Kapitel 15

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Verlegen kratzt er sich am Kopf und lässt meine Hand los.
"Tut mir leid." sehe ich da etwa einen leichten rotstich in seinem Gesicht? Süß.
"Ach.... Schon gut. Ich habe selbst nicht mehr dran gedacht." Oh gott. Jetzt nur nicht rot werden Saph!

"Flugzeug!" jubelt Jayden auf einmal und bewegt sich in meinen Armen.
"Warte bis wir drin sind. Dann lasse ich dich runter. Ok?" dabei sehe ich, wie er mich strahlend ansieht und so schnell den Kopf rauf und runter bewegt, dass man meinen könnte, er würde ihm gleich abfallen.

Ich bin echt froh, dass Jayden sich genau in diesem Moment gemeldet hat. Wer weiß wie peinlich das sonst hätte enden können.

Im Flugzeug drinnen lasse ich ihn runter und er läuft sofort auf die andere Seite des Flugzeuges. Hinter uns höre ich die Flugzeugtüre zugehen und sehe noch, wie Cole sich hinsetzt. Ich tue es ihm gleich und setzte mich ihm gegenüber, jedoch ans Fenster, während er sich an den Gang gesetzt hat und schaue raus.

Recht leer da draußen. Naja  was will man auch auf einem Flughafenplatz, wenn man es sowieso nicht darf?

"Liebe Fahrgäste, bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein und schnallen sich an. Wir werden in Kürze starten." kommt die Ansage des Piloten.
"Jayden, komm her. Es geht gleich los." durch eine weitere Tür kommend lacht er und läuft seinem Vater in die Arme, die er zuvor ausgestreckt hat.
Kurz danach sitzt auch Jayden auf seinem Platz und ist angeschnallt.

Nachdem wir alle angeschnallt sind und die Stewardess dies überprüft hat, um dem Piloten Bescheid zu sagen, geht auf einmal der Motor an und das Flugzeug setzt sich in Bewegung. So langsam wird mir doch ganz mulmig im Magen. Ich drücke mich mehr in den Sitz und kralle mich an den Sitzlehnen fest.
Meine Atmung wird leicht schneller.
Nur keine sorge. Es kann nichts passieren. Einfach die Augen schließen und an was schönes denken. Aber selbst das bringt nichts.

Plötzlich spüre ich eine Hand, die sich auf meine total verkrampfte und immer noch in den Sitz krallende Hand legt.
Sofort schlage ich meine Augen auf und sehe in das besorgte Gesicht meines Bosses.
"Alles Ok?" fragt er mich.
"Naja.... Nicht wirklich. Das ist mein erstes mal in einem Flugzeug."
"Ich verstehe. Keine Sorge. Ich bin bei dir und der Pilot ist einer der besten seines Faches. Das Flugzeug wird regelmäßig auf Schäden kontrolliert." leichter gesagt als getan.
Gequält versuche ich zu lächeln, aber es klappt nicht so richtig. Er scheint zu merken dass ich trotzdem immer noch nicht ruhiger geworden bin, denn streicht mir beruhigend über die Hand und lächelt mich an.
"Schließ die Augen, atme tief ein und aus, entspanne deine Muskeln und denke an etwas schönes." genau das mache ich auch. Ich schließe meine Augen, atme einmal tief ein und aus  und entspanne mich etwas. "Zum Beispiel an eine grüne Wiese, auf der die unterschiedlichsten Blumen wachsen. In der Mitte steht ein großer prachtvoller Hirsch, der langsam auf dich zukommt und sich von dir streicheln lässt."

Ich bin so sehr in meine Vorstellung vertieft, dass ich gar nicht merke, dass wir mittlerweile in der Luft sind. Erst als der Pilot durch die Ansage sagt, dass wir uns abschnallen können wache ich aus meinem 'Traum' auf und öffne meine Augen.
"Geht es jetzt wieder?" dieses mal bringe ich ein leichtes lächeln zu Stände und nicke.
"Danke."
"Keine Sorge. Mit der Zeit geht deine Flugangst weg und du kannst einen Flug von Anfang bis Ende genießen."
"Da haben Sie vielleicht recht"
"Duz mich einfach, wenn wir alleine sind." ok..... Das hat mich jetzt etwas überrumpelt. Dennoch lächle ich und nicke.
"Alles klar."
Sobald ich das gesagt habe, wendet sich Herr Enders... Ich meine Cole an seinen Sohn und schnallt ihn ab. Dieser läuft sofort wieder durch das Flugzeug und lacht dabei. Sich selbst macht er ebenfalls los und sieht dann wieder zu mir.
"Du kannst dich ruhig abschnallen. Wir sind jetzt auf richtiger höhe und es gibt keine Turbulenzen."
"Ich glaub, ich bleibe noch ein bisschen angeschnallt. Denn so ganz geheuer ist mir das immer noch nicht." Das ist die Wahrheit. So sicher fühle ich mich noch nicht, dass ich mich abschnallen kann.
"Wie du willst." lächelt er mich an.

Jedoch verzieht sich sein Gesicht gleich darauf in eine ernste Miene. Dabei sieht er mich intensiv an.
"Kommen wir nun zum wesentlichen.  Wir landen in genau 4 Stunden direkt in der Nähe des Hotels. Ich habe uns ein Zimmer mit zwei getrennten Schlafzimmern gebucht. Ich hoffe doch, dass das kein Problem ist."
"Natürlich nicht."
"Gut. Wie du ja weißt, wirst du meine verlobte spielen. Weswegen ich dir immer noch sehr dankbar bin, dass du das für mich machst." dabei sieht er mich wieder dankbar an.
"Das mach ich doch gerne. Ich sehe es einfach als gefallen und dank für die Kette an." dabei hole ich meine Kette, die ich von ihm bekommen habe raus und zeige sie ihm mit einem Lächeln auf meinen Lippen.
"Nicht doch. Du musst mir nicht danken. Ausserdem habe ich ja eine Uhr von dir bekommen." dabei zeigt er mir, dass er sie heute an hat.
"Kommen wir aber wieder zurück auf das wesentliche. Falls man fragen stellen sollte, wie und wann wir uns getroffen haben, sagen wir, dass wir uns vor einem halben Jahr in einem kleinen Restaurant außerhalb der Stadt kennengelernt haben und es sofort gefunkt hat. Kannst du mir bis hier hin folgen?" fragt er, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ich zuhöre. Zustimmend nicke ich.
"Gut. Weiter geht's. Nach einigen Dates und nachdem du Jayden kennengelernt hast, habe ich dir in genau dem Restaurant, in dem wir uns das erste mal gesehen haben, einen Antrag gemacht."
"Gut. Das ist leicht zu merken. Und wie soll das Restaurant heißen?"
"Da ich bezweifle, dass sich jemand so gut auskennt, nehmen wir einfach dass Apollon."
"Gut."
"Alles andere kann ich dir ja im Laufe der Zeit bis die Gala anfängt, noch sagen."
Als Bestätigung nicke ich nur und damit ist das Thema beendet.

"Da fällt mir ein, dass du mir noch nicht gesagt hast, wo genau es hingeht? Ich hab zwar für alles mögliche was eingepackt, aber ich würde es schon gern wissen."

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Ihr dürft aussuchen, wohin die Reise geht. 😁

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