übernommen

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Etwas blendete mich so sehr, dass ich aufwachte. Ein Medi Droide leuchtete mir mit einem winzigen Licht direkt in die Augen, welche ich sofort wieder zusammen kniff und den Kopf wegdrehte. Der Droide rückte endlich von mir ab und erlaubte mir einen Blick in den Raum.
Ich war auf einer Media Station. Vermutlich auf der Resolute.
In meinem Arm steckte eine Nadel, welche mit einem Schlauch verbunden war. Dadurch floss eine klare Flüssigkeit. Laut der Aufschrift des Beutels über mir, handelte es sich um Kochsalzlösung.
Mein Schädel brummte, als ich versuchte mich aufzusetzen und die Erinnerungen kamen langsam zurück.
Ich hatte Anakin geheilt.
Vorsichtig streckte ich meine Fühler in der Macht aus und suchte nach ihm.
Tatsächlich fand ich ihn und streifte sein Bewusstsein um herauszufinden ob es ihm gut ging. Prompt spürte ich, wie er darauf antwortete. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
"Ihr solltet Euch weiter ausruhen, General", erklang die blecherne Stimme des Medi Droiden von der Seite.
"Es geht mir gut", behauptete ich, obwohl mir schwindlig war und mein Kopf zu explodieren schien, als ich die Beine über die Bettkante schwang. Trotzdem blieb ich sitzen, damit sich dieses Zimmer aufhörte zu drehen.
"Nein General, Ihr habt Euch übernommen. General Skywalker wäre an seinen Verletzungen gestorben. Diese Wunden zu heilen war für Euch ebenso lebensbedrohlich", erklärte der Droide emotionslos. Ich schüttelte den Kopf. Denn es war mir gleichgültig ob ich es hätte tun sollen oder nicht. Oder ob ich dabei hätte sterben können. Ich wusste, dass es riskant war. Niemand sollte so viel von der Macht verlangen jemanden von der Schwelle des Todes zurückzuholen, aber ich hatte es getan. Und ich würde es wieder tun.
"Wo ist er?", fragte ich nur. Aber es war nicht der Droide der mir antwortete.
"Hier drüben, Snips", murmelte eine müde Stimme von der andere Seite des Raumes.
Sofort wirbelte ich herum und sah Anakin einige Meter von einer Fensterfront entfernt in einem Bett liegen.
Er hatte ein Bein angewinkelt und einen Arm über das Gesicht gelegt, als hätte er Kopfschmerzen. Genau wie ich.
Ich bemerkte gar nicht, dass der Droide den Raum verließ denn ich war zu sehr damit beschäftigt halbwegs sicher zu Anakin hinüber zu laufen.
Bei ihm angekommen, stützte ich mich am hinteren Bettgestell ab um mit zittrigen Knien stehen zu bleiben.
Anakin brummte unzufrieden bevor er seinen Arm vom Gesicht nahm und mich aus halb geschlossenen Augen ansah.
"Wie geht es dir?", fragte ich leise.
Anakin schnaubte belustigt. "Du fragst wie es mir geht? Die Frage ist wie geht es dir? Warum hast du mich geheilt?", fragte er verzweifelt.
Er nahm meine Hand in seine und drückte sie sanft.
"Ich konnte dich nicht sterben lassen. Nicht schon wieder", murmelte ich und sah hinunter auf unsere verschränkten Hände.
"Du hättest sterben können", widersprach er mir sanft. Nun sah ich auf. Die Entschlossenheit war mir anzusehen als ich ihm nun ins Gesicht sah.
"Das ist mir egal. Solange ich dich nicht schon wieder verliere."
Sein Kiefer mahlte, als er nun die Zähne zusammenbiss.
"Es sollte dir nicht egal sein, denn mir ist es auch nicht egal", knurrte er wütend, "ich will dich lebend und wohlauf an meiner Seite, Snips."
Mein Herz setzte einen Schlag aus, aber ich versuchte die verräterische Reaktion meines Körpers auszublenden. Ich war ihm schon immer wichtig gewesen, aber selbst nach unserer gemeinsamen Nacht oder der Kuss vor der Mission durfte ich mir keine Hoffnungen machen.
Es war eine einmalige Sache.
Anakin kniff die Augen zusammen und entwand mir seine Hand, nur um sie an meine Taille zu legen.
Seine Augen glühten als er mir nun direkt in die Augen sah.
"Das war keine einmalige Sache", widersprach er mit tiefer Stimme. Seine Hand strich noch immer besitzergreifend über meine Seite. Diese Berührung raubte mir den Atem und mir wurde bewusst, dass ich meine metale Barriere nicht aufrecht erhalten hatte. Er hatte hören können, was ich gedacht hatte.
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, stützte er sich auf seinen Ellenbogen auf und legte seine Lippen auf meine.
Der Kuss schmeckte nach Angst und Verzweiflung. Anakin legte so viele Gefühle in den Kuss, dass ich nicht wusste was ich selbst fühlen sollte.
Ich spürte Hoffnung und Erleichterung, aber auch Wut, darüber, dass ich seinetwegen mein Leben gegeben hätte.
Als ich hungrig seinen Kuss erwiderte zog er mich näher an sich.
Ich spürte genau, dass er mehr wollte als nur das hier. Bilder aus unserer gemeinsamen Nacht schossen durch unsere Verbindung in der Macht. Ich sah mich selbst.
Nackt. Und rittlings auf ihm sitzend. Ich sah wie seine Hand über meinen nackten Körper strich, seine Finger, die die weißen Markierungen auf meinem Körper nachfuhren und schließlich über meine Brüste strichen.
Keuchend ließen wir voneinander ab. Anakin grinste siegessicher.
"Später, Snips. Später können wir weiter machen", versprach er. Seine Augen waren dunkel vor Lust.
Aber ich wusste er würde sein Versprechen wahr machen...

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