Epilog

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Epilog

„Mann, Mo, nicht jetzt!" Lachend versuchte Micha den Schäferhundmischling, der gerade um seine Beine wuselte, dazu zu bringen, von ihm abzulassen

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„Mann, Mo, nicht jetzt!" Lachend versuchte Micha den Schäferhundmischling, der gerade um seine Beine wuselte, dazu zu bringen, von ihm abzulassen. Seit sechs Monaten war Mozart jetzt bei ihnen und es war definitiv eine gute Entscheidung gewesen. Erst war Michael nicht ganz sicher gewesen, ob ein Hund aus dem Tierheim das Richtige für sie wäre. Aber als Tom und Mozart sich das erste Mal gesehen hatten, war es quasi Liebe auf den ersten Blick gewesen. Dagegen war selbst Micha nicht angekommen.

Und jetzt stand er hier und räumte seine Küche aus. Eigentlich verbrachten sie eh die meiste Zeit bei Thomas. So war es einfach die logische Konsequenz gewesen, dass Micha früher oder später ganz bei ihm einzog. Seine Haushälfte zu verkaufen hätte er aber nicht übers Herz gebracht. Schließlich hatte er diese von Omas Erbe bezahlt. Daher freute er sich umso mehr, dass hier bald Conny und Kim zur Miete einziehen würden. Es war schön, dass seine Freundin auch endlich jemanden gefunden hatte, der sich glücklich machte.

Später lagen Tom und Micha zusammen in ihrem Bett und schauten in den Sternenhimmel, Mozart am Fußende schlummernd. „Sag mal, was ist eigentlich los mit dir? Du bist den ganzen Tag schon so durch den Wind." Fragend sah Micha seinen Liebsten an. Thomas räusperte sich und stand auf. „Ich habe da was für dich..."

Thomas' Herz schlug ihm bis zum Hals. Seit Tagen hatte er jede freie Minute gedanklich und am Flügel damit verbracht, die Symphonie fertig zu stellen, die ihm seit Wochen nicht aus dem Kopf ging. Es war etwas ganz Privates. Eine Melodie, die so intim und so speziell war, dass Thomas sie bisher nur alleine gespielt hatte. Noch niemand außer ihm und Mozart hatten diese Melodie bisher gehört.

Tief durchatmend erhob er sich vom Bett und ging zu seinem Flügel. Die Erinnerungen an ihren intimen Moment auf dem spiegelglanzpolierten Holz ließ ihn schmunzeln und legte eine leichte Verlegenheit auf seine Wangen, als er sich auf den kleinen Hocker setzte und die Tastenklappe öffnete.

Niemals im Leben hatte er für eine Person soviel empfunden wie für Michael. Und tief in seinem Inneren wusste er, er würde auch für niemand anderen jemals so empfinden können wie für den blonden Wuschelkopf, der mit sichtlich nervösem, und doch interessiertem Blick ihm zugewandt unter dem Sternenzelt saß.

„Ich nenne es ‚Liebe eines Sterns'...", flüsterte Thomas, nicht wagend, seinen Geliebten länger als eine Sekunde anzusehen. Dann legte er seine Finger auf die Tasten und begann zu spielen. Zunächst ein hektischer, zorniger Auftakt, der schließlich in einer kurzen, hängenden Note in der Luft schwebte.

Die Erinnerung an ihre ersten Begegnungen, die Missverständnisse und dann ihr Kuss, wurde die Melodie leichter, harmonischer und mit sanften Untertönen untermalt immer zärtlicher. Gediegene Klänge wechselten sich mit kurzen schnellen Einlagen ab, nur um schließlich in einem immer langsamer, sanfter und leiser werdenden Ton zu verklingen.

Erneut zittrig durchatmend drehte sich Thomas nun endlich um und sah einen ergriffenen Michael auf der Kante des Bettes sitzen. Seine wundervollen grünen Augen schimmerten und für einen Moment sah Tom, wie seinem Geliebten eine kleine Träne die Wange herunterlief. Mit einem sanften Lächeln ging der Schwarzhaarige vor Michael in die Knie und nahm dessen Hände in seine.

„Mein Stern. Meine Liebe, meine Hoffnung... Verloren geglaubtes Puzzlestück meines Herzens. Du hast mich gerettet. Nicht nur physisch, auch mental und... Ja, auf allen anderen Ebenen auch. Ich weiß, es sind erst ein paar Monate, in denen wir unser Leben miteinander teilen, doch kann ich mir keine Sekunde der Zukunft mehr ohne dich darin vorstellen. Und wenn ich ehrlich bin, ich möchte das auch gar nicht. Deshalb... Deshalb möchte ich dich heute fragen: Kannst du dir vorstellen... Ich meine..." Einen zittrigen Atemzug nehmend, suchte Thomas Michaels Blick und flüsterte: „Willst du mich heiraten?"

Im ersten Moment ungläubig, schluckte der Blonde hart. Die Musik, Thomas' Worte, das alles war so unglaublich viel! Er glaubte, sein Herz gegen die Rippen schlagen zu spüren, als er mühsam versuchte, ein klares Wort aus seiner Kehle zu pressen. „Ja...", hauchte er kaum hörbar und nickte zur Bestätigung, damit Thomas das kleine, aber so wichtige Wort auch hören konnte. „Ja, Tom... Ich will dich heiraten!"

Mit einem überglücklichen Aufschrei griff der Musiker seinen Liebsten bei der Hüfte und hob ihn ein Stück an, bevor sie krachend auf das Bett fielen. Mozart bellte protestierend, leckte dann aber begeistert den beiden Männern durch die Gesichter, die sich lachend zwischen seinen Attacken küssten. Über ihnen löste sich eine Sternschnuppe, glitt einmal von links nach rechts durch das kleine Fenster. Den Wunsch einfangend, dass diese Liebe so ewig sein würde, wie die Sterne, die über ihnen strahlten.

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