Kapitel 28 | Michael
Und wie der Phönix passte. Sein starker Tom. So etwas sollte niemand erleben müssen. Fest zog er ihn in seine Arme und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. Einige Zeit lagen sie einfach auf dem Sofa und genossen es, sich gegenseitig so nah zu sein. Irgendwann regte sich Thomas, wand sein Gesicht Michael zu und verwickelte ihn in einen zärtlichen Kuss, der schnell hitziger wurde. Tom kletterte auf seinen Schoß und ließ seine Hände über seinen Oberkörper wandern. Gerade, als er ihm sein Shirt über den Kopf ziehen wollte, klingelte Michas Handy.
„Oh Mann, lass es klingeln." „Das geht nicht. Das ist der Ton der Einsatzzentrale. Da muss ich rann gehen." Er stand auf und griff nach seinem Telefon. „Herzog." „Herr Herzog, es gibt eine Massenkarambolage auf der A3. Sind Sie verfügbar?" Sehnsüchtig schaute er zu Thomas und seufzte. „Ja, bin ich." „Sehr gut. Frau Meisner ist bereits unterwegs. Ich gebe durch, dass sie Sie abholen soll. Danke."
Fragend sah Thomas ihn an. „Was ist los?" „Es gibt einen Großeinsatz auf der A3. Ich muss dahin. Tut mir wirklich leid. Ich hatte mir den Abend auch anders vorstellt." Tom stand auf, kam zu ihm herüber und legte ihm eine Hand an die Wange. „Das ist doch überhaupt nicht schlimm. Das ist dein Job. Du wirst gebraucht." „Sehen wir uns morgen?" „Ich gebe abends wieder ein Konzert, aber vorher gern." Er küsste ihn noch einmal und ging dann in seine Haushälfte, um sich fertig zu machen.
Kaum hatte Micha sich umgezogen, klingelte Conny schon an der Tür. „Na komm, die Pflicht ruft." Sie fuhren zum Krankenhaus, um dort in ihren Einsatzwagen umzusteigen. „Und, wobei haben sie dich gestört?", wollte Conny wissen. Ein Lächeln glitt sich über Michaels Lippen. „Ich war bei Tom drüben." „Oh je, habt ihr euch wieder gestritten?" „Eher nicht, nein. Genau genommen hatten wir uns gerade geküsst. Verdammt, Conny, schau auf die Straße." „Bitte was?" „Naja, wir haben die letzte Nacht zusammen verbracht. Und er mag mich auch, also..." So erzählte er seiner Freundin, was in den letzten Stunden passiert war. „Ich freue mich so für dich. Halte diese schönen Gedanken im Kopf. Wer weiß, was uns da gleich erwartet."
Der Unfall war schlimm. Ein Reisebus war mit mehreren Fahrzeugen zusammengestoßen und es gab viele Verletzte zu versorgen. Viele Stunden kümmerten sie sich um leichtere und schwerere Wunden, fuhren Patienten ins Krankenhaus und dann wieder zur Unfallstelle. Um drei Uhr hatten sie endlich alle versorgt und machten sie auf dem Heimweg. Michael holte sein Handy aus der Tasche und war überrascht, dass er eine Nachricht von einer unbekannten Nummer hatte.
Hey, ich habe mir von Matthias deine Nummer geben lassen. Ich kann nicht bis morgen warten. Ich würde mich freuen, wenn du zu mir kommst, sobald du wieder da bist. Egal wie spät es ist! Ich habe dir meinen Ersatzschüssel unter den großen Blumentopf neben deiner Terrassentür gelegt.
Tom 😚
Er las die Nachricht ein zweites Mal und sein Grinsen wurde breiter. Sein Bauch fing an zu kribbeln und seine Wangen wurden rot. „Mann, ich will das auch", sagte Conny mit einem Lächeln. Kaum war er zuhause, sprang er schnell unter die Dusche und holte dann den Schlüssel.
Mit nervösen Fingern schloss er auf und betrat Toms dunkles Haus. Wo war noch mal das Schlafzimmer? Da war die Treppe nach oben. Er öffnete die Schlafzimmertür und ging hinein. Das Mondlicht fiel durch das Dachfenster auf Thomas' schönes Gesicht. Michael hockte sich vor ihn und betrachtete kurz den schlafenden Mann. Er unterdrückte ein verliebtes Seufzen, ging um das Bett herum und rutschte an Thomas heran.
Dieser regte sich leicht und beugte sich dann zu ihm. Er lächelte ihn an und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich wieder drehte, Michaels Arme um sich legte und ihre Finger miteinander verschränkte. Michas Gedanken waren noch etwas aufgewühlt, aber Toms Geruch, der ihn einhüllte, der warme Körper in seinen Armen und dessen regelmäßige Atemzüge sorgten dafür, dass er auch langsam müde wurde und dann einschlief.
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Living Next Door
RomanceAus persönlichen Gründen kehrt Thomas London den Rücken und zieht nach Köln in eine Reihenhaushälfte. Bereits kurz darauf trifft er auf seinen attraktiven, aber anscheinend immer mies gelaunten Nachbarn Michael. Die Missverständnisse häufen sich und...