die Wahrheit

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Die Besprechung im Ratsaal dauerte mir eindeutig zu lange. Sie wollten jedes Detail wissen, aber sobald ich auf Anakins Rettungsaktion zu sprechen kam, war die bedrückende Stimmung beinahe greifbar. Sie enthielten mir etwas vor. Und es gefiel mir gar nicht, dass es dabei um Anakin ging. Schnell beendete ich meinen Bericht und beantwortete letzte Fragen der Ratsmitglieder, bis Meister Windu endlich die Worte sprach auf die ich gehofft hatte. 
"Nun gut, Ihr seid für heute entlassen. Versorgt Eure Verletzungen im Medi Flügel, Meisterin Tano", mit einem knappen Nicken in Obi-Wans Richtung entließ er mich. 
Obi-Wan stand auf und stellte sich neben mich. Zusammen verbeugten wir uns knapp und verließen den Saal. Wir schwiegen bis uns der Aufzug zurück in die Korridore des Tempels brachte. 
Obi-Wan ging voraus, aber meine Geduld war am Ende. Ich packte ihn an der Schulter und zwang ihn stehen zu bleiben. Geduldig drehte er sich zu mir um. 
"Erzählt mir endlich was mit Anakin los ist!", rief ich aufgebracht. 
"Zügle dich, Ahsoka. Ich bringe dich zu ihm, aber du solltest dich zunächst beruhigen", forderte er streng. 
Ich atmete kurz durch und schloss die Augen. In der Macht suchte ich nach Anakin. Aber etwas stimmte nicht... riss ich die Augen wieder auf und schloss mit schnellen Schritten zu Obi-Wan auf, welcher weiter gegangen war. 
"Ich kann Anakin kaum spüren, warum? Was stimmt nicht mit ihm?", fragte ich nun besorgt. 
Obi-Wan seufzte tief. 
"Er hat es mir auch erst erzählt, nachdem er von der Rettungsmission zurückgekehrt ist. Ich hätte ihn niemals mitnehmen dürfen, aber sobald er erfahren hatte, dass du Unterstützung benötigst, konnte ich ihn nicht davon abhalten", begann Obi-Wan und langsam erkannte ich, dass er mich zur Krankenstation führte. 
"Anakin rückte erst mit der Sprache raus, als er auf der Brücke zusammenbrach. Er wusste dass er einen Riss im rechten Lungenflügel hatte noch bevor er zu dieser Mission aufbrach. Er wollte dir helfen, Ahsoka. Im Moment wird er noch immer operiert. Seine Lunge hatte sich mit Blut gefüllt, er hätte niemals mitkommen dürfen", erklärte mir Obi-Wan. 
Die Schuldgefühle schienen mich zu erdrücken. Weshalb tat er so etwas? Warum hatte er darauf bestanden mitzukommen?! 
Das konnte doch alles nicht wahr sein!
"Ich...", ich musste schlucken um den Kloß in meinem Hals herunter zu bekommen, "Ich hätte es ohne Anakins Hilfe nicht geschafft." 
Obi-Wan nickte bedrückt und führte mich zum Tresen der Medi Station. 
"Gibt es Neuigkeiten zu Meister Skywalker?", fragte er direkt. 
Die ältere Dame schielte über ihre schmale Brille zu uns hoch, bevor sie auf ein Datenpad sah. 
"Er ist aus dem OP raus und liegt in Zimmer 23. Aber es wird wohl noch eine Weile dauern bis er aufwacht", erklärte sie ohne uns anzusehen. Ohne auf Obi-Wan zu warten lief ich los und suchte das Zimmer. Ich musste ihn einfach sehen. 
Ich musste ihn fragen warum er das getan hatte. Warum er es mir nicht gesagt hatte...

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