Kapitel 35

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Im Laden angekommen, können wir James' Stimme aus einem der hinteren Räume hören.
"Tut mir leid, aber wir haben schon geschlossen."
"So wirst du doch nie genug Kundschaft haben." Erwidert Cole laut genug, damit man ihn auch im hinteren Zimmer hören kann.
Kaum dass er das gesagt hat, taucht ein Kopf im Türrahmen auf. James, der erst zweifelnd schaute verzieht nun sein Gesicht zu einem schelmischen grinsen.
"Wenn das Mal nicht mein Lieblingskunde ist."
Nun kommt er ganz zum Vorschein.
"JAMES!!!" schreit Jayden und läuft auf ihn zu.
Dieser kniet sich hin und fängt Jayden ab, um ihn dann hoch zu heben und dreht sich zweimal im Kreis.
"Was verschlägt euch in meinen Laden?" Grinst er uns an, nachdem er Jayden wieder runter gelassen hat.
"Saphira braucht deinen PC." Antwortet Cole, bevor ich auch nur den Hauch einer Chance habe, zu antworten.
"Ach?" Dabei schaut er mich fragend an.
"Mit Diskretion." Erklärt Cole.
"Alles klar. Ich schließe nur noch den Laden ab und dann können wir hoch."

Es kommt mir irgendwie so vor, als ob so was für James nichts neues ist. Aber hinterfragen werde ich es nicht, denn es hat nichts mit mir zu tun.
Nachdem James den Laden abgeschlossen und alle Lichter ausgemacht hat, begeben wir uns durch den Raum, aus dem er eben kam, nach oben.

In seiner Wohnung angekommen, führt er uns ins Wohnzimmer.
"Setzt euch ruhig. Möchtet ihr irgendwas trinken?"
"Orangensaft!!!" Antwortet Jayden direkt mit einem grinsen.
"Du hast Glück, dass ich gestern welchen gekauft habe, kleiner Mann." Grinst James zurück.
"Für mich einen Kaffee."
"Und was möchtest du haben, Saphira?" Fragt mich Cole, nachdem er gesagt hat, was er haben möchte.
"Für mich einfach nur ein Glas Wasser."
"Kommt sofort." Und damit verschwindet er aus dem Raum.

"Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?" Flüstere ich Cole zu.
Dieser nickt und schaut zu mir.
"Natürlich. Ich kenne niemand anderen, der mehr Erfahrung hat, als James. Und dem ich vertraue." Flüstert er zurück.

"Weißt du was, Cole? Ich habe Angst." Sage ich diesmal in einer etwas lauteren Stimme und schaue Jayden dabei zu, wie er zu einem Hocker geht und Spielzeug dort heraus holt.
"Wovor denn?" Er sieht mich etwas perplex an.
"Davor, dass mein Vater mit allen Mitteln das haben will, weswegen er meine Wohnung verwüstet hat."
"Was genau ist es denn?"
"Ich sag es dir, sobald Jayden außer Hörreichweite ist. Es ist nichts, was ein Kind wissen sollte." Wieder bin ich leiser geworden.

Bevor Cole noch etwas darauf antworten kann, kommt James mit einem Tablett mit Getränken darauf wieder ins Wohnzimmer.
"Soooo.... Einmal Orangensaft, Kaffee und ein Wasser. Und für unseren Favoriten ein paar Kekse."
Bei dem Wort Kekse dreht Jayden seinen Kopf so schnell in unsere Richtung, dass sich sein Körper durch die Wucht ebenfalls dreht und er kommt sofort zu uns gelaufen.
"KEKSEEE!!" schreit er voller Freude.
Sobald Jayden abgelenkt ist, deutet James uns an, ihm zu folgen.

In einem Arbeitszimmer macht er Halt.
"Hier seit ihr ungestört. Aber jetzt erzählt mal, warum braucht ihr meinen PC?" Konfrontiert er uns direkt.
Cole schaut zu mir und deutet mir an, dass ich es ihm erzählen soll.
"Ich muss etwas wichtiges überprüfen. Jemand war in meiner Wohnung und hat dort alles auf den Kopf gestellt. Da nichts wertvolles entwendet wurde, bezweifle ich, dass es gewöhnliche Einbrecher waren. Deswegen glaube ich, dass es mein Vater war."
James sieht mich etwas verwirrt an.
"Warum sollte er denn bei dir einbrechen?"
"Wegen dem hier." Antworte ich und halte den als Kreditkarte getarnten USB Stick hoch.
"Eine Kreditkarte?"
Bevor ich ihm zeige, dass es ein USB-Stick ist, halte ich meine Hand hoch und zeige ihm, dass er leise sein soll.
Zum Verständnis nickt er.
Kaum dass ich den USB-Stick enttarnt habe, fällt sowohl ihm, als auch Cole die Kinnlade runter.
Um es ihnen besser zu erklären, bewege ich meine hand in einer Schreibewegung, die beide verstehen und mir dementsprechend Stift und Papier geben.

Auf dem USB-Stick sind Dokumente drauf, die beweisen, dass mein Vater in illegale Machenschaften verstrickt ist. Statt es euch zu sagen, Scheibe ich es lieber, denn so hört es keiner. Bei meinem Vater weiß man nämlich nie. Früher hat er Leute ausgehorcht, um das zu finden, was er braucht.
Jedenfalls kommt man nur mithilfe dieses USB-Sticks auf eine bestimmte Seite im Internet, die dir das Passwort, oder besser gesagt, ein paar Hinweise darauf gibt, damit du eine Datei auf eben diesem USB-Stick öffnen kannst. Etwas kompliziert. Und verwirrend, für den, der versucht, den USB-Stick zu knacken.
Diese Seite ist aber nur eine Fälschung, denn ihr müsst ein paar Knöpfe drücken, sobald der USB-Stick angeschlossen ist, um diese Seite zu vermeiden. Denn wenn sie sich öffnet, kann man das eigentliche Ziel an diesem PC vergessen.
Um es euch aber genauer zu erklären, habe ich keine Zeit.

Ich halte den Zettel hoch, damit ihn beide lesen können. Zum Glück ist im diesem Zimmer kein Fenster.

Anhand der Kinnladen, die nun noch weiter unten hängen, kann ich erkennen, dass sie den Brief gelesen haben, denn nun schauen sie mich beide mit einem total geschockten Gesichtsausdruck an.

"So ist es halt." Sage ich schlicht.
"OK....." Sagt James schließlich und kramt einen Laptop aus seinem Arbeitstisch.
"Du kannst den hier benutzen."
Dankend nicke ich ihm zu und setze mich auf den Stuhl am Arbeitstisch.
Sobald James ihn angemacht hat und er mithilfe des Passworts an gegangen ist, schließe ich den USB-Stick an.

So als ob ich es täglich mache, drücke ich die notwendigen Tasten. Und siehe da, es funktioniert.
Sofort öffnet sich ein Ordner.
Auf den ersten Blick sieht alles noch genau so aus, wie vor 3 Jahren. Das ist ein gutes Zeichen.
Sobald ich mir sicher bin, dass es OK ist, deute ich den beiden Herren an, ebenfalls auf den Bildschirm zu schauen.
Cole und James stehen nun auf jeder Seite von mir und schauen auch auf den Bildschirm.
Ich öffne eines der Dokumente und lasse sie es lesen.

"Und das ist nur ein kleines Stück von dem Kuchen." Erkläre ich den beiden.

Diese schauen mich nur entsetzt an.

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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

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