der Blick nach vorn

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"General Tano? Die Resolute ist bereit", ertönte die Stimme von Commander Rex durch meinen Komlink und riss mich aus meinen Gedanken.
Ich wand meinen Blick nicht ab von Anakin, welcher durch die Glaswand des Bacta Tanks von mir getrennt war.
Er sah aus als würde er schlafen.
"Verstanden. Ich bin auf dem Weg", mit einem letzten Blick auf ihn, wand ich mich ab und verließ den Medikomplex.

Fünf Jahre.
Fünf Jahre war es nun her. All die Jahre ohne ihn war ich auf mich allein gestellt gewesen.
In wenigen Tagen würde ich 23 Jahre alt werden. Somit war ich ebenso wie Anakin damals eine der jüngsten Jedi-Ritter.
All das hatte ich ohne Anakin schaffen müssen. Während der schlimmsten Zeit meines Lebens hatte er nicht an meiner Seite sein können.
Aber ich hatte es geschafft. Allein.
Inzwischen wusste ich, dass ich nicht mehr auf ihn angewiesen war. Auch wenn er mir schrecklich fehlte.
Mit der Zeit war ich über seinen Verlust hinweg gekommen.
Ich konnte nach vorn sehen.
Ob er je wieder aufwachen würde, wusste niemand.
Vermutlich hielten sie ihn nur so lange am Leben, wegen seines Status als Auserwählter. Bei jedem anderen Jedi hätten sie die Behandlung mit dem Bacta bereits abgebrochen.

Ich schüttelte diese Gedanken ab, als ich den Hangar der großen Republik betrat und in das letzte Shuttel stieg, welches uns zur Resolute bringen würde.
Rex stand direkt neben mir und hielt sich an den oberen Haltegriffen fest.
"Etwas Neues, General?", fragte Rex leise. Ich wusste worum es ging. Es war zu einer Art Gewohnheit geworden. Vor einer Mission war ich immer bei Anakin. Immerhin könnte es jedes Mal das letzte Mal sein, dass ich ihn sah. Ich könnte auf dem Schlachtfeld sterben, ebenso wie er im Bacta Tank sterben könnte.
"Nein", antwortete ich ihm knapp. Seit Jahren war es die gleiche Antwort. Inzwischen erwartete Rex auch nichts anderes als diese Antwort. Nach so langer Zeit... Es wäre überraschend, wenn er nach so langer Zeit eine andere Antwort bekommen würde.
Aber nun mussten wir uns voll und ganz auf die Mission konzentriert. Ich hatte noch keine genauen Informationen erhalten, aber ich wusste das Admiral Yularen mir gleich mehr Details geben konnte.
Daher ließ ich Rex und die anderen Männer aus unserem Shuttle hinter mir und steuerte die Brücke an.
Mein Commander würde nachkommen, sobald er im Hangar alles koordiniert hatte.
Als ich die Brücke betrat, begann sogleich die Lagebesprechung.
Wir würden Meister Kenobi in einer Raumschlacht unterstützen. Sie kämpften im Orbit über Christophsis und versuchten dort die Blockade zu durchbrechen um Versorgungsgüter auf den Planeten zu bringen.
Daher würden wir uns um die Versorgungsgüter kümmern, sobald die Blockade durchbrochen war.
Wir einigten uns darauf, dass die 501. mit einigen Shutteln aufbrechen würden. Ich würde die Shuttle mithilfe meiner eigens zusammengestellten Spezialeinheit eskortieren.
Meine eigene Spezialeinheit bestand aus einer Truppe der am besten ausgebildeten Soldaten von Kamino. Sie waren Teil der 501. Legion, unterstanden allerdings direkt meinem Befehl. Es war das erste Mal, dass eine Untereinheit einer Legion so aufgebaut war, dennoch befand ich es für taktisch klug, meine Spezialtruppe für gesonderte Einsatzsituationen zu trainieren. Währenddessen konnte Rex als Commander der 501. den Rest der gesamten Legion kommandieren.
Schon oft konnten wir durch dieses Vorgehen die Schlacht für uns gewinnen. Es hatte sich bewehrt, daher fuhr ich fort, meine Spezialeinheit für Extremsituationen auszubilden.

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