Kapitel 11 | Thomas

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Kapitel 11 | Thomas

Von „Es hätte eine schöne Nachbarschaft werden können" zu „Leck mich am Arsch" in weniger als einer Stunde

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Von „Es hätte eine schöne Nachbarschaft werden können" zu „Leck mich am Arsch" in weniger als einer Stunde. Völlig irritiert sah Tom dem Rettungssanitäter nach, als dieser nahezu aus seinem Haus flüchtete. Noch vor wenigen Minuten hatte sich Thomas wirklich wohlgefühlt. Die warmen grünen Augen hatten ihn angesehen und wenn Tom ehrlich war, der blonde Wuschelkopf hatte es ihm wirklich angetan. Sein Lachen hatte etwas Anziehendes und wenn Michael ihn aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, hatte es in Toms Bauch seltsam gekribbelt. Seit Jahren hatte er sich in Gegenwart eines anderen Mannes nicht mehr so wohlgefühlt.

Und dann „Bumm"! Als hätte er sich verbrannt, war Micha aufgesprungen und über die Hecke zurück in sein Haus gesprungen. Das Essen in der Hand und seine Laune gleich mit. „Leck mich doch", knurrend, deckte Thomas den Tisch ab und ging zurück in das plötzlich sehr leer wirkende Atelier.

Der Mond stand genau über seinem Fenster und warf ein weiches Licht auf die Matratze. Plötzlich keinen Hunger mehr verspürend, stellte er das wirklich gute Pad Thai auf den Tisch und warf sich frustriert auf das Bett. Das Lächeln seines bescheuerten Nachbarn wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Diese schönen grünen Augen, die ihn immer wieder gemustert hatten. Das leise Lachen, als er ihn bei seinem ersten Bissen beobachtet hatte.

„Ach fuck!", fluchend, warf er den Kopf in das Kissen und sah in die Sterne über sich. Seine Lenden spannten und auch ohne an sich herunterzublicken, war ihm klar, dass er gerade sehr erregt war. Etwas, das er seit... dem Überfall nicht mehr so empfunden hatte. Der Grund, warum seine letzte Beziehung ziemlich krachend in die Brüche gegangen war. Tief durchatmend sah er in den Himmel und wusste, so schnell würde seine Frustration nicht verschwinden. Also blieb ihm nur das Einzige, das ihn immer beruhigt hatte. Das Einzige, dass immer für ihn da gewesen war – seine Musik.

Mit einem lauten Seufzen erhob er sich, setzte sich an seinen Flügel und begann zu spielen. Was zunächst als leichte Fingerübung begann, wurde bald zu einem richtigen Sturm auf den Tasten. Er improvisierte, spielte sich den Frust von der Seele und stoppte nach gut einer Stunde nach Luft ringend schließlich halbwegs beruhigt. Wenn da nur nicht dieser verfluchte Ständer wäre, der sich einfach nicht abregen wollte. Was war in dem Essen gewesen? Viagra?

Unbeholfen beginnend sich selbst Linderung zu verschaffen, lehnte er schließlich nach einem mehr als holprigen Höhepunkt an der Wand seines Bades und fluchte leise vor sich hin. Vielleicht wurde es Zeit für eine Stunde Entspannung der besonderen Art. Mal sehen, was das Internet so hergab.

Am nächsten Morgen war Toms Laune noch immer ziemlich auf dem Gefrierpunkt. Wirklich geschlafen hatte er nicht, zu viele Bilder in seinem Kopf, die er einfach nicht ertrug. Zusammen mit der überstürzten Aktion seines Nachbarn, der Tatsache, dass heute seine Möbel geliefert werden würden und er massive Kopfschmerzen hatte, war der Tag quasi schon gelaufen. Einzig und allein der Termin mit David, einem Sexdate, das er gestern noch über eine Plattform ausgemacht hatte, schien irgendwie ein Lichtblick zu sein. Sein letzter Sex war definitiv zu lange her.

„Hey, du musst Tom sein." „David..." Der Musiker hatte nicht die geringste Ahnung, ob das der echte Name seines Dates war oder nicht, aber im Grunde war das auch egal. Er wollte keine Gefühle, er wollte Sex. Gefühle waren... schmerzhaft. „Gehen wir noch wohin, oder kommen wir gleich zur Sache?" Das eindeutige Lächeln des großgewachsenen Blonden mit den dunklen Augen und dem Adoniskörper, der nur in einem weißen Shirt und Jeans steckte, ließ Tom schmunzeln.

„Ich denke, wir bleiben hier." „Ok, wohin hättest du mich gern?" Alles in Tom schrie nach seinem Bett, doch irgendwie kam ihn das auch sehr falsch vor. „Hier, ich denke, das Sofa ist groß genug." Und das war es. Eine wahrhaft riesige Sitzlandschaft, die sich um den Fernseher in einer Art U-Form schlang. Breit genug, so dass man an jedem Platz bequem liegen konnte.

„Cool. Bist du gerade erst eingezogen?" „Nicht reden." Scheinbar war das für David völlig in Ordnung, denn das Nächste, was Tom spürte, waren Hände, die über seinen Körper streichelten. Thomas schob das enge, weiße Shirt über Davids Kopf, massierte die stahlharten Muskeln darunter und stöhnte auf, als Davids Hände bei ihm das gleiche taten.

Mit kundigen Fingern war bereits binnen weniger Minuten Toms Shirt und seine Jeans verschwunden und seine Shorts wurde langsam heruntergezogen. Davids Schwanz war hart, dick und ziemlich ansehnlich. Genau das, was Tom jetzt brauchte. In einer fließenden Bewegung hatte er das Kondom über das pralle Fleisch geschoben und begann daran zu saugen, als würde sein Leben davon abhängen. David schien die Behandlung sehr zu gefallen, denn sein Stöhnen klang alles andere als gespielt.

Immer wieder begann er sich in den Mund des Musikers zu stoßen, bis er sich ihm entzog und grinste, dass Tom nun dran sei. „Wie willst du es?" „Fick mich einfach, ok?"

„Wenn du das sagst...", grinste der Blonde und drückte Thomas in die Sitzfläche, den Hintern nach oben. In flinken, geübten Griffen löste er den äußeren Ringmuskel, bevor er schließlich tiefer glitt und begann, Tom mit seinen Fingern schier um den Verstand zu bringen.

Die Sonne stand so hell ins Wohnzimmer, dass Tom irgendwann knurrte: „Lass uns den Raum wechseln, ok?" „Was immer du willst." Sie gingen in den Wohnbereich vor der Terrasse und als Tom die Reste der Malerunterlange sah, kam ihm eine Idee. „Hier ist in Ordnung." „Ok", grinste David, und wenn er irritiert war, so zeigte er es nicht. Im nächsten Moment lehnte David Tom gegen die Wand und begann sich in ihn zu schieben. Und das war der Moment, wo Thomas völlig den Kopf ausschaltete.

Harte Stöße, die ihn auf eine Ebene schickten, wo nur Lust und Stöhnen wirklich wichtig waren. Abschalten, was da in seinem Kopf auch immer tobte. Und David schien es ebenso zu genießen, wie er es tat. Immer und immer wieder hörte Tom, wie sein Date ihm schwor, dass er sich so gut anfühlen würde. Eigentlich bereits zu viel Gerede, wenn es nach ihm ging, doch schaffte er es, sich einfach nur auf die Lust zu konzentrieren, die sich immer weiter steigerte.

„Ok, jetzt will ich dich kommen hören!" Mit seiner großen Hand an Toms Schwanz pumpend, begann David den Winkel zu ändern und ihn damit in selten erreichte Höhen zu bringen. „Oh Fuck!", schreiend, kam Tom durch die Doppelstimulation und ließ mit seinem Kopf gegen die Wand gelehnt zu, dass David seine letzten Stöße machte und schließlich ebenfalls kam.

Abwartend drehte Thomas den Kopf und sah gerade noch im Augenwinkel, wie Michaels Körper aus seinem Blickfeld verschwand. Offensichtlich hatte er gesehen, was hier gerade passiert war. Und wenn schon!

Noch in diesem feinen Dämmerzustand schwebend, den guter Sex nun mal mit sich brachte, sah er zu, wie David sich das Gummi abzog und ins Bad ging, um sich zu reinigen. „Das war gut", schmunzelte er, mit seiner Hand über Toms Oberarm streichelnd. „Lass uns das bei Gelegenheit mal wiederholen." Du redest zu viel, dachte Tom. „Ist eine Überlegung wert", sagte er ausweichend und lächelte, „ich melde mich bei dir."

Etwas in Davids Blick verriet, dass der Blonde dachte, Tom sei irgendeiner dieser ausgehungerten Familienväter, die nach einem richtigen Schwanz gierten und er ließ ihn gern in diesem Glauben. „Man sieht sich." „Sicher." Er brachte David zur Tür und wartete, während der blonde Hüne die Auffahrt entlangging. Und wenn er sich nicht täuschte, sah Michael das auch.

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