Kapitel 47 | Thomas

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Kapitel 47 | Thomas

Kapitel 47 | Thomas

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„Hey..." Thomas' Hals fühlte sich sehr trocken und wund an, weshalb Michael ihm ein Glas Wasser hinhielt. Der Anblick der so wunderschönen grünen Augen, die ihn mit einem besorgten und doch erleichterten Lächeln ansahen, ließ in Thomas etwas Warmes, Geborgenes aufsteigen. Er war noch hier. Und er lebte!

Nachdem Michael das Glas wieder abgestellt hatte, wagte Thomas es, den Blick auf seine unbekleidete Brust zu legen, wo er den Schmerz gespürt hatte, bevor er ohnmächtig geworden war. Auf das Schlimmste vorbereitet, sah er ein etwa handgroßes Pflaster in Höhe seines Rippenbogens kleben. Offensichtlich hatte der Mistkerl dieses Mal versucht, ihn wirklich zu töten, war aber gescheitert.

„Ich schätze, dass ich noch hier bin, verdanke ich dir, hm?" „Ich habe deine Nachricht bekommen. Und als das Drecksschwein die Auffahrt hochgelaufen ist... Die Polizei hat ihn und du lebst. Das ist alles, was zählt", flüsterte Michael ebenso heiser, wie Thomas' Hals sich anfühlte.

Ganz langsam nahm Tom die Finger seines Liebsten, die noch immer mit seiner Hand verschlungen waren und führte sie zu seinen leicht spröden Lippen. „Danke." „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich..." Liebevoll legte der Musiker seinen Finger auf die Lippen, um Michaels Redefluss zu stoppen, bevor er die Hand in seiner erneut küsste und wieder auf der Matratze ablegte.

„Ich liebe dich...", flüsternd, schmunzelte Thomas kurz, als Michael sich über ihn beugte und ihn küsste, bevor er in gespielter Theatralik seufzte: „Ich schätze, das wird dann Tattoo Nummer zwei." Micha lachte leise und küsste ihn erneut. Einfach nur froh, dass Tom überlebt und offensichtlich seinen Humor nicht verloren hatte.

Doch als Thomas ernster wurde, seine Hand an Michas Wange legte und ihn so drehte, dass er ihm in die Augen sehen konnte, nahm er darin mehr wahr, als nur den Versuch, die Situation mit Humor zu nehmen. Er sah die Verwundbarkeit und auch die Dankbarkeit in den blauen Augen schimmern. „Ich liebe dich, Michael." Und als Micha seine Lippen erneut auf die des Musikers legte, wusste er, diese Liebe war für die Ewigkeit bestimmt. Wie die Sterne über ihren Häusern.

Als Thomas nach drei Tagen das Krankenhaus verlassen durfte, war Michael an seiner Seite. „Bist du ok?", fragte der Rettungssanitäter sanft, als Tom zögerlich seine Haustür aufschloss. Etwas in ihm hatte ein heilloses Chaos und Blut auf dem Boden erwartet, doch alles schien wie vor dem Überfall. Der Teppich, auf dem er gelegen hatte, hatte Micha offensichtlich erneuert, denn Thomas sah das neue Muster und musste schmunzeln. Lauter schwarze Noten auf weißen Grund.

„Ich habe auch neue Schlösser für die Terrassentüren bestellt", sagte der Blonde ruhig, während er die Tasche mit den Sachen seines Liebsten auf dem Bett abstellte. „Danke...", murmelnd, sah sich Thomas im Raum um. Micha hatte ebenfalls einen Schlüsseldienst damit beauftragt, die Schlösser der Haustür zu tauschen. Nur für den Fall, dass der Kerl sich irgendwie einen Zweitschlüssel eingesteckt hatte.

Und dann war da noch eine große Bitte, die Thomas gehabt hatte, als er mit einem Psychologen über das Geschehene gesprochen hatte. In den nächsten Tagen würden sie in ein nahegelegenes Tierheim fahren und sich einen Hund aussuchen, der Thomas dann auch in die Konzerthalle begleiten konnte. Es gab ihm Sicherheit, wenn Michael nicht bei ihm sein konnte.

Am Abend saßen sie zusammengekuschelt auf dem Bett, als Thomas neben sich griff und sein Tablet auf ihre Beine legte. Michael murmelte, dass er jetzt keinen Film schauen, sondern viel lieber weiter kuscheln wollte, worauf sein Geliebter nur lachte und seine Mails aufrief. Dort erschien eine Art Urkunde, die auf Michaels Namen ausgestellt war.

„Sieh mal da hoch", bat Tom und deutete auf das Fenster über ihrem Bett. „Siehst du diesen großen, hellen Stern? Etwa eine Hand breit neben dem Nordstern? Er steht zusammen mit seinem Partner..." Mit etwas Mühe und Thomas' Hilfe fand Michael den kleinen Zwillingsstern. „Der rechte, der gehört dir... Und der linke gehört mir. So sind wir immer zusammen."

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