die Eiswüste

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Ein langer Tag lag hinter mir. Die Berichterstattung beim Rat hatte mehrere Stunden Zeit gekostet. Nun hatte ich allerdings noch ein wenig Zeit um meinen Jäger zu reparieren, bevor ich schlafen ging.
R2 half mir tatkräftig die benötigten Teile zusammenzutragen und an meinem Jäger anzuschweißen.
Die Sonne war schon lange untergegangen als ich unter meinem Jäger hervor rollte.
"Das reicht für heute R2. Wir werden morgen nachmittag weiter machen", erklärte ich dem Asto Mech und wische etwas Hydrauliköl von meinen Händen.
Der Droide piepte zustimmend und ließ ein Stück zerbeultes Metall fallen.
Zusammen machten wir uns auf den Weg zurück in den Tempel. R2 verabschiedete sich piepend von mir uns ich steuerte mein Quartier an.
In der stillen Hoffnung, ich würde diese Nacht einige Stunden Schlaf bekommen, legte ich mich endlich hin und schlief tatsächlich sofort ein.

Mir war kalt. Die Kälte kroch durch meine Kleidung und ließ das Blut in meinen Adern gefrieren.
Ich wusste nicht wie lange ich hier schon durch den Schnee irrte. Meine Füße und Hände spürte ich schon lange nicht mehr. Seit einiger Zeit hatte ich bereits die Orientierung verloren. Ich verließ mich lediglich auf die Macht und meine Intuition, aber inmitten des Schneegestöbers konnte ich nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Die winzigen Eiskristalle hatten sich auf meine Wimpern gesetzt und verschleierten mir die Sicht.
Ich konnte kaum noch stehen, aber ich kämpfte mich weiter. Die Wut auf Meister Krell trieb mich an.
Er hatte mich hier ausgesetzt, inmitten einer Schneewüste und verlagt, dass ich in jeder Situation und Begebenheit überleben musste. Er wollte mein Durchhaltevermögen testen. Ich wusste nicht, wie lange er verlangte, dass ich hierbleiben sollte oder ob er mich hier sterben lassen wollte.
Es wäre durchaus möglich, dass ich hier nicht lebend rauskommen würde. Wenn ich noch weiter ohne Schutz vor dem Schneesturm hier herum irrte, würde ich aufhören zu zittern und schließlich wegen Unterfrierung einschlafen und sterben.
Aber die Wut trieb mich weiter, so weit, dass es bereits dunkel wurde, als der Schneesturm endlich zu einem leichten sanften Schneefall wurde.
Die Temperaturen fielen weiter ab, sobald die Sonne verschwand, aber ich spürte den Temperaturabfall kaum.
Ich hatte bereits aufgehört zu zittern. Als ich sicher war, dass ich mich keinen Schritt weiter schleppen konnte, hörte ich ein Knacken. Dieses Geräusch ließ mein Herz vor Schreck stehen bleiben.
Ich konnte nicht einmal Luft holen, bevor der Boden unter mir nachgab und ich von eiskaltem Wasser empfangen wurde.
Das kalte Nass stach wie Milliarden kleiner Nadeln in meine Haut. Es war kalt. So kalt, dass mein Überlebenswille zusammen mit allen anderen Emotionen ebenso wie ich im Wasser versank.
Es war egal.
Es war egal ob ich hier starb.
Es war egal wie sauer ich auf Meister Krell gewesen war.
In diesem Moment, als meine Sicht verschwamm und mich die Bewusstlosigkeit einholte, wollte ich nichts mehr als zu sterben.
Ich wollte bei ihm sein. Ich wollte nichts mehr als Anakin wieder sehen.
Wieder bei ihm sein und hoffen, dass er auf der anderen Seite auf mich warten würde.

Stöhnend öffnete ich die Augen. Schon wieder hatte ich von einer diese Trainingsmethoden von Meister Krell geträumt. Es war eine der schlimmsten Methoden gewesen. Er war überaus enttäuscht von mir, dass ich beinahe gestorben wäre in diesem See.

Die Sonne ging gerade über Coruscant auf, als ich beschloss den Schlaf erneut aufzugeben und stattdessen aufzustehen. Immerhin hatte ich nachher einige Jünglinge die ich im Umgang mit dem Lichtschwert trainieren sollte.

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