Zusammenarbeit

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Das gibt's doch nicht. Jetzt schon? Es ist noch nicht einmal Sonnenuntergang! Der Geruch von Fisch hängt noch in der Luft. Andersons Augen weiten sich und sofort er rast in Richtung des Gebäudes, wobei Alucard ihn schnell einholt und noch schneller in das Zimmer bringt. Er hatte recht. Das Licht, welches durch das Fenster nach draußen schien, war der laufende Fernseher mit irgendeiner Krimiserie. Elysia sitzt auf dem Bett, eingewickelt in ihre Decke und blickt die beiden nur ein wenig genervt an. „Tür." Alexander hingegen setzt sich an den Rand des Bettes und zieht sie zu sich. „Was ist passiert? Du bist NIE um die Uhrzeit an einem Freitag schon zurück!" Kurz sieht sie zu Alucard, sieht dann aber auf die Seite. „Ich... hab scheiße gebaut. Riesige Scheiße. Weil ich- Ich war einfach überfordert und dann hab ich mein Maul nicht halten könnten und Scheiße ist rausgekommen die man nicht einfach auf die Seite schieben kann und- Es fuckt ab, okay?" Der Urvampir merkt erneut dass sie von dem Geruch des Werwolfs trieft, obwohl sie geduscht hatte. Er schaltet den Fernseher aus, das braucht man bei so einem Gespräch nicht. „Soll ich gehen?" Der Schwarzhaarige deutet mit dem Daumen hinter sich, er will sich nirgends einmischen und fragt lieber vorher. Elysia rückt wieder von Alexander weg und setzt sich an das Kopfende des Bettes hin. „Ihr kennt Hans besser als ich... könnt ihr mir helfen?" Die grünen Augen weiten sich noch mehr, hat sie gerade so richtig nach Hilfe gefragt? 

Doch auch Alucard ist perplex und geschockt, DIE fragt IHN nach Hilfe? Nach ein paar Sekunden der Schockstarre schnappt sich Alucard den Stuhl, dreht ihn mit der Lehne nach vorn, setzt sich drauf und sieht sie ernst an. „Schieß los, Kätzchen. Was hast du so verschissen dass Hans sauer auf dich sein sollte." Denn auch wenn sie jetzt nicht SO viel miteinander zu tun hatten, er weiß dass Hans eigentlich sehr abgeneigt ist jemanden sofort zu hassen. Also muss das schon etwas heftiges sein was passiert ist. Anderson, der es einfach hinnimmt dass sich nun auch Alucard um eines seiner Kinder kümmert, steht auf, zieht sich die Schuhe aus und setzt sich, trotz des sehr unheimlichen Knarzens des Betts, neben sie und legt ihr einen Arm um die Schultern. „Du kannst nicht so schlimme Dinge gesagt haben als dass Hans dich hassen würde, dafür ist er nicht gemacht." Elysia sieht skeptisch zu ihm hoch. „Ach ja? Dann hört mal zu was für eine Scheiße ich gemacht habe weil ich Angst vor der Durchführung und den Konsequenzen hatte und weil ich nicht damit umgehen kann. Und vielleicht- Vielleicht ein wenig... Eifersucht." Also gespannt sind die beiden Männer schon, denn so aufgewühlt war sie nicht einmal nachdem Alucard sie umbringen wollte. Und für den Pater ist eine Alarmsirene losgegangen als sie freiwillig nach Hilfe gefragt hat, das macht sie nie. Nicht einmal wenn sie kurz vor dem Verrecken ist. Während Elysia also erzählt, hören beide zu ohne auch nur einen Kommentar abzugeben. Auch Alucard weiß wie wichtig die Sache für sie und somit auch für den Pater ist, unter Umständen schafft er es ein paar der angesammelten Schulden abzuarbeiten. 

„Und woher ich weiß dass er es beschissen aufgenommen hat? Weil ich ein wenig entfernt auf einer kleinen Felsformation aufgetaucht bin, ich wollte mir das noch einmal überlegen und ihm sagen dass mir das zu viel ist! Er hat einen fucking BAUM geboxt und der ist umgekippt bevor er zum Wolf wurde und mit den anderen abgehauen ist! EIN FUCKING BAUM!" Der Urvampir hat die Lippen aufeinander gepresst und seufzt kurz. „Okay, wie ehrlich darf ich sein?" Elysia ist in sich zusammengesunken und lehnt am Paladin. „Scheiß drauf, hau raus." Gut, er versucht es trotzdem so gut es geht ohne Beleidigungen zu sagen. „Das war das beschissenste was du machen kannst, Glückwunsch. Du hast einen Rudelführer mehrfach ziemlich forsch zurückgewiesen der sich auf dich verlassen wollte und dir genug vertraut hat um einen Platz an seiner Seite anzubieten auch wenn du nicht von der gleichen Spezies bist. Du hast ihn selbst in einer komplett neuen Aufgabe allein gelassen, Hans hatte auch noch nie ein Rudel. Er ist genau so ahnungslos wie du, nur ist er ein Wolf. Das ist der einzige Unterschied zwischen euch beiden. Er hatte dich um Hilfe gebeten, wenn auch indirekt, er hatte dir einen Platz an seiner Seite angeboten den du jederzeit wieder verlassen kannst wenn du hierher zurückkehrst, du hast sein Vertrauen missbraucht indem du ihn komplett allein gelassen hast in einer Zeit in der er Hilfe braucht und von der Beziehung zwischen euch beiden, dass da was ist dass will ich nicht bestritten bekommen, will ich erst gar nicht anfangen. Du wärst seine Partnerin geworden, verstehst du das? Sein Mädchen! Und du haust dann einfach ab."

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