Selten dumme Begrüßung

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„Ich kann mich wirklich nicht bewegen, M'Lord!" Entschuldigend sieht Chiron hoch, wobei Lucifer auf die kleine, silberne Katze hinunterblickt. Die schläft auf dem Rücken des Pferdeleibes seiner Wache und deswegen kann er sich angeblich nicht bewegen. Obwohl er ihn kurz brauchen würde um die weitere Anpassung des Rings zu klären und da muss er mitkommen um es sich anzusehen, rein über ein Gespräch geht das leider nicht. „Du kannst nicht aufstehen weil eine Katze auf dir liegt." Chiron will ihm zustimmen, hat aber das Gefühl dass er das irgendwie nicht mag. Seufzend geht Lucifer in die Hocke und streckt seine Hand aus. Der Zentaur sieht mit geweiteten Augen dabei zu, er kann nicht einmal etwas tun wenn es schlimm ausgehen sollte und der Lord ist nicht in der besten Laune! Irritiert sieht er dabei zu wie er ihr über den Kopf streichelt und wie er bis zu ihrem Kinn weitergeht und dort unter dem Kinn krault. Und zum ersten Mal hört er Elysia schnurren, wobei sie ihren Kopf auch ein wenig anhebt damit er besser rankommt. „LUCY! DU WOLLTEST- Oh mein Gott..." Lilith, die eigentlich hergekommen ist um ihren Mann zusammenzuscheißen weil er so lange braucht, kniet sich neben die Liebe ihres Lebens und streicht entzückt durch das silberne Fell. „Chiron, du musst die Katze ein wenig füttern, schau doch mal wie mager sie ist!" 

Der Zentaur sieht zu Lucifer, der erwidert den Blick und sieht dann zu seiner Frau. „Schatz, das ist Elysia. Sie muss nur irgendwie runter von Chiron." Elysia? Katze? Werkatze? Elysia! Seufzend streckt sie beide Hände aus, hebt die Katze hoch und drückt sie an sich. Die Katze blinzelt ein paar Mal perplex, sieht sich um, merkt dass sie bei Lilith ist und kuschelt sich aber an sie. Die Wärme ist extrem angenehm und das Schnurren bleibt, da sie sie weiterhin krault. „So einfach geht das. Können wir jetzt endlich weitermachen?" Lucifer steht schmunzelnd auf und gibt seiner Frau einen Kuss, sie weiß einfach wie man mit so etwas am besten umgeht. Chiron steht ebenfalls auf und streckt sich ein wenig, bevor der Herr der Hölle ein Portal öffnet damit sie zurück in die Hölle können und das am besten noch gemeinsam. Im nächsten Moment geht jedoch die Tür auf und Maxwell tritt ein, der bleibt aber abrupt stehen und sieht die drei an. Chiron, Lucifer und... eine Frau. Sie sieht gut aus, aber er bleibt bei ihr sehr vorsichtig. Sein Blick fällt auf die hörbar schnurrende Katze in den Armen der Frau. „Dürfte ich die Herrschaften erfragen was ihr mit meiner Werkatze macht?" Lilith sieht auf Elysia runter und dann zu Enrico. „Ich wusste nicht dass sie schon in einer Beziehung wäre, ich dachte dass Chiron-" „Er ist sowas wie ihr Chef.", unterbricht Lucifer und Chiron räuspert sich. „Und wenn man es streng sieht was die familiären Strukturen hier angeht, dann ist er auch so etwas wie ihr Adoptivbruder." Das wollte er noch hinzufügen. Maxwell wartet emotionslos auf die Antwort auf die Frage von vorhin, wobei Chiron auf ihn zugeht. „Mach dir keine Sorgen, Mensch. Wir bringen sie wieder zurück und passen auf sie auf. Was soll ihr in den Händen der Höllenleitungen schon passiert?" 

Entgeistert verschränkt Enrico die Arme auf dem Rücken. „Habt ihr genug zu essen und zu trinken unten? Ruhepausen? Sie lag zwei Wochen lang im Koma, sie sollte nicht so weit von einem Arzt entfernt sein." Der Zentaur hebt nur beruhigend die Hände, wobei Lilith sich nun neben Chiron stellt. „Mein Mann wird sich um die körperlichen Bedürfnisse kümmern und was will ein menschlicher Arzt bei einem Wertier machen können?" Irgendwie hat er das Gefühl dass, egal was er sagen würde, es nichts bringen würde und dass die werte Dame vor ihm es nicht zulassen wird dass man mit ihr diskutiert. „Ihr solltet mir vertrauen, Erzbischof Enrico Maxwell. Lilith der Name, um das zu klären. Aber wir müssen wirklich los, die Arbeit ruft!" Mit einem Lächeln neigt sie leicht ihren Kopf und wendet sich dann ab, wobei Chiron leicht nickt. „Wir holen die anderen wieder ab, keine Sorge. Und wir kümmern uns darum dass es keine Probleme gibt!" Mit einem entschuldigenden Lächeln folgt der der Herrin der Unterwelt und tritt durch das Portal, ehe sich das hinter ihm schließt. Enrico steht immer noch so ein wenig perplex in der offenen Tür und wollte eigentlich nur nachsehen wie es ihr geht! Anscheinend geht es ihr gut genug um in die Hölle zu gehen, gut. Gut, gut. Als er nach draußen geht fällt ihm die Formulierung von Chiron wieder ein. ‚-so etwas wie ihr Adoptivbruder.' Ist er das wirklich? Was für ein Bruder würde so mit seiner Schwester umgehen? Hat er sie jemals als Schwester gesehen? Nicht wirklich, sie war, ist und bleibt einfach ein Teil von Iskariot. Ein immer noch neuer Teil von Iskariot und das wird auch so bleiben bis jemand neues dazugestoßen ist! Und selbst dann muss er mal sehen wie das alles später aussehen wird. Sie möge mit Heinkel und Yumiko ein schwesterliches Band haben, aber das ist bei ihm nicht so und er fühlt sich einfach nicht so als wären sie jetzt urplötzlich super Geschwister. Das waren sie noch nie und werden es auch nie wirklich sein.

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