Kapitel 08 | Michael

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Kapitel 08 | Michael

Micha, Noah ist gerade beim Spielen umgeknickt

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Micha, Noah ist gerade beim Spielen umgeknickt. Können wir kurz vorbeikommen und du wirfst einen Blick drauf?

Paula, seine Ex-Schwägerin – sein Bruder und sie hatten sich vor zwei Jahren leider getrennt – schrieb ihm kurz nach seinem Feierabend eine Nachricht, die er gern mit einer Zusage beantwortete. Er freute sich immer, seine beiden Neffen Noah und Killian zu sehen.

Als es eine Stunde später an der Tür klingelte und er öffnete, stürmten die beiden Jungs direkt auf ihn zu, wobei dies bei Noah eher einbeinig hüpfend stattfand. „Onkel Michi!", erklang es im Chor, als die zwei ihn umarmten. „Na, ihr beiden? Noah, was machst du wieder für Sachen?" „Ach, ich hab beim Trampolinspringen nicht aufgepasst", gab dieser verlegen zurück. „Na kommt, geht ihr schon mal vor in den Garten. Ich hole eben noch meine Tasche."

„Onkel Michi, darf ich in den Pool? Biiiiitte." Mit großen Augen sah Killian ihn an. „Natürlich", sagte er und wuschelte ihm durch die Haare. „So, und jetzt zu dir. Zeig mal her." Behutsam zog er Noah den Schuh aus, nahm dessen Fuß in seine Hände und untersuchte den Knöchel. „Ist nichts Wildes. Nur leicht verstaucht. Willst du die Füße vielleicht auch ein bisschen in den Pool halten und dann legte ich dir gleich einen Verband an?" „Au ja!" Micha stütze seinen Neffen auf dem Weg zum Pool und setzte ihn dann dort ab.

„Paula, willst du was trinken?" „Gern, hast du zufällig ein alkoholfreies Radler oder so was da?" „Habe ich." Zwinkernd ging er ins Haus und holte zwei Flaschen aus dem Kühlschrank. „Und, was gibts Neues?" „Versprichst du mir, dass du deinem Bruder erst mal nichts sagst? Ich würde dies, wenn es wirklich ernst wird, gern selber tun." Micha zog eine Augenbraue hoch. „Was ist los?" „Na ja, also, ich habe da jemanden kennengelernt ..." Jetzt schnellten beide seiner Brauen in die Höhe. Abwehrend hob Paule die Hände. „Es ist noch ganz frisch und ich weiß auch nicht, ob es wirklich was wird. Aber na ja ..." Schüchtern lächelnd schob sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Micha fing an, verschwörerisch zu grinsen. „Ok, erzähl mir alles."

Eine Dreiviertelstunde später war Killian abgetrocknet und Noahs Fuß verbunden, als plötzlich die Terrassentür von Thomas aufging und dieser laut fluchte. Irritiert blickten alle ihn an und er ging sofort zurück ins Haus. „Oh, dort wohnt wieder jemand? Ich habe in der Einfahrt geparkt. Ist der deshalb so ausgetickt?" „Keine Ahnung. Eigentlich ist der immer aufdringlich nett." „Warte, ich gehe eben rüber und entschuldige mich." Bevor Michael Paula aufhalten konnte, war sie schon aufgesprungen.

Nach fünf Minuten kam sie tatsächlich mit Tom im Schlepptau zurück. Skeptisch beäugte Micha die beiden, die laut kichernd auf sie zukamen. „Michi, holst du noch eine Flasche für Tom?" „Jawohl, Madam." Er salutierte, holte das verlangte Bier und reichte es wortlos an Thomas weiter.

Einige Zeit unterhielten sie die drei recht zwanglos, bis Tom fragte: „Seid ihr beide ...?" Dabei deutete er mit seiner Flasche zwischen Michael und Paula hin und her. Micha grunzte und Paula lachte herzlich auf. „Nein, definitiv so was von dermaßen ultimativ nein." „Sie ist meine Ex-Schwägerin", klärte Micha den verwirrt dreinblickenden Tom auf.

„Jungs, war nett mit euch. Aber wir müssen jetzt los. Killian, Noah, Abmarsch!" Thomas erhob sich ebenfalls. „Ich werde dann auch wieder. Ich habe gerade Dämmmaterial gekauft. Das wollte ich noch anbringen, dass ich dich nicht mehr mit dem Klavier so nerve." „Brauchst du Hilfe?" Irritiert sah Tom ihn an und stotterte: „Ähm ... also... ja, wenn es wirklich ok für dich ist?" „Ist es." Wobei Micha sich fragte, ob er wirklich wollte, dass er Tom nicht mehr beim Spielen hören konnte ...

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