Andere Prioritäten

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Das bekannte Kreischen lässt sie alle nach oben blicken, wobei Elysia die Augen zusammenkneift. „Die Mistviecher tun ganz schön weh...", faucht sie leise, wobei Chiron sie im nächsten Moment ansieht und andeutet ihm zu folgen. Stirnrunzelnd sieht sie zu Hans, was hat der jetzt? „Ich möchte keine Panik verbreiten, aber wenn Lord Lucifer herausfindet dass ihr hier seid, dann haben wir ein Problem." Lord- Oh... Entspannt winkt die Werkatze ab. „Nahh, keine Sorgen. Wenn Lucy auftaucht, dann werden wir sehen wie er reagieren wird wenn er mich sieht." Chiron blickt sie fassungslos an, Lucy? „Elysia, Liebes. Ich möchte unser erstes Date nicht damit verbringen neben dem Fluss zu hocken und dich darin gefoltert zu sehen!" Ein wenig nervös scharrt er mit den Hufen, der Schweif geht unruhig hin und her. „Ich will kein Risiko eingehen, verstehst du? Ich mag dich. Sehr! Ansonsten würde ich kein Date ausmachen. Also wenn du mir bitte den Gefallen tun würdest und mit mir mitkommst? Mir zuliebe." Er wird nicht still sein bevor es so passiert wie er möchte, kann das sein? Hans zieht nur leicht die Augenbrauen hoch, wobei sie nur minimal mit den Schultern zuckt. Ihn nervt es und sie weiß nicht was sie dagegen tun soll. „Elysia, bitte! Beeil dich! Uns läuft die Zeit davon!" Chiron hat komplett vergessen dass Lord Lucifer sich heute auf den Weg macht um mit den Leitern der Ringe und Kreise zu reden, ansonsten hätte er sie schon früher weggeschickt. Aber wenn er rausbekommt dass sich Erdlinge einfach so hier aufhalten, dann wird das nicht gut für ihn ausgehen und noch schlechter für die anderen beiden! Und so ein bisschen fühlt er sich dann doch verantwortlich für diesen verdammten Köter. 

Überrascht zuckt er zusammen als er etwas auf seinem Rücken spürt und dreht seinen Kopf, lächelt aber als er die Werkatze dort erblicken kann. Sie will mit ihm wohl schneller sein, nicht wahr? Hans lehnt ab, zumindest nach ihrer direkten Aufforderung. Elysia sieht ihn aber ein wenig gereizt an. „Hans, schwing deinen Knackarsch hier rauf. Du bist mir vorher zwei Mal zusammengebrochen, ALS OB DU JETZT LAUFEN KANNST!" Die roten Augen gehen von ihr zu Chiron, wieder zu ihr und dann zu ihm. Der lässt das doch eh nie zu. Außerdem kommt er ganz gut allein klar, das geht schon. „Muss ich dich draufheben, oder wie viele Einladungen willst du noch haben? Wir haben kaum noch Zeit und ich vertraue Chiron dass er uns in Sicherheit bringt, okay? Wenn du ihm nicht vertraust..." Sie schnaubt und streckt ihre Hand aus. „Vertrau mir. Kitsch und Klischee, ich weiß! Aber tu es!" Man könnte die Funken in den Augen des Zentauren sehen, als Hans sich dann hinter Elysia auf ihn setzt und sie festhält. Chiron ist es nicht gewohnt dass jemand auf seinem Rücken sitzt, geschweige denn zwei Personen! Aber was man nicht alles tut. „Danke, Chiron.", flüstert Elysia und legt ihre Arme um seinen Bauch, woraufhin die meiste Wut aber wieder verraucht und er nach ein paar Augenblicken der Eingewöhnungszeit auch schon mit Vollgas zu der Hütte galoppiert. Immer mehr dieser komischen Biester finden sich am Himmel ein, wie Aasfresser die wissen dass es bald etwas zu futtern gibt. Man könnte das durchaus als komisches und unheilvolles Omen sehen. Hans sieht immer wieder nach oben, aber keiner der Dinger scheint es auf sie abgesehen zu haben. Noch nicht, wer weiß was da noch auf sie zukommen würde, wenn sie weiterhin an der einen Stelle geblieben wären. 

Vor der Hütte hält Chiron an und beide springen ab, wobei er die Tore öffnet und sie reinwinkt. „Hier rein. Geht nach ganz hinten, links abbiegen, die Tür ganz am Ende des Flures. Da rein und still sein, habt ihr verstanden? Lasst euch von dem Aussehen nicht täuschen, da drin kann man sich verlaufen!", zischt er ihnen zu und schiebt Elysia vorsichtig rein, während er dem Werwolf einen halben Tritt mit einem der Hufe verpasst. Hinter ihnen geht die Tür zu und beide stehen sie in einem hochmodernen Komplex, es sieht fast aus wie ein Anwesen! Nur halt alles ein wenig... größer und für Zentauren ausgelegt. Der Boden ist eine Art weiche Unterlage, aber von einem Teppich weit entfernt. Es sieht aus wie Stein, ist aber um einiges flexibler und wahrscheinlich auch angenehmer für Hufe. Die Werkatze sieht zu ihrem Begleiter und schnalzt mit der Zunge. „Ich hoffe du weißt wie sehr ich da jetzt rausgehen und ihn begrüßen würde, oder?" Ja, aber sie weiß auch dass sie Chirons guten Willen ausnutzen würde, oder? Obwohl... warum nicht. Vielleicht lässt er dann endlich von ihr ab? Aber was ist wenn der Gaul recht hat und der werte Lord ist dann wirklich so drauf wie der denkt dass es passieren würde? Vielleicht sollten sie das Angebot der Sicherheit annehmen und genau deswegen nimmt er ihr Handgelenk und zieht sie sanft, aber bestimmt, hinter sich her.

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