie fragend aus, aber ein paar Mal konnte ich nicht so ganz deuten, was genau sie mir mit ihrem Blick versucht, zu sagen.
Aber ich muss sagen.... Es war sehr entspannend, an nichts denken zu müssen und einfach mal frei zu sein.Da Jayden schon sehr müde ist, bringt Cole ihn direkt ins Bett. Und lässt mich mit seiner Mutter allein... Na super...
Diese sitzt mir gegenüber und schaut mich erwartungsvoll an.
"Also?" Dabei hebt sie eine Augenbraue.
"Muss ich dir alles aus der nase ziehen, oder willst du mir erzählen, warum mein Sohn mich anruft, um nach der Nummer, nach der privaten, eines Polizisten zu fragen?"
"Ähm.... Willst du nicht erst hören, was der Schwangerschaftstest gesagt hat?" Versuche ich ihr erst Mal das einfachere der beiden Probleme zu erzählen.
"Ach, das hat noch bis später Zeit. Ich bezweifle, dass es nach ein paar Minuten der Aufschiebung anders ist." Winkt sie ab.
"Also sag es mir. Warum brauchst du die Polizei?""Um das erklären zu können, wird es wohl eine Weile dauern."
"Nun gut."
"Aber können wir auf Cole warten? Dann muss ich die Geschichte nicht zwei Mal erzählen oder mitten drin von neuem anfangen."
"Die Zeit haben wir auch noch." Stimmt Cindy zu.Also warten wir in unangenehmen Schweigen auf Cole, der wenigen Minuten später zu uns stößt, und uns verwundert ansieht.
"Was ist denn los? Warum schweigt ihr?" Fragt er.
"Setz dich doch. Saphira will mir erklären, warum sie mit einem Polizisten in Kontakt treten möchte."Sofort ist Cole angespannt. Kann man ihm auch nicht verübeln.
Ich bin mir sogar sicher dass sie, nachdem alles vorbei ist, nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Total verständlich. Ich habe selbst Probleme, mit mir zurecht zu kommen.
Ich sollte einfach weit weg ziehen. An einen Ort, wo kaum ein Mensch ist. Am besten in einen Wald. Umgeben von Bäumen. Vielleicht mit einem Wachhund und einem kleinen Garten, in dem ich Obst und Gemüse anbauen kann.
Das ist keine so schlechte Idee.... Sollte ich vielleicht wirklich so machen."Saphira?" Werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
Schnell schaue ich zu Mutter und Sohn, die mir gegenüber sitzen. Eigentlich.... Aber ich Stelle schnell fest, dass Cole nicht mehr bei seiner Mutter ist, sondern neben mir sitzt und mich besorgt anschaut.
"Alles ok?" Fragt er.
"Alles gut. Ich war nur kurz in Gedanken versunken." Dabei lächle ich.Mein Lächeln verblasst aber wieder, sobald ich daran denke, warum ich in Gedanken war und warum seine Mutter mir gegenüber sitzt.
Sofort drehe ich mich zu besagter Person.
"Ich schulde dir noch den Grund."
Leicht lächelnd nickt sie.Also erzähle ich ihr erst einmal, was ich Cole und James erzählt habe, bevor ich etwas mehr ins Detail gehe.
"Meine Kindheit war nicht immer die beste..." Erzähle ich weiter. "Im Grunde gibt es mich nur, weil meine Eltern so besessen von Geld waren, was sie nur durch ein Kind bekommen konnten. Das war die Bedingung meines Großvaters. Bekommt sein Sohn ein Kind, überlässt er ihm die Firma."
Tief durchatmend schaue ich nun zu Boden.
"Meine Eltern hatten so viel ich weiß sehr häufig Besuch. Meist waren es sehr unheimliche Leute. Solche, denen man nicht im Dunkeln begegnen wollte. Bei anderen wiederum wurde ich in mein Zimmer eingesperrt. Mit der Begründung, dass sie so einen Schandfleck wie mich nicht sehen wollten."
"Aber ich schweife ab... Jedenfalls hat mein Vater von sehr zwielichtigen Personen Besuch bekommen. Manche von ihnen trugen sogar Waffen. Was ich anfangs natürlich nicht wusste. Die meiste Zeit über habe ich mich versteckt, damit ich nicht gesehen werde, denn hin und wieder hat einer von ihnen Fragen gestellt, warum ein Kind im haus ist. Ihr könnt euch sicher denken, woher ich das weiß, also werde ich da nicht ins Detail gehen. Es gab da so einen Tag, an dem niemand im Haus war. Weder meine Eltern, noch das Personal, was in der Regel aus einem Koch, zwei Dienstmädchen und einem Gärtner bestanden. So neugierig wie ich war, ging ich ins Büro meines Vaters, was er mir natürlich verboten hatte. Da muss ich so 7 oder 8 Jahre alt gewesen sein. Jedenfalls habe ich an dem Tag zum ersten Mal gesehen, wer mein Vater wirklich war. Er hatte nämlich vergessen, seinen PC auszuschalten. Auf diesem war ein Video zu sehen."
Erst einmal tief durchatmen....
"In diesem Video hat er nicht nur eine Frau vergewaltigt, sondern auch mit einem Gürtel auf sie eingeschlagen. Das war aber noch nicht das schlimmste. Nicht nur dass sie um ihr Leben Geflecht hat, nein, er hat auch mehrmals mit einem messer auf sie eingestochen, während man im Hintergrund Jubelrufe und Lachen hören konnte."
Es war echt die Hölle. Auch wenn es nur ein Video war, so war es etwas, dass ich nie wieder ungesehen machen kann. Schlimmer noch, wie ihre leblosen Augen aussahen..."Alles in Ordnung, Saphira?" Fragt Cole, während ich eine kurze Atempause einlege.
"Ja, warum?" Schaue ich ihn verwirrt an.
"Du weinst..."Schnell fasse ich mir ins Gesicht. Und tatsächlich. Ich habe wohl während meiner Erzählung angefangen zu weinen.
"Wie wär's, wenn wir für heute aufhören? Morgen kommt Manuel und dann könnt ihr alles bereden." Beschließt Cindy
"Manuel?" Schaue ich sie fragend an.
"Ja. Er ist bei der Polizei. Hat dir mein Sohn etwa nicht gesagt, wie er heißt?"
Verneinend schüttle ich meinen Kopf.
"Schäm dich Cole." Dabei sieht sie ihn lächelnd an.
"Mir ist der Name eben nicht eingefallen." Zuckt Cole mit seine Schultern. Immer noch lächelnd schüttelt sie ihren Kopf, bevor sie dann wieder zu mir sieht.
"Er heißt Manuel Kannig."
Ich nicke nur."Da dies nun geklärt ist, wie wär's, wenn du nun das Ergebnis verkündest?"
Sofort werde ich nervös.
"Welches Ergebnis?" Dabei sieht Cole fragend von mir zu seiner Mutter.
Diese grinst nur."Na das Ergebnis des Schwangerschaftstests."
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Endlich geschafft. Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet.
Hoffe euch hat das Kapitel trotzdem gefallen.
Im nächsten erfährt ihr dann endlich, ob sie schwanger ist, oder nicht
;)
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little help
Roman d'amourSie wurde von ihrer Familie verstoßen. Er ist der Chef der berühmtesten und reichsten Firma. Zwei Welten, die plötzlich aufeinander treffen. Beide haben ein Geheimnis. Start: 21.12.16 Ende: 26.07.22