Kapitel 46 | Michael

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Kapitel 46 | Michael

Micha hielt gerade vor dem Thailänder in ihrer Straße, wo er Ihr Abendessen abholen wollte, als sein Handy klingelte

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Micha hielt gerade vor dem Thailänder in ihrer Straße, wo er Ihr Abendessen abholen wollte, als sein Handy klingelte. Was könnte Tom jetzt von ihm wollen? „Ja, mein Schatz, was gibt's?" „Micha... Ich... Ich liebe..." Thomas' Stimme war nur ein klägliches Flüstern. „Ist alles in Ordnung? Hallo? Tom? Sag doch was!" Panik machte sich in Michael breit. Er ahnte Schlimmes. Sofort startete er wieder den Motor seines Wagens und wählte parallel die Nummer der Zentrale. „Notruf Leitzentrale." „Ingo, hier ist Micha. Bitte schick sofort einen Wagen zu mir nach Hause und verständige die Polizei." „Was ist..." „Sorry, keine Zeit. Tu es einfach, bitte!"

Michael jagte die Straße herunter und hielt mit quietschenden Reifen quer in der Einfahrt. Diese kam eine Gestalt hochgerannt, direkt auf Michas Auto zu und wollte dann daran vorbei. Geistesgegenwärtig öffnete Micha mit Schwung die Autotür und streckte so die Person zu Boden, die ohnmächtig dort liegen blieb.

Er rannte weiter in Toms Haus, wo Licht brannte. Zitternd schaffte er es erst beim dritten Versuch, den Schlüssel ins Schloss zu stecken und die Tür zu öffnen. Aus dem Augenwinkel nahm Michael Blaulicht wahr und drehte den Kopf – die Kollegen der Polizei. „Der Kerl neben meinem Auto ist der Täter", rief er ihnen entgegen, bevor er ins Wohnzimmer sprintete.

Der Anblick, der sich ihm dort bot, war aus seinen schlimmsten Alpträumen entsprungen. Thomas lag ohnmächtig in einer Blutlache am Boden. Michael atmete tief durch, versuchte sich zu konzentrieren und die Lage einzuschätzen. Hatte er Zeit, seine Tasche aus seinem Haus zu holen? Toms Puls war Gott sei Dank recht stabil, so dass er schnell nach drüben hastete.

Wieder in Thomas' Wohnzimmer, schnitt er mit einer Schere dessen Shirt auf. „Oh Gott." Michael schloss kurz die Augen und atmete wieder tief durch. Routiniert behandelte er die Verletzung, die glücklicherweise nicht so schlimm war, wie das viele Blut ihn zunächst hatte vermuten lassen. Er überlegte gerade, wie er als nächstes vorgehen sollte, als Matthias und Claudia ins Zimmer gerannt kamen. „Michael, aus dem Weg, so leid mir das gerade tut. Aber wir übernehmen jetzt. Pack Sachen für ihn ein und fahr uns hinterher." Ergeben nickte Micha und tat, wie ihm aufgetragen.

Später saß er an Toms Bett, hielt dessen Hand und lauschte dessen regelmäßigen Atemzügen. Er war froh, dass es ihm körperlich einigermaßen gut ging. Aber die seelischen Schäden... Ob diese jemals würden heilen können? Aber Michael würde alles in seiner Macht Stehende tun, um Thomas zu unterstützen. Vielleicht würde es ja schon helfen, wenn Tom erfuhr, dass sie den Scheißkerl hatten festnehmen können und dieser nun endlich seine gerechte Strafe bekommen würde. Die Hand, die in seiner lag, zuckte leicht und kurz darauf schlug Thomas die Augen auf.

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