Kapitel 02 | Michael

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Kapitel 02 | Michael

Heute sollten seine neuen Nachbarn einziehen

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Heute sollten seine neuen Nachbarn einziehen. Michael war schon gespannt. Schlimmer als die Meiers konnten sie kaum sein. Die drei Kinder hatten ihn regelmäßig nach einer Nachtschicht im Rettungsdienst wachgehalten. Verständnis, dass man mit so einem Job auch mal Ruhe braucht, hatten die Meiers nicht gehabt. „Kinder sind halt Kinder." Prinzipiell gab er ihnen recht, aber musste es trotzdem immer so klingen, als würde jemand gerade massakriert? Wie es ihnen wohl gefallen würde, wenn sie auf seiner Trage liegen würden und er, total übernächtigt, dann einen Fehler beging?

Egal, die Meiers waren weg und er hatte die große Hoffnung, dass hier nun endlich Ruhe einkehren würde. Umso geschockter war er dann, als ein Flügel über seinen Garten in die Doppelhaushälfte nebenan schwebte. Ein Flügel! Ernsthaft? Das konnte doch nicht wahr sein! Total genervt ging er zur Hecke, die die beiden Grundstücke trennte, und warf einen Blick in den Nachbargarten.

Dort sah er einen gut aussehenden, großen, dunkelhaarigen Mann stehen. Hmmm, nett. Micha schüttelte den Kopf. Solche Gedanken hatten hier jetzt keinen Platz. Derweil wurde der Flügel im oberen Bereich des Hauses abgeladen. Michael nutze die Gelegenheit und betrat den Garten des Nachbarn. Dieser stellte sich direkt vor, aber in Michas Kopf liefen nur noch Horrorfilme mit stundenlanger, nerviger Klaviermusik ab, die ihn um seinen wohlverdienten Schlaf brachten.

Missmutig trat er den Rückzug an. Wahrscheinlich gab es noch mindestens zwei nervige Kinder und eine Frau, die regelmäßig Cocktailpartys im Garten schmiss, die Michaels „Glück" komplettieren würden. Ihm war natürlich von vorn herein klar gewesen, dass in dieser Wohngegend hauptsächlich Familien mit Kindern leben würden, aber er hatte gedacht, dass er damit besser zurechtkäme. Verkaufen wollte er nicht, da er das Haus von der Erbschaft seiner Großmutter finanziert hatte. Daher fühlte es sich wie ein letztes Geschenk von ihr an und ein Verkauf wäre einfach nicht richtig. Also musste er wohl oder übel, da jetzt durch.

Am frühen Abend leg er in seinem Bett, er hatte morgen Frühschicht, und seine Gedanken wanderten wie von selbst wieder zu seinem Nachbarn. Diesen britischen Akzent fand er schon echt sexy. Und diesen Hintern erst ... Verdammt, er konnte doch nicht so über diesen Kerl denken. Aber leider war er genau sein Typ und ... In diesem Moment erklangen die ersten Töne des Flügels und Micha stöhnte genervt auf. Wie sollte das bloß weitergehen?

Als er am nächsten Tag früh wach wurde, stellte er überrascht fest, dass er extrem gut geschlafen hatte. Tatsächlich war er fast sofort, nachdem das Klavierspiel begonnen hatte, eingeschlafen. Ungewöhnlich ... Trotzdem sollte er da noch mal mit – wie hieß er noch? – Tom drüber sprechen, dass das so nicht ging. Da musste sich doch eine Lösung finden lassen.

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