Die Zeitreisende , Izzy & Eddie Part 1

Tag 1 - Abends

Du und Efli übt nun schon seit Stunden. Seit der Pause am Nachmittag, hattest du keine Sekunde um zu Verschnaufen. Elfi ist eine strenge Lehrerin. Aber sie treibt dich zu Höchstleistungen. Du hast bereits diverse Türen erschaffen, die immer woanders hingeführt haben. Noch ist der Ort aber von deinen Emotionen, die du beim Erschaffen empfindest, abhängig. Elfi sagt, du musst lernen, selbst zu entscheiden, wohin die Tür führen soll. Das ist es, was ihr nun seit einer Stunde übt.
Bisher hast du es aber nur einmal geschafft. Und die Tür war kaum 5 Minuten da. Dann ist sie ohne dein Zutun verschwunden.
Inzwischen merkst du, wie deine Kräfte schwinden. Es ist wirklich anstrengend, dieses ganze Mentale-Kontrolle Ding.
Die Clique hält sich tapfer und hat euch tatsächlich ununterbrochen zugeschaut und unterstützt.
Wann bist du eigentlich zu einem Teil dieser Familie geworden? Nicht das du dich beschweren willst, es ist schön , so angenommen und akzeptiert zu werden. Doch das sie dich eines Tages so bedingungslos aufopfernd unterstützen würden, hättest du nie erwartet.
Tatsächlich war es für alle eigentlich ein wirklich schöner Tag. Alle hatten Zeit, um sie miteinander zu verbringen. Erinnerungen aufleben zu lassen. Spaß zu haben, gemeinsam herum zu blödeln. Zu lachen. Du hast sie lange nicht mehr so glücklich gesehen.
So sorglos.
Wenn auch nur für diesen einen Tag.
"Okay, das wars. Ich kann nicht mehr, Elfi,"sagst du während du zum tausendsten Mal die Tür vor euch verschwinden lässt.
Elfi sieht dich einen Moment an. Dann nickt sie.
"Okay. Schluss für heute."
"Danke!",rufst du und hebst die Arme über deinen Kopf.
Du drehst dich zu den anderen um. Eddie kommt bereits auf dich zu, breitet seine Arme aus und verbeugt sich theatralisch vor dir.
"Der Hammer, Liebes!",sagt er und grinst dich an.
Du lächelst.
"Hey Izzy, "sagt Elfi und legt dir eine Hand auf die Schulter, "Wenn du so weit bist, das die Türen dahin führen, wohin sie führen sollen, dann sollten wir trainieren, das du rein und wieder raus gehen kannst."
Du presst die Lippen aufeinander. Deine Euphorie zu diesem Thema, die am Morgen noch vorherrschte, ist inzwischen verschwunden und Angst gewichen.
"Was ist, wenn ich es nicht wieder zurück schaffe?",fragst du mit vor Sorge in Falten gelegter Stirn.
"Ich komme mit dir. Dann schaffen wir es zurück. Mach dir keinen Sorgen",sagt sie und lächelt dich aufmunternd an.
Du nickst und zwingst dich zu einem Lächeln.
Du siehst Eddie an. Er hat den Kopf schief gelegt und scheint zu überlegen.
"Was?",fragst du belustigt, da er sich mit dem Zeigefinger über das Kinn reibt.
"Wenn das klappt...",murmelt er und ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus,"Dann können wir an beliebige Orte reisen. Wir könnten zum Grand Canyon. Zum Himalaya, nach Timbuktu...."
"Ganz ruhig, Tiger",unterbrichst du ihn und lachst, "Erst einmal muss ich es wieder raus schaffen."
Sein Gesicht verfinstert sich und er schaut besorgt.
"Was ich natürlich schaffen werde!",sagst du schnell und reckst beide Daumen in die Luft.
Er schüttelt den Kopf und nimmt dich in den Arm.
"Das hoffe ich für dich, Munson. Denn wenn nicht...,"
"Sags bloß nicht!",unterbrichst du ihn ,"Ich werd's zurück schaffen und Punkt!"
"Okay...",sagt er leise und gibt dir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich glaube an dich, Liebes."
Du lächelst.
"Und am Ende treten wir diesem Vecna Wichser und Brenner, dem Bastard, ordentlich in den Arsch!",sagst du.
Eddie seufzt.
"Davor hab ich am meisten Angst...",sagt er leise.
"Ich weiß...ich auch, Eddie,"flüsterst du und schaust ihn an.
"Aber wenn wir es nicht versuchen, dann..."
"Ja...ich weiß. Dann geht Hawkins unter. Und wir auch...",unterbricht er dich.
Du nickst stumm.
"Trotzdem fühle ich mich nicht wohl dabei, das du dich solch einer Gefahr aussetzt. Zuletzt waren wir fast drauf gegangen...",sagt er ernst.
Du legst eine Hand an seine Wange.
"Da wusste ich auch noch nichts von meinen Kräften geschweigedenn wie ich sie einsetzen kann."
"Mrs. Izzy Munson, Superheldin,"sagt er lächelnd und streicht dir eine Strähne deines Haares aus den Gesicht.
Du lachst.
"Das klingt falsch. Ich bin keine Heldin."
"Doch, das bist du. Jemand hat mir Mal gesagt, das es Mut bedarf, gegen Monster zu kämpfen und das genau das einen Helden ausmacht",sagt er zwinkernd und du legst lächelnd den Kopf schief.
"Das weißt du noch?"
"Als ob ich das je vergessen könnte. Es war der Tag, an dem ich endlich meinen Mund aufgemacht habe und du..."
Er betrachtet dich liebevoll, "Du mir fast das Herz gebrochen hättest!",sagt er lachend.
"Wenn du mich hättest ausreden lassen, wäre es gar nicht erst so weit gekommen!",erwiderst du und stimmst in sein Lachen mit ein.
"Niemals könnte ich diesen Tag vergessen,"sagt er und seufzt.
"So, Schluss mit Romantik, Munson. Ich hab was mitgebracht,"sagt er und fingert in der Brusttasche seiner Weste herum. Triumphierend hält er dir einen Joint vor die Nase.
"Lass uns ein wenig abschalten",sagt er zwinkernd und nimmt dich bei der Hand.
Ihr entfernt euch von der Hütte und geht durch den Wald auf den Hügel zu, von dem aus man einen Blick über ganz Hawkins hat.
Es dämmert bereits und die rote Wolkenwand wird immer wieder von Blitzen durchzogen. Ich setzt euch nebeneinander in das Gras.
"Wenn es nicht so gruselig wäre, wäre der Anblick sogar fast etwas spektakulär",sagst du und betrachtest die rot schimmernden Tore und die Helikopter, die darüber kreisen.
Eddie nickt, steckt sich den Joint zwischen die Lippen, legt den Kopf schief und entzündet ihn. Er nimmt einen tiefen Zug und bläst den Rauch seufzend aus.
"Ja...",sagt er leise, "aber dieses Schwarz-Weiß-Film-Feeling macht es irgendwie noch gruseliger."
Er betrachtet die Pflanzen, die ein paar Meter vor euch aus dem Boden ragen. Sie sind bereits ergraut und an ihnen kleben Sporen.
Jeden Tag breiten sie sich weiter aus. Nicht mehr lange, und auch Hoppers Hütte wird von ihnen befallen sein.
Eddie reicht dir den Joint, du nimmst ihn entgegen und nimmst einen Zug. Du schließt deine Augen und lässt dich rücklings ins Gras fallen.
Eddie legt sich neben dich. Schweigend betrachtet ihr den Himmel über euch. In regelmäßigen Abständen fliegt ein Helikopter über euch hinweg.
Es ist befremdlich.
"Eddie?",beginnst du, zögerst aber, als er dich fragend ansieht. Ein Gedanke geistert dir, seit du von deinen Kräften weißt, ununterbrochen im Kopf herum. Du wolltest Eddie schon längst davon erzählen, aber irgendwas in dir sträubt sich dagegen, es laut auszusprechen. Vielleicht, weil du weißt, wie er reagieren wird und das es das ganze irgendwie real machen würde. Denn zum einen wünschst du es dir, doch zum anderen macht es dir Angst.
"Was ist los, Izzy?",fragt Eddie, nachdem du eine Weile geschwiegen hast.
Du ziehst am Joint und reichst ihn Eddie.
Du siehst ihn an.
"Ich liebe dich",sagst du.
Er beugt sich zu dir und küsst dich.
"Sloth liebt Chunk",flüstert er und du lächelst.
Er legt sich wieder hin und zieht am Joint, dann reicht er ihn erneut.
"Das ist nicht das, was du mir sagen wolltest, hab ich Recht?",sagt er plötzlich und dir wird heiß.
Er dreht den Kopf und sieht dich an.
Du presst die Lippen aufeinander.
Plötzlich setzt er sich auf.
"Oh Gott...",er starrt dich an, "Das hier ist aber kein : Ich liebe dich, aber wir sollten Schluss machen - Gespräch, oder?"
Du lachst, setzt dich ebenfalls auf und antwortest:
"Nein, Eddie. Das ist kein: Ich liebe dich, aber wir sollten Schluss machen - Gespräch, bist du wahnsinnig?"
Er entspannt sich sichtlich. Erst jetzt bemerkst du, das er zittert. Du legst deine Hand in seine.
"Eddie...",sagst du leise, "Es wird niemals zu einem solchen Gespräch kommen. Du kannst mir glauben, niemals würde ich auf die Idee kommen, dich zu verlassen."
Er nickt und atmet hörbar aus.
"Schon wieder hast du mir fast das Herz gebrochen, Liebes. Du bekommst Übung darin",er schmunzelt.
"Tut mir leid! Ich wollte nicht...",sagst du entschuldigend und denkst bestürzt den Kopf.
"Nein...ist schon okay....ich....es ist nicht deine Baustelle. Ich muss lernen, das ich es anscheinend tatsächlich wert bin, geliebt zu werden."
Dir rutscht das Herz in die Hose.
"Gott Eddie...",sagst du leise und deine Augen füllen sich mit Tränen, "Natürlich bist du es wert, geliebt zu werden! Niemand hat es mehr verdient als du! Du bist...",du versuchst die richtigen Worte zu finden, "Du bist ein großartiger Mensch! Du bist einfühlsam, witzig, mutig. Du hast keine Angst davor zu sein wie du bist. Dir ist egal, was die Leute von dir denken. Du warst jahrelang der Freak der Hawkins High und hast einen Scheiß darauf gegeben! Du hast Dustin und Mike die Highschoolzeit um so vieles leichter gemacht! Du wolltest dich für eine Stadt Opfer, die dich hasst, Herrgott nochmal! Du, Eddie Fucking Munson, bist einfach unglaublich!"
Er lächelt verlegen.
"Wow...",sagt er leise.
"Allerdings!",sagst du und stubst ihn an, "Du bist der wohl tollste Mensch, der mir je begegnet ist"
"Okay, okay",sagt er lachend und hebt eine Hand, "Ist ja gut, ich hab's verstanden. Hör auf, sonst werd ich noch rot!"
Du stimmst in sein Lachen mit ein.
"Weißt du, "sagst du als ihr euch wieder beruhigt habt, "Das klingt total dumm, ich weiß, aber schon bevor ich hier gelandet bin, warst du der Mensch, der mir beigebracht hat, das es okay ist, anders zu sein."
"Du hattest ja auch einen Crush auf mich",sagt er zwinkernd.
Du kicherst.
"Ja, hatte ich aber darum geht's gar nicht. Sondern darum, das du mein Comfort Character warst."
"Dein was?",fragt er und reicht dir den Joint. Er ist fast fertig und du ziehst noch ein letztes Mal daran, bevor du ihn vorsichtig im Gras ausdrückst.
"Mein Comfort Character. Ein fiktionaler Charakter, aus einer Serie, einem Film oder einem Buch oder so, mit dem man sich sehr identifiziert und bei dem man sich einfach wohl fühlt. Er vermittelt Sicherheit," erklärst du.
"Und das war ich für dich?"
"Ja",sagst du lächelnd ,"Eigentlich bist du das noch, nur das du jetzt real bist",sagst du und schmunzelst.
"Das ist irgendwie...schön",sagt er und legt einen Arm um dich. Er zieht dich an sich.
Du legst deinen Kopf an seine Schulter und schließt die Augen. Am liebsten würdest du den Moment einfrieren. Für immer hier mit Eddie sitzen. Einfach nur glücklich sein.

Ihr Lieben ❤️ An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön, dass ihr so fleißig meine Geschichte lest 🥰
Da diese Geschichte sich so langsam aber sicher dem Ende neigt (😉), habe ich mich gefragt, ob ihr Interesse hättet, eine Geschichte, entstanden aus meiner Fantasie und aus meiner Feder entsprungen, zu lesen? Lasst mir doch gerne ein Kommentar da😘

Nochmals tausend Dank für eure Unterstützung!❤️🥰