Die eingelegte Gurke

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„Wo warst du nur wieder und WARUM ist es immer wieder dieser Anfangssatz mit dem ich bei dir immer wieder ankommen muss?!" Anderson ist erleichtert als er Elysia sieht und verschränkt dann aber trotzdem die Arme als sie vor ihm steht. Die Werkatze grinst ihn breit an und wirkt komplett entspannt. „Weil Ihr uns so gern habt dass Ihr Euch bei jeder Kleinigkeit Sorgen um uns macht!" Entgeistert erwidert er ihren Blick. „Um Yumiko, Heinkel und Maxwell muss ich mir um einiges weniger Sorgen machen weil sie, wenn sie sich abmelden, auch eine Zeitangabe geben wann sie zurück sind UND sie einhalten!" Ja, sie hat es nicht so mit der Zeit. „Naja... die Uhrzeiten und ich sind wie so entfernte Verwandte, müsst Ihr wissen. Wir kennen uns, wir sehen uns hin und wieder mal, aber meistens sind wir einfach nur weit genug voneinander entfernt um nicht an den jeweils anderen denken zu müssen." Das bekommt hier jeder mit, ist ja nicht so als wäre er der einzige bei dem sie zu spät kommt wenn sie was ausgemacht haben. „Darf ich erfahren wo du dich eigentlich rumgetrieben hast?" Komplett gelassen winkt Elysia ab. „Bei Hans, alles gut." „Ich wusste doch dass du nach nassem Hund gestunken hast." Seufzend nickt sie. „Er musste mich unbedingt ins Wasser schmeißen... er hat auch sein Bad bekommen." Anderson hingegen wirkt ein wenig verwirrt. „Das war das ‚GANZ wichtige' Ding von dem du geredet hast? Der Werwolf?" 

Die Katze zuckt immer noch gelassen mit den Schultern, dass der Paladin jetzt so ein wenig sauer ist, ist ihr eigentlich egal. „Pater Anderson... Schon einmal daran gedacht dass es für ihn nicht so ganz der freie Wille war als Zeuge zu fungieren und ich ihn quasi bitten musste dass er die Wahrheit sagt? Ich schulde ihm was, von dem her..." Als ob sie jetzt einfach rumtönt was der eigentliche Grund war. Manchmal hast du den IQ einer eingelegten Gurke und dann kommst du mir manchmal vor als würdest du alles wissen und geplant haben- machst du das extra? Wenn sie wüsste wie sie dauerhaft so intelligent werden würde, dann hätte sie es schon gemacht. „Ew, ich will nicht wissen wie du das abbezahlst." Elysia dreht den Kopf zu Alucard und sieht ihn von unten nach oben an. „Ich bin keine Dame des horizontalen Gewerbes, danke für diese Implizierung." Im nächsten Moment hat sie die Hände des Paladins an ihren Schultern und er dreht sie zu sich. „Um das jetzt einmal zu unterbrechen, was auch immer ihr zwei immer mit eurem Verhalten habt- Ich habe einen Vorschlag für morgen." Elysia wirkt im ersten Moment perplex, hört dann aber aufmerksam zu. Einen Vorschlag für morgen? Obwohl sie ihn um einen Gefallen bitten wollte? Na mal sehen was es ist. „Wie du weißt ist morgen Freitag, also Fischtag und du bist wieder weg. Ich musste den Blutsauger heute ins Waisenhaus mitnehmen und die Kinder mögen ihn überraschenderweise sehr gern. Morgen muss ich noch einmal hin um etwas abzuklären was ich komplett vergessen habe und da du morgen eh einen Tag zum Rumlaufen und Nichtstun hast, wollte ich Vorschlagen dass ich ihn als Unterhaltung für die Kinder mitnehme und ich dann in Ruhe mit den Schwestern reden kann. Du hast deine Ruhe, er ist unter meiner Aufsicht und er kann noch zu etwas nutze sein." 

Huh, als hätte man das abgesprochen. Ein sehr komischer Zufall... Die Werkatze sieht kurz zu Alucard, blickt dann aber wieder zum Pater und denkt kurz darüber nach. Wenn sie jetzt einfach zusagt, dann ging es ZU einfach und er schöpft Verdacht. „Es ist also rein für die Kinder..." Anderson verschränkt die Arme, hebt leicht das Kinn. „Natürlich, für was sonst? Was implizierst du, Elysia." Die legt nur lächelnd den Kopf schief. „Nichts! Nun gut, vielleicht dachte ich dass Ihr ihm später noch irgendwas drüberzieht, ich konnte ihn bis jetzt nur einmal schlagen." Alexander sieht von ihr zu Alucard und wieder zurück. „Lässt sich einrichten, sonst noch was?" Kopfschüttelnd erwidert sie den Blick. „Nein, nicht wirklich. Kommt mir für morgen ziemlich gelegen, dann muss ich nicht darauf warten dass der mal wach wird oder sonst was und kann gleich abhauen. Irgendwas was ich JETZT noch wissen sollte?" Alucard brummt nur irgendwas unverständliches dass nicht einmal sie verstehen kann und stellt sich neben sie. „Also soll ich jetzt gleich wieder die Seiten wechseln oder will das kleine Kätzchen mit mir die Nacht verbringen?" „Nimm ihn erst einmal, dann habe ich wieder Zeit für mich.", unterbricht Anderson das Nachdenken und winkt ab. Das kann er durchaus wieder gebrauchen, auch wenn die Zeit mit dem Urvampir nicht so anstrengend war wie er eigentlich gedacht hatte. Dennoch hätte er gern wieder ein wenig Zeit für sich selbst und auch muss er wirklich einmal duschen. Und da kann er den Blutsauger nun wirklich nicht gebrauchen!

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