Nur der Bote

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Huh, auf das Klopfen wird nicht reagiert... was jetzt? Hans macht sich Sorgen, will aber nicht einfach abhauen. Es könnte was sein! Langsam öffnet er ihre Tür und streckt den Kopf rein, es ist dunkel und im ersten Moment kann er kaum etwas erkennen. Erleichtert atmet er aus als er ihr gleichmäßiges Atmen hören kann, es klingt ruhig und nicht irgendwie gestresst oder als hätte sie Probleme. Seine Augen wandern durch den Raum, es ist schon fast komisch dass Chiron nicht hier ist. Der lässt sie doch kaum aus den Augen! Aber gut, er hat auch Arbeit der er nachgehen muss. Einerseits würde er wieder gehen wollen, einfach weil es creepy ist wenn irgend ein Typ einfach so mitten im Zimmer rumsteht oder jemanden beobachtet! Andererseits will er sie aber auch nicht allein lassen. Zwar stellt sich die Frage was schon passieren soll, dennoch muss man auch daran denken dass man für Alucard auch in der Hölle war- Es passieren die schrägsten Dinge. Er wird aufmerksam als sie sich in ihrem Bett umdreht und ihn dann mit halb offenen Augen und einem müden Blick ansieht. „Alter... sei froh dass ich dich mag." Gähnend streckt sie sich und setzt sich auf. „Ansonsten hätte ich dich umgebracht. Was ist los? Haben wir einen Notfall? Bin ich schlafgewandelt? Bitte nicht schon wieder..." Das letzte Mal saß sie auf einer Kommode im Zimmer von Heinkel und Yumiko und hatte sie einfach nur angesehen. Der Schreck war für alle heftig. Kopfschüttelnd kommt Hans dann doch in das Zimmer und schließt die Tür. „Ich wollte... nur nach dir sehen. Alles gut." 

Elysia reibt sich mit einem leicht verzogenen Gesicht die Augen und gähnt erneut, bevor sie ihn wieder ansieht. „Es wird wieder, keine Sorge." Neben dem Bett geht er in die Hocke und ist somit ungefähr auf gleicher Augenhöhe mit ihr. „Du sahst scheiße aus." Sie ist zu müde um das irgendwie als Beleidigung aufzufassen. „Ich hab mich auch scheiße gefühlt, Aussehen passt zum Gefühl." Langsam rutscht sie auf die Seite und klopft neben sich auf die Matratze. „Lass uns schlafen, okay? Vielleicht wird's morgen auch einfach vorbei sein." Das bezweifelt der Werwolf, aber er wird diese Einladung ganz sicherlich nicht einfach so abschlagen. Das Rudel schafft es auch ohne ihn. Nickend steht er auf und zieht sich die Schuhe aus, gefolgt von der Hose und dem Shirt. „Schicke Boxer, wenigstens gemütlich?" Amüsiert schmunzelnd nickt er noch einmal und rutscht unter die Decke die sie so ein wenig hochhält. Keiner von beiden bräuchte theoretisch eine Decke oder ein Kissen, aber es ist der Komfort den man gewohnt ist oder ausnutzt. Hans legt sich hinter sie, vergräbt sein Gesicht schon fast an ihrem Nacken und platziert einen leichten Kuss auf die empfindliche Haut. Dafür dreht sich die Werkatze aber zu ihm um und drückt ihr eigenes Gesicht an seine Brust, bevor seine Augenbrauen hochgehen. Hat sie ihn gerade angeknabbert?! Er kann die Zähne immer noch spüren die seine Haut vorsichtig zusammengedrückt hat. Ein leises, amüsiertes Schnauben seinerseits wird hörbar, wobei sie ihn mit ein wenig Herausforderung im Blick ansieht. Der geht's wieder gut. „Ich dachte du wolltest schlafen...?", brummt er und sieht die honigfarbenen Augen aufblitzen. „Werde ich, ich weiß nicht worauf du anspielst." Zwar verdreht er die Augen, zieht aber die Decke noch ein wenig weiter hoch und legt sich richtig hin, man sollte den Schlaf heiligen. Besonders wenn man so krank wie sie ist- Auch wenn das wohl mehr mental ist. 

Die Schicht ist endlich vorbei und nur noch ein letzter Blick, bevor er selbst schlafen gehen wird. Chiron öffnet das Portal und schreitet durch, wobei er die Lippen aufeinanderpresst als er die beiden auf dem Bett sieht. Warum sind sie so vertraut? Ist das so ein Wertier-Ding dass jeder mit jedem so gut auskommt? Er weiß dass sie öfters zusammen irgendwo pennen, aber es wird ihm immer mehr ein Dorn im Auge. Elysia hebt den Kopf und gähnt, bevor sie ihn müde anstarrt. Es sieht nicht so aus als würde sie ihn erkennen, wenn man das jetzt so sagen dürfte. Dann aber rückt sie noch näher an Hans und legt ihre Hand auf den freien Platz. Hä? Was soll er da jetzt? Moment- Er soll da schlafen? MIT dem Köter in einem Bett? Ganz sicher nicht. Aber sie liegt ja zwischen ihnen... Hält das Bett dass eigentlich aus? Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Diese zwei Stimmen kämpfen in seinem Kopf gerade um die Herrschaft und bevor die beiden sich einigen können, setzt sich sein Körper schon in Bewegung und steht neben der sehr menschlichen Schlafstätte. Irgendwie ist er hier nur noch in der Zentaurenform wenn sie es möchte und nutzt sonst die menschliche Form, wie jetzt eben auch. Als sich die Matratze noch einmal senkt und es ein komisches Knacken gibt, wacht Hans dann schlussendlich auch auf und reißt den Kopf alarmiert hoch, sein Blick verfinstert sich als er Chiron auf der anderen Seite von Elysia sieht. Dass der Kerl sie aber nicht allein lassen kann. Wieso ist seine Arbeit so schnell vorbei? Er lässt seinen Kopf wieder auf das Kissen fallen und drückt sie an sich, nur um das non-verbal klarzustellen.

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