Kapitel 40 | Michael

458 49 8
                                    

Kapitel 40 | Michael

Jeder Tag mit Thomas war für ihn wie ein wahr gewordener Traum

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Jeder Tag mit Thomas war für ihn wie ein wahr gewordener Traum. Michael freute sich jeden Tag nach Hause zu kommen. Dort wartete Tom, wie selbstverständlich, auf ihn und kochte oft für sie beide. Wenn seine Schicht es zuließ, begleitete Micha ihn zur Philharmonie. Er liebte es, ihm beim Musizieren zuzusehen. Wie seine Hände über die Tasten flogen, diese Leidenschaft, die er beim Spielen ausstrahlte. Michael glaubte, sich jeden Mal, wenn er ihm zusah, sich ein bisschen mehr in ihn zu verlieben.

Am Samstagmorgen kuschelte sich Thomas von hinten an ihn heran. Irgendwie war es zu einer Art Ritual geworden, dass sie den neuen Tag ausgiebig miteinander im Bett begrüßten. Heute jedoch drehte er sich schweren Herzens zu Tom um. „Vorschlag – wir gehen jetzt direkt duschen", Thomas lächelte leicht anzüglich, „gehen dann einkaufen und machen alles für heute Abend fertig. Und wenn wir uns beeilen, haben wir noch Zeit, bevor die anderen hier aufschlagen." „Na, dann komm." Tom griff nach seiner Hand und zog ihn hinter sich her.

Leider zogen sich die Vorbereitungen für ihre kleine Party doch mehr, als sie gehofft hatten. Micha füllte gerade den Kühlschrank mit Getränken, als seine Gedanken wieder zu dieser Situation vorhin im Supermarkt abschweiften. Auf einmal hatte sich Toms Hand fest in seinen Arm gekrallt und er hatte sich dabei hektisch umgesehen. Auf seine Nachfrage hin sagte sein Freund, dass er immer mal wieder an diesem, wie er es selbst nannte, Verfolgungswahn litt. Micha sollte sich keine Sorgen machen.

Doch diese Aussage bewirkte irgendwie genau das Gegenteil. Michael überlegte, wie er Thomas helfen könnte. Oder ob dieser vielleicht sogar professionelle Hilfe benötigte. Er hatte noch nicht gefragt, ob Tom diese nach dem Überfall erhalten hatte. Morgen würde er dies nachholen. Jetzt war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Aber dieses Thema war zu wichtig, um es unter den Tisch zu kehren.

Das Läuten der Türklingel riss ihn aus seinen Überlegungen. Es waren Matthias und seine Frau Simone. Ein Stück hinter ihnen sah er auch schon Claudia und ihre Freundin Isabelle die Einfahrt herunterkommen. „Immer schön, euch zu sehen. Geht durch. Ihr kennt den Weg." Er folgte ihnen und bereitete den Grill vor. Kurze Zeit später traf dann auch noch Conny ein, die sich direkt auf Thomas stürzte, um ihn auszufragen. Michael verdrehte nur die Augen und lachte.

Der ganze Nachmittag und auch der folgende Abend waren ausgelassen. Micha hatte sich zusammen mit Thomas auf einer Liege niedergelassen. Immer wieder streichelten sie sich, warfen sich verliebte Blicke zu und tauschten kleine Küsse aus. Michael bemerkte, wie Conny ihn nach einem dieser Moment ansah und ihre Augen leicht schimmerten. Mit einem Kopfnicken deutete sie ihm an, ihr in die Küche zu folgen.

„Ich wollte dir einfach noch mal sagen, wie sehr ich mich für euch freue. Euch beide so zusammen zu sehen... Ich glaube, ich habe noch nie ein Paar getroffen, dessen Liebe füreinander man ihnen so ansehen kann." „Lass das bloß die anderen draußen nicht hören." Sie lachte und nahm Micha in die Arme. „Danke. Ich bin auch wirklich so dermaßen glücklich. Ich weiß manchmal gar nicht, wohin mit all diesen Glückshormonen." „Komm, lass uns wieder zurückgehen, bevor das hier noch zu rührselig wird."

Es war bereits spät, als Matthias und Simone als Letzte gegangen waren. Thomas räumte gerade die Gläser vom Tisch, als Michael ihn von hinten umarmte. „Warst du eigentlich schon mal nackt in einem Pool baden?" Tom stellte die Gläser ab und drehte sich mit großen Augen zu ihm um. „Äh... nein...", hauchte er, „möchtest du etwa jetzt...?" Michael nickte mit einem schelmischen Grinsen und zog Thomas fest an sich. Leidenschaftlich küsste er den Musiker und schob seine Hände unter dessen Shirt, um es ihm über den Kopf zu ziehen. Nach und nach fiel auch ihre restliche Kleidung bis auf ihre Shorts.

Michael nahm Thomas' Hände und schritt rückwärts zum Pool. Als er die Kante des Beckenrands unter seinen Füßen spürte, stahl sich wieder dieses freche Grinsen auf sein Gesicht. Ruckartig zog er Tom an sich und ließ sich dann mit ihm im Arm nach hinten in den Pool kippen.

Living Next DoorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt