Halbwahrheiten

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Als sich die Tür des Quartiers hinter uns schloss, wurden wir in Dunkelheit getaucht. Anakin sah mich an, das spärliche Licht der Deckenbeleuchtung spiegelte sich in seinen Augen. Mein ehemaliger Meister hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Aber selbst durch die Macht konnte ich nicht spüren, was ihn bedrückte. Geduldig wartete ich bis er das Wort ergriff. 
"Ahsoka, bitte sage mir was mit dir los ist! Was habe ich falsch gemacht?", fragte er ganz direkt. Ich hatte bereits befürchtet, dass dieses Gespräch sich nur darum drehen konnte. Das Problem war, ich wusste es selbst nicht wirklich. Ich war hin und hergerissen zwischen meinen Gefühlen und dem Drang dazu mich selbst vor einem erneuten Verrat zu schützen. 
"Du hast nichts falsch gemacht. Wie kommst du darauf?", fragte ich abwehrend und distanziert. Anakin schien meine abwehrende Haltung gar nicht zu gefallen, denn er biss die Zähne zusammen. "Nichts?! Ich weiß doch, dass etwas nicht stimmt! Sonst wärst du mich nach der OP besuchen gekommen! Bist du wütend, weil ich es dir nicht gesagt habe?", fragte er verzweifelt und raufte sich aufgebracht die Haare. 
Verwundert sah ich ihn an. Ich war doch bei ihm gewesen. War er so weggetreten gewesen, dass er es nicht bemerkt hatte?
"Ich war tatsächlich wütend auf dich, als Obi-Wan mir davon erzählt hatte. Aber es war deine Entscheidung dich dennoch in Gefahr zu bringen. Ich habe nicht darum gebeten, aber ich kenne dich und wusste, dass du zu stur gewesen wärst um auf mich zu hören, wenn ich versucht hätte dich davon abzuhalten", erklärte ich ihm. 
Anakin stieß ein freudloses Lachen aus. "Natürlich hätte mich niemand davon abhalten können. Es ging um dich, Ahsoka! Es ging um dein Leben!", rief er laut aus. Ich spürte die Verzweiflung in ihm. 
"Was ist mit der Snips passiert, die ich ausgebildet habe?! Wo ist mein Padawan, der nie davor zurückgeschreckt ist, mir an den Kopf zu knallen, welch blöde Ideen ich umsetzen wollte?! Was ist passiert das du mir nicht mehr vertraust?!", Angst sprach aus seinem Blick, als er mich an den Schultern packte und mir eindringlich in die Augen sah. 
Erschöpft wand ich mich aus seinem Griff und drehte ihm den Rücken zu um seinen flehenden Augen zu entgehen. 
"Es ist viel passiert, Anakin. Ich bin nicht mehr dein Padawan", murmelte ich leise und schlag die Arme um meinen Körper. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet und ich hatte Mühe die Erinnerungen an Barriss Verrat zurückzudrängen. 
"Was ist passiert, Ahsoka? Es... es gibt eine Menge Gerüchte unter den Jedi...", begann er vorsichtig. 
Natürlich hatte er die Gerüchte aufgeschnappt. Ich stieß ein verächtliches Schnauben aus und setzte mich auf eines der beiden kleinen Betten. 
Es hatte keinen Sinn, es weiterhin vor ihm zu verbergen. Es wäre besser wenn er die Wahrheit wusste, anstatt irgendwelche Halbwahrheiten aus dem Tempel aufzuschnappen. 
"Kurz nach deinem Unfall auf unserer letzten gemeinsamen Mission vor 5 Jahren wurde der Tempel bombardiert. Ich wurde aus dem Orden der Jedi ausgeschlossen und fast vor dem Gericht des Senates zum Tode verurteilt..."

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