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Kapitel 48

Seit dem Tag, an dem Cole mich gefunden hat, sind nun 10 Jahre vergangen.
Manchmal Frage ich mich, ob ich mich für das richtige entschieden habe.

Diese Entscheidung ist mir echt nicht einfach gefallen, vor allem, wenn ich niemanden in Gefahr bringen will.

Mein Leben ist schon schwer genug, da muss ich nicht auch noch andere mit rein ziehen.

Kate... Meine erste richtige beste Freundin. Sie hat mir gezeigt, was Freundschaft heißt.
Auch wenn man es nicht glauben kann, hat sie mich damals aus einem tiefen Loch geholt.

Kai darf ich da auf gar keinen Fall vergessen. Trotz dass er nur einen Elternteil hat, war er immer glücklich. Er hat Kate einfach gut getan.

Tom.... Dieser verrückte Kautz. Wenn er dabei war, wurde es nie langweilig. Vor allem wenn er einen Kerl erspähte, der ihm gefiel.

Und dann sind da noch Cole und Jayden. Die beiden sind mir so richtig ans Herz gewachsen.
Jayden, der mich ansah, als wäre ich seine Mutter.
Cole, der mir an jenem Tag seine liebe gestanden hat...

Wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich mich damals umentschieden hätte?
Ich glaub, das werden wir wohl niemals erfahren, denn ich bin froh, dass ich mich damals nicht anders entschieden habe.

"Phira?" Werde ich aus meinen danken gerissen.
"Mmhhh?" Antworte ich etwas abwesend.
"Alles in Ordnung?"
"Ja. Ich habe nur ein bisschen an jenen Tag vor 10 Jahren gedacht."
"Ach. Diesen. Und? Bereust du deine Entscheidung?"
Jetzt drehe ich mich um und umarme meine zweite Hälfte.
"Nie und nimmer werde ich es bereuen, bei dir geblieben zu sein, Cole." Lächle ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
"Da bin ich aber sehr erleichtert, dass Sie Ihre Entscheidung nicht bereut haben, Frau Enders." Auch er muss jetzt Lächeln.
"Ich muss gestehen, dass ich mich immer noch nicht ganz an den Nachnamen gewöhnt habe." Gebe ich verlegen zu.
"Dabei sind wir doch schon fast 8 Jahre verheiratet."
"Schon, aber manchmal kommt es mir surreal vor. In solchen Zeiten Frage ich mich immer, ob ich einfach nur einen schönen Traum habe, der enden wird, sobald ich aufwache."
"Ich verstehe, was du meinst. Mir geht es tatsächlich auch manchmal so."

"Mamaaaaa!!!!" Werden wir aus unserer trauten Zweisamkeit geholt.
Zwei lachende Kinder rennen auf uns zu und breiten ihre Arme aus.
Ehe Cole oder ich reagieren können, werden wir von ihnen umarmt.
"Mama!! Papa!!! Dürfen wir mit Trixie im Garten spielen gehen?" Dabei schaut Jayden mich mit großen Augen an.
"Also gut, aber Pass auf deinen Bruder auf, Jayden. Und nicht wieder Fußgänger erschrecken, indem ihr Trixie sie anbellen lasst, verstanden?" Bei seinen Augen konnte ich ihm noch nie etwas abschlagen.
"Und du Ben, mach nicht bei allem mit, was dein Bruder anstellen will."
"Alles klar Mama!"
Und schon sind beide zur Gartentür raus.

"Warum hören sie nur immer so gut auf dich?" Seufzte Cole gespielt traurig.
"Weil ich das sagen habe." Grinse ich ihn nur an.
"Na hör Mal." Lacht Cole jetzt.
"Jetzt, wo die beiden draussen sind, muss ich dir noch was sagen...." Dabei ziehe ich ihn aufs Sofa im Wohnzimmer.
"Was gibt es denn? Nichts schlimmes, oder?"
"Nun, das hängt ganz davon ab, ob du es schlimm findest. Ich jedenfalls nicht."
"Also gut. Was gibt es denn? Heiratet Kate endlich ihren langjährigen Verlobten?"
"Ach, wo denkst du hin. Das dauert noch ein bisschen."

Kate hat tatsächlich vor 6 Jahren endlich einen netten Mann kennengelernt, der sie voll und ganz akzeptiert. Und der auch Kai akzeptiert. Vor 2 Jahren haben sie sich verlobt, aber weil sie noch warten wollen, bis sie sich komplett aneinander binden, haben sie noch nicht geheiratet.
Außerdem haben sie sich eine größere Wohnung in unserer Nähe gemietet und kommen nun einmal die Woche zum Mittagessen zu uns.

"Hat Tom jetzt endlich entschieden, eine feste Beziehung in Angriff zu nehmen?"
"Das auch nicht." Lache ich.

Dafür meint er, muss er erst einmal den richtigen finden. Bis dahin genießt er noch das single Dasein. Auch wenn ich ihn in letzter Zeit immer mit derselben Person gesehen habe.
Wer weiß, vielleicht hat er seine andere Hälfte ebenfalls gefunden?

"Dann weiß ich echt nicht, was du mir sagen willst."
Statt ihm zu antworten, fische ich aus meinem Portmonee, das in meiner Hosentasche ist, ein Bild und halte es vor sein Gesicht.
Zuerst schaut er das Bild lange an, dann zu mir und wieder zurück zum Bild, bevor er es in die Hand nimmt.
"Wirklich?" Schaut er mich wieder an.
"Wirklich."
"Ich werde wieder Vater?" Dabei ist seine Stimme leiser als zuvor.
Zur Antwort nicke ich mit einem Lächeln.
Stürmisch umarmt er mich.
"Darauf habe ich gewartet!!!"
"Gewartet?"
"Aber sicher doch. Ich wollte unbedingt noch ein Kind mit dir haben."
Man kann die Freude in seiner Stimme so klar raushören, dass man es ihm nicht mal ansehen braucht.
"Nun... Dann werden wir in 7 Monaten wohl Zuwachs zu unserer kleinen aber feinen Familie haben."

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Nein...... Ich bereue meine Entscheidung damals nicht.
Ich habe tolle Freunde, endlich meine eigene Familie, die schon bald größer wird und wir leben im Haus meiner Oma.
Und das allerbeste: ich brauche mir keine Sorgen mehr wegen meiner Eltern zu machen. Nachdem meine Mutter sich damals das Leben nahm, ist mein Vater ihr gefolgt. Aber nur, weil er scheinbar an Krebs gestorben ist, was im Endstadium war, sodass die Ärzte nicht viel machen konnten.

Oma wäre sicher stolz auf das, was aus mir geworden ist. 

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Nun... Das ist das Ende der Story. Ich hoffe sie hat euch gefallen.