Prolog

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"Seid Ihr sie los geworden?", fragte ich meinen Meister durch unseren Funkkanal.
Wir waren mitten in einer Schlacht und versuchten die Separatisten aus der Luft zurückzuschlagen. Kaum hatten wir uns in die Schlacht gestürzt, wurden wir von einer Rakete mit Buzz Droiden angegriffen. Oder besser gesagt sie hatten meinen Meister erwischt.
Einige der Buzz Droiden klebten an  seinem Jäger fest uns fraßen sich durch das Metall. Sein Jäger hatte bereits angefangen zu qualmen, aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte meldete er sich über Funk zurück.
"Ich bin sie los geworden", meldete er mir.
"Wirklich?", fragte ich skeptisch nach, "Euer Jäger qualmt, Meister, seid Ihr Euch sicher, dass Ihr alle erwischt habt?"
Prompt kam seine Antwort zurück. Inzwischen waren wir etwas abseits der Schlacht und flogen tiefer über die Baumwipfel des Waldes.
"Keine Sorge, Snips... Nur ein paar technische Probleme. Flieg zurück zum Schlachtfeld und kümmere dich um die Blechbüchsen. Ich komme sobald ich die Fehler behoben habe", befahl seine verzerrte Stimme durch den Funk.
"Schon auf dem Weg, Meister", bestätigte ich und drehte meinen Jäger ab.
Die Schlacht war in vollem Gange, aber unsere Jungs hatten gute Arbeit geleistet. Es würde nicht lange dauern den Widerstand der Separatisten zu zerschlagen.

Ich sollte recht behalten. Kaum hatten wir die erste Welle an Droiden vom Himmel geholt, gingen ihnen die Blechbüchsen aus.
Sie traten den Rückzug an, bevor die Sonne unterging. Ich schoss gerade auf einen weiteren feindlichen Jäger, welcher in einer Schuttwolke explodierte, als ich einen Funkspruch unseres Kreuzers empfing.
"Commander Tano, könnt Ihr mich hören?", sprach die Stimme des Admirals zu mir.
"Klar und deutlich, Admiral Yularen. Die Separatisten ziehen sich zurück. Der Kampf ist für uns gewonnen. Ich werde die ersten Truppen wieder zu Euch hoch schicken", gab ich sofort eine Lagemeldung durch.
"Verstanden, Commander. Allerdings haben wir soeben ein Notsignal von einem unserer Jäger empfangen, es handelt sich um Skywalker. Was ist da unten schon wieder passiert? Ich übermittle Euch die Koordinaten des Notsignals."
Sofort beschlich mich ein ungutes Gefühl. Anakin hatte behauptet er würde während der Schlacht wieder dazustoßen, aber er war nicht aufgetaucht.
Prompt plopten die Koordinaten des Notsignals auf meinem Display auf.
"Wir wurden von Buzz Droiden angegriffen, Meister Skywalker hat es schlimmer erwischt als mich. Ich werde sofort nachschauen was da los ist und erstatte Euch Bericht", erklärte ich, noch während ich meinen Jäger abdrehte in Richtung der Koordinaten.
"In Ordnung, Commander", mit den Worten wollte er die Übertragung beenden, aber ich hielt ihn noch einmal auf.
"Bitte schickt ein Medi Shuttel zu den Koordinaten, ich habe da ein ungutes Gefühl", bat ich Yularen.
"Natürlich, Commander", bestätigte er mir.
Ich wusste er würde mir in dieser Sache vertrauen, denn sowohl ich als auch Anakin spürten Dinge in der Macht, die er nicht verstand. Oftmals lagen wir mit unseren Vermutungen richtig, besonders wenn es den jeweils anderen von uns betraf. Dem war vermutlich unsere enge Bindung in der Macht zu verdanken. Auch in diesem Fall lag mir dieses ungute Gefühl wie ein Stein im Magen.
Ich befahl Rex unsere Truppen ebenfalls abzuziehen und zum Kreuzer zurückzukehren. Er selbst sollte mir zu Anakins Notsignal folgen sobald er konnte.
Die Absturzstelle war nicht schwer ausfindig zu machen. Eine riesige Rauchwolke stieg zwischen den Bäumen des Waldes auf.
Ich steuerte direkt die Absturzstelle an und landete auf einer nahegelegenen Lichtung.
Kaum hatte ich die Triebwerke abgestellt, war ich bereits aus dem Jäger gesprungen und rannte durch das Gestrüpp auf die Absturzstelle zu.
Auf dem Weg dorthin versuchte ich ihn durch die Macht zu erreichen, aber ich kam nicht durch. Dennoch spürte ich, dass er am Leben war.
Er ist nicht tot.
Er ist nicht tot.
Immer und immer wieder wiederholte ich diese Worte in Gedanken, bis mich der Anblick des zerstörten Jägers anhalten ließ.
Irgendwo unter dem Jäger hatte etwas angefangen zu brennen. Durch den Qualm konnte ich erkennen, dass das Cockpit noch immer geschlossen war, also musste er sich noch dort drin befinden. R2 steckte ebenfalls noch im Jäger, aber er piepe aufgeregt als er mich erkannte.
Der kleine Droide piepte irgendetwas davon, dass Anakin sich nicht rührte.
"Bewusstlos?", fragte ich R2 noch einmal, als ich mich bereits durch den beißenden Qualm kämpfte um zum Cockpit zu gelangen. Tatsächlich sah ich durch die Scheibe meinen Meister, welcher regungslos und mit hängendem Kopf noch immer im Sitz saß.
Mit einem einzigen Hieb meines Lichtschwertes öffnete ich das verklemmte Cockpit. Sofort zog Rauch in die kleine Kabine und ich beeilte mich diesen Sturkopft dort mit all meiner Kraft raus zu hieven.
Ich packte ihn unter den Armen und sprang mit einem einzigen Machtsprung vom Jäger. Wir landeten sicher im weichen Gras, als R2 es ebenfalls schaffte sich aus dem Wrack zu befreien.
Sofort versuchte ich Anakin aufzuwecken, aber etwas stimmte nicht.
Ich legte meine Hand auf seine Brust und meine Befürchtung bestätigte sich.
Er atmete nicht!
"R2! Stelle sofort eine Verbindung zu Rex her!", rief ich panisch, während ich beide Hände auf die Brust meines Meisters legte. Rhythmisch begann ich auf seine Brust zu drücken um sein Herz somit weiterarbeiten zu lassen.
Ich war so darauf fixiert, den Rhythmus beizubehalten, dass ich beinahe aus dem Takt geriet, als ich Rex' verzerrte Stimme durch den Funk hörte.
"Rex! Komm sofort zur Absturzstelle und bring ein paar deiner Männer mit! Sofort!", befahl ich atemlos.
"Ja, Commander, wir sind gleich bei Euch", bestätigte er mir.
Mehr brauchte ich nicht zu sagen, außerdem fehlte mir die Kraft dazu weitere Befehle durchzugeben. Das Medi Shuttel war ebenfalls auf dem Weg hierher, also sollten sie nicht lange brauchen.
Für einen Augenblick war ich unaufmerksam. Ein leises Knacken war zu hören, aber Anakin rührte sich noch immer nicht. Allerdings fiel mir das Drücken auf seinem Brustkorb nun leichter als zuvor.
Ich hatte ihm eine Rippe gebrochen.
Gequält schloss ich für einen Moment die Augen.
Schließlich riss ich mich wieder zusammen. Lieber ein paar gebrochene Rippen, als das er stirbt.
Inzwischen lief mir der Schweiß von der Stirn und mein Atem ging schwer. Es fühlte sich an, als wäre eine Ewigkeit vergangen, bis ich endlich laute Rufe aus dem Wald hörte, welche näher kamen.
"Hier drüben!", rief ich laut mit atemloser Stimme. Aber ich hörte nicht auf weiter zu drücken. Ich wusste, wenn ich hier unterbrach, könnte er sterben.
"Commander!", vier Klone, darunter Rex, brachen aus dem Dickicht.
Sie erkannten die Situation sofort. Fives kniete sich mir gegenüber auf Anakins andere Seite und riss seinen Helm vom Kopf.
"Ich übernehme", erklärte er und ich ließ ihn gewähren.
Fives drückte weiter auf Anakins Brustkorb und ich stand schwankend auf. Ich durfte vor den Männern nicht zusammenbrechen. Ich war nun ihre Vorgesetzte, wenn Anakin...
Ich verbot mir darüber nachzudenken.
Rex kam direkt zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter als ich mir die Schweißperlen von der Stirn wischte.
"Was ist passiert?"
....

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