kein Zuhause

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Wir liefen einige Straßen weiter, bis mich meine Begleitung in eine Gasse zog. Er drängte mich gegen eine Wand, aber ich beschwerte mich nicht. Freiwillig gab ich nach und genoss seine heißen Lippen auf meiner Haut. Ich ließ den Kopf gegen die Wand zurückfallen und schloss die Augen, während ich meine Hände in seinen Haaren vergrub. Meine Begleitung hauchte sanfte Küsse auf meinen Hals. Ein angenehmer Schauer rieselte über meinen Rücken und mein Kopf fühlte sich noch immer etwas schwammig an.
"Hey! Finger weg von ihr!"
Genervt stöhnte ich auf und richtete mich auf als meine Begleitung sich zu der störenden Stimme umdrehte.
Anakin betrat die Gasse und blieb vor meinem Date stehen.
"Verschwinde und vergiss was hier passiert ist", murmelte Anakin unter Anwendung der Macht.
Ohne sich noch einmal um zu drehen verschwand mein Date aus der Gasse und ließ mich mit Anakin allein.
"Kannst du mir erklären was das soll!?", rief Anakin aufgebracht, aber ich verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei versuchte ich einen der beiden Anakins vor mir zu fixieren.
"Was wollt Ihr?", stellte ich eine Gegenfrage.
Anakin riss verblüfft die Augen auf. "Bist du... betrunken?", fragte er fassungslos.
Ich starrte genervt zum Himmel hinauf, damit sich diese Gasse aufhörte zu drehen, aber es funktionierte nicht wirklich.
"Ich wüsste nicht, was Euch das angeht", murmelte ich abweisend. Anakin raufte sich die Haare und atmete tief durch.
"Verdammt, Snips. Komm mit, ich bringe dich zurück nach Hause", er streckte die Hand nach mir aus, aber ich zögerte.
"Ich will nicht zurück", antwortete ich unsicher und sah ihn an.
Wieder seufzte er, als er zu mir kam, mir eine Hand auf den Rücken legte und mich sanft aus der Gasse führte.
"Na schön, dann bleibst du diese Nacht bei mir."
Er schien mich nicht zu verstehen. Der Tempel war nicht mehr mein Zuhause, aber ich widersprach nicht und folgte ihm.
Er brachte mich zu einem Speeder der in der Nähe der Klonbar geparkt war. Grummelnd setzte ich mich hinter ihn, nachdem er aufgestiegen war. Anakin stellte sicher, dass ich mich bei ihm festhielt, bevor er los fuhr.
Die vorbeiziehende Stadt nahm ich kaum wahr. Viel zu präsent war der warme Körper vor mir an dem ich mich festklammerte.
Meine Arme waren um seine Mitte geschlungen und mein Kopf ruhte an seiner Schulter.
Ohne groß darüber nachzudenken schickte ich meine Hände auf Wanderschaft. Sie fuhren langsam Anakins Bauch hinab. Noch ein Stück weiter und mein kleiner Finger berührte bereits seinen Oberschenkel. Mein Herz raste in der Brust und ich war seltsam atemlos. Aber egal wie gefährlich tief meine Hände in diesem Moment waren, Anakin hielt mich nicht auf, obwohl er es zweifellos bemerkte und mich aufhalten könnte.
Bevor ich weiter über seine Reaktion nachdenken konnte, erreichten wir den Tempel.
Anakin parkte den Speeder in der Nähe des Haupteingangs und führte mich schließlich hinein. Alles war stockdunkel. Immerhin war es mitten in der Nacht. Wir begegneten niemanden, selbst die Tempelwachen waren wie immer stille Statuen. Schweigend gingen wir nebeneinander her. Dabei bemerkte selbst mein benebeltes Hirn, dass er näher neben mir ging als üblich.
Hatte er mich einfach nur vermisst und suchte meine Nähe oder steckte etwas anderes dahinter?
Ich bezweifelte, dass es eine gute Idee war, die Nacht bei ihm zu verbringen, aber mein von Alkohol umnebeltes Hirn war gerade alles andere als zurechnungsfähig.
Daher ließ ich mich widerstandslos in sein Quartier führen. Als ich mich zu ihm umdrehte, schloss sich die Tür und tauchte uns in Dunkelheit.
Anakin kam näher, seine Augen funkelten in den Lichtern der nächtlichten Stadt.
"Also...", begann er leise und drängte mich immer weiter zurück. Seinen Blick hatte er starr auf meine Augen gerichtet und ich konnte es einfach nicht verhindern, dass mein Verstand in seiner Nähe aussetzte.
Als ich mit dem Rücken gegen eine Wand stieß, begann mein Herz zu rasen.
Anakin stützte seine Hände neben meinem Kopf ab und lehnte sich vor.
"Was war das in der Gasse? Seit wann lässt du dich mit solchen Leuten ein?", brummte er verärgert.
Nun war er mir so nahe, dass ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.
Als ich nicht antwortete, ließ er eine Hand sinken und legte sie auf meine Hüfte. Mir stockte der Atem. Noch nie hatte er mich so berührt, aber es war alles andere als unangenehm. Im Gegenteil. Ich wollte mehr von ihm.
"Hat es dir gefallen wie er dich angefasst hat?", fragte er mit tiefer Stimme und zog mich an sich. Unwillkürliche legten sich meine Hände auf seine Brust, aber nicht um ihn weg zu stoßen.
Stattdessen spürte ich seinen ebenfalls rasenden Herzschlag.
Ich konnte als Antwort nur nicken, denn mir kam kein Ton über die Lippen.
Für einen Augenblick konnte ich Wut in seinen Augen aufblitzen sehen, bevor er vorstürmte und seine Lippen auf meine presste.
Der Kuss war nicht sanft oder süß. Er war hungrig und leidenschaftlich. Er küsste mich wie ein Verdurstender in der Wüste Tatooines.
Atemlos lösten wir uns voneinander, aber er ließ mich nicht los.
"Merk dir eins, Ahsoka. Kein Mann darf dich je wieder so anfassen wie ich es darf. Verstanden? Du gehörst mir, Snips", stellte er klar.
Ich hatte keine Zeit ihm zu antworten, als er meine Lippen erneut in Besitz nahm.

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